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Kein Rückschlag, aber schon eine Enttäuschung

Von Willi Ruttensteiner, 20. November 2018, 00:04 Uhr
 Kein Rückschlag,  aber schon  eine Enttäuschung
Bild: APA/ROBERT JAEGER

OÖN-Experte Willi Ruttensteiner über Österreichs verpasste Chance und David Alabas Rolle im Mittelfeld

Ich war fest davon überzeugt, dass Österreich seine Gruppe in der Nations League gewinnen wird. Dass das nicht geschafft wurde, ist schon eine Enttäuschung, aber kein Rückschlag – die Nationalmannschaft hat eben leider eine zusätzliche Möglichkeit vergeigt, sich für die EM-Endrunde 2020 zu qualifizieren.

Viel ist in den letzten Tagen diskutiert worden, ob Österreich eine Stürmerkrise hat und wie man die offensichtlich mangelnde Kreativität beheben kann. Ich halte sehr viel von Michael Gregoritsch und denke, dass er in die großen Fußstapfen von Marc Janko treten kann. Er benötigt noch Zeit und mehr Vertrauen über einen längeren Zeitraum – in der deutschen Bundesliga hat er ja schon bewiesen, dass er Tore schießen kann.

Auch die Kreativität kann man nicht aus dem Ärmel zaubern: Man kann Spielzüge trainieren, die überraschende Elemente beinhalten. Für mich bedeutet Kreativität, in bestimmten Situationen die optimale Lösung zu finden. Und das kann am besten David Alaba. Ich habe die Diskussion über seine Rolle ja lange mitverfolgt, und Marcel Koller hat darunter gelitten. Alaba kann mit seiner Klasse überall spielen, aber ich halte ihn mit seiner Technik und von den Ideen her doch im zentralen Mittelfeld am besten aufgehoben. Wer kann das aus dem aktuellen Kader besser als David? Vergessen darf man auch nicht, dass mit Zlatko Junuzovic ein Spieler aufgehört hat, der mit seiner Fähigkeit, entscheidende Pässe zu spielen, extrem fehlt. Oft merkt man halt erst später, was einer geleistet hat.

Die Balance entscheidet

Positiv sehe ich, dass Teamchef Franco Foda mit Xaver Schlager auch junge Spieler fördert und an die Nationalmannschaft heranführt. Ich warne jedoch davor, verdiente Spieler vorzeitig zum alten Eisen zu zählen – das wäre der falsche Weg, denn nur mit jungen Spielern geht auf diesem Niveau gar nichts. In einer funktionierenden Mannschaft ist die richtige Balance entscheidend. Im ÖFB-Team stehen erfahrene Führungskräfte wie Alaba, Prödl oder Arnautovic und Junge wie Schlager, Sabitzer oder Wolf, das kann gut zusammenpassen. Teamchef Franco Foda muss jetzt jedenfalls seinen Weg weitergehen, ein starker Kader und ein gutes Gerippe sind für die EM-Qualifikation vorhanden.

"Finale" in Glasgow

Für mich als Sportdirektor des israelischen Verbandes wird es heute Abend in Glasgow gegen Schottland richtig ernst. Ein Remis würde uns zum Gruppensieg reichen, aber es wäre schon eine echte Sensation, wenn das gelänge. Ein Aufstieg in die Liga B, in der ja auch Österreich spielt, würde dem israelischen Fußball jedenfalls einen unglaublichen Schub versetzen.

Willi Ruttensteiner ist nach langjähriger Tätigkeit beim Österreichischen Fußballbund (ÖFB) jetzt Sportdirektor des israelischen Verbandes, wo inzwischen Andreas Herzog als Teamchef und Klaus Lindenberger als Tormanntrainer arbeiten.

 

"Ein positiver Abschluss"

Am Tag nach dem 2:1-Last-Minute-Sieg zum Nations-League-Abschluss gegen Nordirland in Belfast hat Österreichs Fußball-Teamchef Franco Foda Bilanz gezogen. Dabei überwogen die positiven Erkenntnisse, auch wenn der Deutsche gestand, dass es vor Beginn der EM-Qualifikation noch Verbesserungspotenzial gebe.

