Tennis: Doping-Kontrollore ausgesperrt
STUTTGART. Die deutsche Nationale Anti-Doping-Agentur NADA hat den Tennis-Weltverband ITF wegen fehlender Dopingkontrollen beim Damen-Turnier in Stuttgart deutlich kritisiert. Dopingfahndern der NADA sei bei der Sandplatzveranstaltung Ende April, bei der Maria Scharapowa ihr Comeback gab, verwehrt worden, Kontrollen durchzuführen.
„Das ist etwas, was wir nicht gutheißen können, insbesondere wenn der Internationale Verband selbst keine Kontrollen bei diesem Turnier durchführt", sagte NADA-Vorstand Andrea Gotzmann. Die Doping-Fahnder der NADA seien von der ITF („International Tennis Federation“) mit dem Argument abgewiesen worden, dass gemäß des Codes der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA Kontrollen 35 Tage vorher anzumelden seien.
„Es macht wenig Sinn, da noch von Zielkontrollen zu sprechen", sagte Gotzmann. Von der ITF habe es seitdem keine Stellungnahme mehr gegeben. Auch eine anschließende Reaktion der WADA sei „nicht zufriedenstellend" gewesen, sagte NADA-Vorstand Lars Mortsiefer. „Da haben wir darauf hingewiesen, dass die Regeln geändert werden müssen. Das ist nicht unser Verständnis von kurzfristigen Zielkontrollen in Deutschland."
In Stuttgart war die Russin Scharapowa nach 15-monatiger Dopingsperre ins Turniergeschehen zurückgekehrt. „Es dient ja auch dem Schutz des sauberen Sportlers", sagte Mortsiefer zu Dopingkontrollen. "Wenn man eine Frau Scharapowa testet und negativ testet, kann man zeigen, dass sie wieder in einem Anti-Dopingkontrollsystem ist."