LASK-Neuzugang João Klauss hat die brasilianische Nationalelf im Visier

Der 21-jährige Brasilianer, bis Sommer 2020 vom deutschen Fußball-Bundesligisten Hoffenheim ausgeliehen, hat die Nationalmannschaft des Rekordweltmeisters als sein Ziel ausgegeben. Der LASK soll auf dem Weg dorthin der nächste Schritt sein.

Wie viel Hoffenheim vom 1,90 Meter großen Stürmer hält, zeigte die Vertragsverlängerung bis 2022 unmittelbar vor der Leihe. Der deutsche Bundesligist hat ein gutes Händchen für brasilianische Talente: "Ich komme wie Carlos Eduardo aus Grêmio und bin mit ihm befreundet. Ich habe mitbekommen, dass Hoffenheim für ihn, Luiz Gustavo und Roberto Firmino ein Sprungbrett war, dass sie Nationalspieler wurden", sagte Klauss gegenüber der "Bild"-Zeitung. "Auch Joelinton wird ja bereits in der Seleção gehandelt. Diesen Weg will ich auch gehen." Wie Joelinton nimmt er dafür den Umweg über Österreichs Bundesliga. Bei seiner zweijährigen Leihe hatte dieser für Rapid zwar nicht konstant überzeugen können, seit der Rückkehr zu Hoffenheim im Sommer ist er aber Stammspieler.

Spieler des Jahres in Finnland

Im Jänner 2017 verpflichtete Hoffenheim den Stürmer, der gleichzeitig die italienische Staatsbürgerschaft besitzt, von Grêmios U20. Im vergangenen Jahr stürmte er leihweise für HJK Helsinki. Mit 21 Toren und vier Assists in 33 Ligapartien hatte er einen großen Anteil am Meistertitel, dazu spielte er in der Qualifikation zur Champions League und der Europa League. In jedem Fall hinterließ er einen bleibenden Eindruck: Klauss staubte neben der Torjägerkrone auch die Ehrungen als bester Stürmer, bester Jung-Profi und bester Spieler ab. "Nach Finnland zu gehen, war genau richtig", sagte Klauss. "Ich habe weitere Erfahrungen auf professioneller Ebene sammeln können, was Training, Ernährung, Schlaf und Disziplin angeht." Jetzt gehen die Lehrjahre beim LASK weiter – damit erfüllte sich sein Wunsch, in ein deutschsprachiges Land verliehen zu werden, um die Sprache besser zu lernen. Denn die deutsche Bundesliga ist "natürlich mein Traum".

Wuchtige Alternative im Sturm

Im Falle von Verständigungsproblemen kann beim LASK vorerst Landsmann João Victor aushelfen, der mit Klauss einen Abnehmer für Flanken bekommt. "João Klauss ist ein Spieler mit guter Physis, der große Qualitäten im Abschluss hat und Tore auch vorbereitet. Das hat er bereits im vergangenen Jahr eindrucksvoll in Helsinki bewiesen", sagte LASK-Trainer Oliver Glasner. Er hat nun zu den wendigen Yusuf Otubanjo und Samuel Tetteh eine wuchtige Alternative fürs Sturmzentrum.

Klauss ist der zweite Neuzugang des Winters nach Stefan Haudum, der von Blau-Weiß Linz verpflichtet wurde. Auch der Defensivspieler bringt mit 1,88 Metern Körpergröße neue Wucht ins Spiel der Athletiker. Am Montag lernen die beiden Verpflichtungen ihre neuen Kollegen beim Anpfiff der Vorbereitung kennen.

Bundesliga-Transfers

 

Die Wintertransferzeit in der österreichischen Bundesliga beginnt offiziell erst am Montag und endet heuer erst am 6. Februar, 17 Uhr. Arbeitslos gemeldete Spieler können bis 13. Februar verpflichtet werden. In den fünf großen europäischen Ligen Deutschland, England, Spanien, Italien und Frankreich ist früher Ladenschluss: Die Transferzeit endet dort am 31. Jänner. In der Schweiz können Spieler bis 15. Februar geholt werden.
Salzburg parkte gestern zwei 19-Jährige bei der Bundesliga-Konkurrenz: Sekou Koita wurde bis Saisonende an Wolfsberg verliehen, Mohamed Camara an Hartberg. Die Steirer verloren gleichzeitig zwei Leihspieler, die von ihren Stammklubs vorzeitig zurückgeholt wurden: Youba Diarra wird seine Therapie nach dem Kreuzbandriss in Salzburg fortsetzen, Dejan Ljubic wurde von Sturm nach Graz zurückbeordert.