Finale! Jetzt träumt der HC Linz vom ganz großen Coup
LINZ. Handball: Der Siebente des Grunddurchgangs gewann auch das zweite Halbfinal-Duell gegen den Titelverteidiger Krems mit 31:30.
Als Grunddurchgangssiebenter war der HC Linz AG in die Play-offs der Handball Liga Austria eingezogen – nun steht der Klub erstmals seit 2003 im Endspiel um den Titel: Die Truppe von Trainer Milan Vunjak gewann vor ausverkauftem Haus in Linz-Kleinmünchen auch das zweite Spiel der „Best of 3“-Halbfinalserie gegen Krems mit 31:30 (13:12).
Für den Titelverteidiger aus Niederösterreich ist die Spielzeit mit der ersten Auswärtsniederlage der Saison zu Ende gegangen. „Wir sind noch nicht tot“, hatte die Kampfansage von Ibish Thaqi vor dem Anpfiff noch gelautet. Der Kremser Trainer musste aber mitansehen, wie die Angriffe seines Teams zunächst oft in der starken Linzer Deckung versandeten. Dahinter agierte Torhüter Markus Bokesch vor dem Ende seiner Karriere erneut in Hochform. Mit 15 Paraden war der 32-Jährige der Matchwinner für die Hausherren. Auf diesem Fundament startete Linz gut, ging von Beginn an in Führung.
Turbulente Schlussphase
Erst mit der Umstellung auf eine 5:1-Deckung gestalteten die Gäste die Partie offener, erzielten durch Daniel Dicker nach 18 Minuten erstmals den Ausgleich (9:9). „Wir haben dann zu statisch gespielt“, analysierte Alex Hermann. Obwohl der Rechtshänder im ersten Aufeinandertreffen der beste Werfer gewesen war, wurde er gestern von Vunjak zunächst vorwiegend in der Deckung eingesetzt – um Kräfte für die Entscheidung zu sparen. Nur für kurze Phasen kam der trotz Meniskusschaden spielende Max Hermann als Entlastung auf das Feld. Linz zog nach Wiederbeginn rasch auf 20:15 (40.) davon. Neben Bokesch bewies Youngster Elmar Böhm Nerven aus Stahl. Der 18-Jährige vertrat den verletzten Christian Kislinger als Linksaußen mustergültig, versenkte alle seine fünf Würfe.
Krems bäumte sich in einer turbulenten und strafenreichen Schlussphase noch einmal auf, kam noch einmal heran, hatte letztlich aber zu viele freie Würfe ungenützt gelassen. Bei den Linzern, bei denen Moritz Bachmann angeschlagen vom Platz musste, ist nun Träumen angesagt: Der letzte von bisher sieben Titeln liegt bereits 27 Jahre zurück.
Der Gegner in der am 3. Juni beginnenden Finalserie könnte am Donnerstag bei Fivers Margareten gegen Stadtrivale Westwien (20.20 Uhr, ORF Sport+) ermittelt werden. Das erste Duell war mit 33:28 an die Fivers gegangen. Linz-Präsident Bernhard Ditachmair wären die Margaretner recht.
Super Spiel, super Halle, super Stimmung. Der Besuch eines Handballspiels ist jedem der auch nur halbwegs an Sport interessiert ist zu empfehlen, auch wenn man mit dem Sport im ersten Moment nicht so viel anfangen kann.
Es herrscht einfach eine positive Atmosphäre in der Halle. Das würde man sich auch im Fußball wünschen.