"Mit Geld kann man das nicht kaufen"
LINZ. TGW Zehnkampf-Union-Obmann Roland Werthner über die Verwirklichung einer Vision.
Jahre-, ja fast jahrzehntelang hat Roland Werthner auf eine effektive Reform der österreichischen Sport-Struktur gewartet. Irgendwann ist es ihm dann aber zu bunt geworden. Gemeinsam mit Mitstreitern, allen voran seine Leichtathletik-affinen Brüder Georg (Olympia-Vierter 1980 in Moskau) und Ulrich, wurde ein eigener Verein mit der Vision gegründet, systematisch Talente an die Weltspitze heranzuführen. Rund 15 Jahre, 83 selbst organisierte Kinder-Zehnkämpfe und 237 österreichische Meistertitel später können die Werthners längst das "Hakerl" machen, ihre Vision der TGW Zehnkampf-Union ist nämlich Wirklichkeit geworden.
"Als Verein sind wir mit unserer Leistungsbilanz in Europa ganz vorne dabei", sagt Roland Werthner und hinterlegt diese Behauptung mit zahlreichen ausgedruckten Statistiken. Die österreichweite Dominanz der Linzer Leichtathletik-Hochburg ist schon fast eine Selbstverständlichkeit, besonders ins Gewicht fallen jetzt die aktuellen Erfolge bei internationalen Großereignissen. Herausragend war Sarah Laggers Silbermedaille bei der Siebenkampf-WM im finnischen Tampere, Johanna Plank glänzte mit Bronze über 100 Meter Hürden bei der Jugend-EM. Mitten drinnen in der Nachwuchs-Weltklasse waren auch Leon Okafor (6. im Zehnkampf bei der Junioren-WM) und Leo Lasch (7. im Weitsprung bei der Jugend-EM). "Es ist nicht selbstverständlich, dass man so weit nach oben kommt. Dahinter stehen viele Jahre gezielter Aufbauarbeit", sagt Werthner, dessen Handy jedes Wochenende glüht, weil die vielen Gratulations-Botschaften fast die "Whats-app"-Gruppe des Vereins sprengen. Die Plattform heißt übrigens "Athletic Dreams" – bei den meisten Mitgliedern bleiben Medaillen bei Großereignissen tatsächlich ein Traum. Was Werthner keine schlaflosen Nächte bereitet. "Natürlich ist es toll, wenn jemandem eine internationale Karriere gelingt. Aber auch für Talente, die das nicht schaffen, bleibt die Leichtathletik eine großartige Lebensschule."
Wenig Geld, viel Begeisterung
Apropos Schule: Insgesamt 27 Mitglieder der TGW Zehnkampf-Union haben inzwischen eine staatliche Trainer- oder Instruktorenausbildung abgeschlossen. Eine tolle Investition, die allerdings niemanden reich gemacht hat. Werthner: "Bei uns ist alles auf die Begeisterung aufgebaut, mehr als Aufwandsentschädigungen können wir uns nicht leisten." So etwas wie die TGW Zehnkampf-Union aufzubauen, wäre aber selbst mit einer Millioneninvestition nicht machbar gewesen. "Mit Geld kann man das nicht kaufen", sagt Werthner, der auch in Zukunft mit seinem Team unbezahlbare Arbeit leisten wird.
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