Bekele verpasste Marathon-Weltrekord in Berlin um zwei Sekunden
BERLIN. Der äthiopische Altmeister Kenenisa Bekele ist in Berlin zum zweiten Mal nur hauchdünn am Marathon-Weltrekord vorbeigeschrammt. Der 37-jährige Bahnolympiasieger verpasste am Sonntag die Marke von Eliud Kipchoge aus dem Vorjahr in 2:01:41 Stunden nur um zwei Sekunden.
Rekord: 46.983 Läufer waren für den Berlin-Marathon angemeldet. Sie kommen aus rund 150 Nationen, auch das ist ein Rekord. Insgesamt nehmen mit Skatern, Handbikern etc. rund 75.000 Sportler am Laufwochende in Berlin teil – und auch das ist ein neuer Rekord.
Keinen Weltrekord, aber eine sehr gute Zeit gab es für den Marathon-Sieger Bekele. Der Äthiopier Kenenisa Bekele hat beim Berlin-Marathon den Weltrekord hauchdünn um nur zwei Sekunden verpasst. Der 37-Jährige gewann am Sonntag in vorerst noch inoffiziellen 2:01:41 Stunden. Die Weltrekordmarke von 2:01:39 hatte der Kenianer Eliud Kipchoge vor einem Jahr ebenfalls in der deutschen Hauptstadt aufgestellt.
"Es war fantastisch, aber es ist sehr schade, dass ich den Weltrekord verpasst habe. Es tut mir leid, ich bin nicht glücklich", sagte Bekele, der Weltrekordhalter über 5.000 und 10.000 Meter. Für den überragenden Bahnläufer ist es ein bitteres Deja-vu, 2016 hatte er in 2:03:03 den damaligen Rekord nur um sechs Sekunden verfehlt. Danach hatte er mit Verletzungs- und Motivationsproblemen zu kämpfen. "Ich wusste, dass ich das Potenzial habe, aber ich bin noch gar nicht bei 100 Prozent", so seine Kampfansage für die Zukunft.
Der dreifache Olympiasieger hatte seinen führenden Landsmann Birhanu Legese (Zweiter in 2:02:48) in der Schlussphase überholt und war mit einem famosen Endspurt auf den letzten Kilometern noch nahe an die Kipchoge-Marke herangelaufen. Der Kenianer will Mitte Oktober in Wien unter nicht weltrekordtauglichen Laborbedingungen erstmals unter zwei Stunden laufen.
Salzburger holte sich Olympia-Ticket
Aus österreichischer Sicht sorgte Peter Herzog in der deutschen Hauptstadt für ein dickes Ausrufezeichen. Der Salzburger lief als Zwölfter in 2:10:57 Stunden nicht nur zum Olympialimit (2:11:30), der 32-Jährige lag damit dank über vier Minuten verbesserter neuer persönlicher Bestzeit sogar ziemlich knapp über dem österreichischen Rekord. Diesen hatte Lemawork Ketema im April beim Wien-Marathon in 2:10:44 aufgestellt. Der Oberösterreicher Valentin Pfeil (28.) schaffte in 2:14:17 die direkte Olympiaqualifikation hingegen nicht.
Bei den Frauen gab es auch einen äthiopischen Doppel-Erfolg. Ashete Bekere gewann in 2:20:14 Stunden vor Mare Dibaba, die sieben Sekunden langsamer war. Platz drei sicherte sich die Kenianerin Sally Chepyego in 2:21:06 Stunden.