Neue Hoffnung für eine Judo-WM in Österreich
Die 2021 nach Wien vergebenen WM-Titelkämpfe könnten nun doch stattfinden.
Sportlich verlief Österreichs Start in die Judo-WM in Tokio gestern nicht nach Wunsch. Während die Welserin Sabrina Filzmoser (bis 57 Kilo) der aufstrebenden Französin Sarah Cysique unterlag, überstand der Niederösterreicher Lukas Reiter (bis 73) zumindest zwei Runden, ehe er gegen Olympiasieger Fabio Basile (Ita) ausschied.
Positiver waren die Meldungen abseits der Wettkampfmatte. Demnach wird Österreich in Person von ÖJV-Präsident Hans-Paul Kutschera zum WM-Ende die Fahne des Weltverbands (IJF) überreicht bekommen, das wurde beim IJF-Kongress beschlossen. Vom alten WM-Gastgeber an den nächsten. Und das obwohl die 2021 nach Wien vergebenen Titelkämpfe zuletzt massiv ins Wanken geraten waren. Wie die OÖN berichteten, wollte Kutschera bereits eine Rückabwicklung des Turniers einleiten, nachdem sich die Stadt Wien geweigert hatte, die WM mit zwei Millionen Euro zu unterstützen.
Da es als unwahrscheinlich galt, die vom Bund finanzierten zwei Millionen Euro, die als "Bewerbungsgebühr" bereits an die IJF überwiesen werden mussten, vom Weltverband wieder zurückzubekommen, sah sich der ÖJV in einer Zwickmühle. Im Vorstand soll sich die Stimmung in den vergangenen Wochen allerdings gedreht haben. Die Zeichen stehen nun wieder auf WM-Durchführung, versichern Insider. Die Fronten mit der Stadt Wien sind zwar nach wie vor verhärtet, das zwei Millionen Euro große Loch im Zwölf-Millionen-Budget soll nun aber anderweitig gestopft werden. Wie genau ist noch unklar. Mutmaßungen glauben an einen Großsponsor.
Böhler droht auszufallen
Feststeht, dass der ÖJV dem Sportministerium Mitte August einen neuerlichen Finanzierungsplan vorgelegt hat und dass am 2. September - mehr oder weniger frisch eingeflogen von der Fahnenübergabe in Tokio - ein Gesprächstermin mit Noch-Sportminister Eduard Müller zum Thema Judo-WM 2021 angesetzt ist.
Zurück nach Tokio, wo heute Shamil Borchashvili (bis 81) bei seinem WM-Debüt zunächst auf den Polen Damian Szwarnowiecki trifft. Der 24-jährige Welser fühlt sich voll in Schuss, was man von Laurin Böhler leider nicht behaupten kann. Der linke Unterarm samt Hand des Vorarlbergers ist dick angeschwollen. "Möglicherweise ein Infekt", kannte Herren-Cheftrainer Patrick Rusch die genaue Ursache gestern noch nicht. Ob der 100-Kilo-Kämpfer am Freitag einsatzfähig ist, ist fraglich.
Eine Absage der WM wäre sinnvoll,der Artikel von Reini ist wieder einmal schlecht und tendenziös.