„Wir hatten am Anfang Probleme mit den Nordiren. In den ersten Minuten sind wir nicht so aufgetreten, wie wir uns das vorgenommen haben“, gab Foda zu. Mit Fortdauer der Partie habe man sich allerdings gesteigert. „Aufgrund der zweiten Hälfte war der Sieg verdient. In den letzten 35 Minuten haben wir guten Fußball gespielt“, behauptete der Teamchef. „Es war ein positiver Abschluss, aber es war nicht alles gut im Spiel.“

Die ÖFB-Auswahl brachte es 2018 auf sieben Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen. Öfter gewonnen hatte Österreich zuletzt 1982, wobei die Statistik täuscht – dazwischen gab es erfolgreichere Länderspieljahre, in denen jedoch weniger Spiele ausgetragen wurden.

„Das Jahr hätte schlechter sein können. Wenn man es auf den ersten Blick sieht, ist es sehr positiv, aber ich analysiere sachlich und nüchtern.“ Vor allem bei den Testsiegen gegen Deutschland, Russland und Slowenien sah der 52-Jährige gute Momente. „Doch in den Bewerbsspielen gab es Höhen und Tiefen.“

 

Download zum Artikel

ÖFB Jahresbilanz

PDF-Datei vom 19.11.2018 (928,28 KB)

PDF öffnen

 

Länderspiel-Jahr 2018

  • 23. März/Test: Österreich – Slowenien 3:0 (2:0). Tore: Alaba (15./Freistoß), Arnautovic (36., 51.)
  • 27. März/Test: Luxemburg – Österreich 0:4 (0:2). Tore: Arnautovic (4.), Grillitsch (59.), Gregoritsch (59.), Schaub (84.)
  • 30. Mai/Test: Österreich – Russland 1:0 (1:0).Tor: Schöpf (28.)
  • 2. Juni/Test: Österreich – Deutschland 2:1 (0:1).Tore: Hinteregger (53.), Schöpf (69.); Özil (11.)
  • 10. Juni/Test: Österreich – Brasilien 0:3 (0:1).Tore: Jesus (36.), Neymar (63.), Coutinho (69.)
  • 6. September/Test: Österreich – Schweden 2:0 (1:0). Tore: Helander (11./Eigentor), Alaba (64.)
  • 11. September/Nations League: Bosnien-Herzegowina – Österreich 1:0 (0:0).Tor: Dzeko (78.)
  • 12. Oktober/NL: Österreich – Nordirland 1:0 (0:0).Tor: Arnautovic (71.)
  • 16. Oktober/Test: Dänemark – Österreich 2:0 (1:0). Tore: Lerager (29.), Braithwaite (93.)
  • 15. November/NL: Österreich – Bosnien-Herzegowina 0:0
  • 18. November/NL: Nordirland – Österreich 1:2 (0:0) Tore: C. Evans (57.); X. Schlager (49.), Lazaro (93.)
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3  Kommentare
3  Kommentare
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kpader (11.506 Kommentare)
am 21.11.2018 08:34

Keinen Cent für dieses Team!

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Wolfgan97 (297 Kommentare)
am 20.11.2018 13:28

Ich sehe positiv in die Zukunft. Sowohl der Umbau der Mannschaft als auch die Arbeit des Teamchefs gehen in die richtige Richtung. Wenn dann noch so eine hoffnungsvolle U21 nach(d)rückt können wir uns auf die kommenden Aufgaben freuen.

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beisser (10.412 Kommentare)
am 20.11.2018 09:30

Das stimmt einfach NICHT.
Natürlich besteht auch weiterhin die Möglichkeit sich über das Play Off für die EM zu qualifizieren !
In der NORMALEN EM-Quali werden in 10 Gruppen 20 Fixplätze ausgespielt. Die beiden Erstplatzierten jeder Qualigruppe sind bei der Endrunde dabei.
Die restlichen 4 Startplätze werden in einem Play Off nach dem Ergebnis der Nations League vergeben.
Dabei wird in JEDER der 4 Ligen A,B,C,D jeweils EIN EM-Platz ausgespielt. Die 4 Gruppensieger jeder Liga spielen dabei gegeneineinder. Hat sich ein oder mehrere Gruppensieger über die "normale" Quali den EM Startpkatz gesichert, rückt in dieser Liga (!) immer die nächste punktebeste Mannschaft nach. Solange bis ein 4er-Feld gegeben ist.
Fehlt am Ende z.B. im Play Off der A-Liga ein oder mehrere Mannschaften wird immer das beste noch nicht EM-qualifizierte Team aus B/C/D hochgezogen.
Blöd ist es nur, wenn aus Liga A noch 3 starke Teams über sind und du der beste noch nicht EM-Qualifizierte aus der Liga B bist.

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