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Salzburgs Gegner Napoli: Höhenflug begann 2008 in Oberösterreich

Von Harald Bartl, 07. März 2019, 00:04 Uhr
Salzburgs Gegner Napoli: Höhenflug begann 2008 in Oberösterreich
Mit Diego Maradona holte Napoli zwei Meistertitel und den UEFA-Cup-Sieg Bild: GEPA pictures/ Panoramic

NEAPEL / LINZ. Fußball: Nach Konkurs und Zwangsabstieg ging es in Linz wieder richtig bergauf.

Willkommen in einer anderen Fußballwelt! Dieses Motto gilt heute für RB Salzburg beim Europa-League-Achtelfinalhinspiel auswärts gegen den SSC Napoli (21 Uhr, Puls 4).

Die Italiener haben einen Aufstieg hinter sich, der seinesgleichen sucht. 2006 nach einem 70-Millionen-Euro-Bankrott in die dritte Liga zwangsabgestiegen, ist der Klub wieder Stammgast in der Champions League und erster Verfolger von Juventus Turin in der italienischen Meisterschaft.

Der SSC Napoli punktet mit Glanz und Glamour. Präsident Aurelio de Laurentiis, dem Napoli diesen Wiederaufstieg verdankt, stammt aus einer bekannten italienischen Filmproduzenten-Dynastie und ist für seinen Hang zur Theatralik bekannt. Einen fixen Wohnsitz hat der gebürtige Römer in Neapel nicht, dafür ist er dauerhaft in der teuersten Suite des "Grand Hotel Vesuvio" eingemietet. Bei Mannschaftspräsentationen – nicht in einem normalen Hotel, sondern meist im großen Theatersaal eines Luxus-Kreuzfahrtschiffes – kann es schon passieren, dass die Spieler per Hubschrauber eingeflogen werden.

Begonnen hat alles im Sommer 2008 in Oberösterreich. Gerade frisch in die italienische Serie A zurückgekehrt, war die Mannschaft auf Einladung des Linzer Spielerberaters Max Hagmayr drei Wochen lang Trainingsgast in Oberösterreich. Hagmayr erinnert sich gerne zurück. "Das war damals eine Pionierarbeit. Napoli war der erste europäische Top-Verein, der je in Oberösterreich ein Trainingslager abgehalten hat. Das hat mich damals 80.000 Euro gekostet, zum Glück hat das Sportland Oberösterreich diese riesige Tourismus-chance sofort erkannt."

Noch bevor die Napoli-Spieler ankamen, rissen alle die Augen auf, als zwei riesige Lkws vor dem Teamquartier im Schloss Mühldorf in Feldkirchen parkten. "Einer war voll mit Trainingsutensilien, einer nur mit Lebensmitteln." Von der Pasta über dutzende Prosciuttokeulen bis zum Obst und Gemüse – alles wurde von Neapel nach Feldkirchen chauffiert. Hagmayr: "Ich glaube, die dachten, das gibt es alles bei uns nicht."

Im Hotel Schloss Mühldorf zimmerte Napolis damaliger Manager Pierpaolo Marino während der Transfermarkt-Hochsaison ein Team zusammen, das es in sich hatte. Der damalige Neuzugang Marek Hamsik feierte in Oberösterreich sein Debüt, wurde sofort zum Publikumsliebling – und erst jetzt nach zehn Jahren nach China verkauft. Stürmer Ezequiel Lavezzi, damals ebenfalls frisch verpflichtet, kassierte später Scheich-Millionen bei Paris St. Germain.

Ein gutes Investment

Und auch für Hagmayr sollte sich das Investment von damals lohnen. "In Italien sind am Ende einer Transferzeit immer alle Klubvertreter im gleichen Hotel untergebracht. Ich hatte mich ein Jahr nach dem Napoli-Trainingslager mit einer Delegation des AC Milan getroffen und traf an der Hotelbar zufällig Marino wieder." Der Napoli-Manager suchte damals in aller Eile noch einen Stürmer, wenige Tage später wechselte Erwin Hoffer um fünf Millionen Euro von Rapid zum SSC Napoli.

Für das heutige Europacupduell traut Hagmayr den Salzburgern einiges zu. "Napoli ist sicher der Favorit, aber dieses Salzburger Team kann eine Sensation schaffen."

 

Maradona und das unmoralische Angebot
Napoli-Präsident De Laurentiis Bild: REUTERS

Maradona und das unmoralische Angebot

Noch heute schwärmen in Neapel alle von der Zeit, als Diego Maradona den Verein in den Achtzigern zum ersten Meistertitel und zum ersten Europacupsieg geführt hatte. Bis heute wurde seine Rückennummer 10 in Neapel nicht mehr vergeben.

Beim Treffen mit den OÖN im Jahr 2008 erzählte Napolis damaliger Manager Pierpaolo Marino, wie es ihm während seiner ersten Napoli-Amtszeit gelungen war, Maradona an den Vesuv zu lotsen. „Er war damals beim FC Barcelona und hatte sich zu stark für seinen Teamkollegen Bernd Schuster eingesetzt. Deshalb bat er mich, für ihn einen Klub in Italien zu finden.“ Die Ablöse betrug im Vergleich zu heute lächerliche 7,5 Millionen Euro. Auch unmoralische Angebote gab es damals. Marino: „Einmal stand ein sehr bekanntes Top-Model vor meiner Haustüre und meinte, wenn ich sie zu Maradona bringe, dann würde sie danach die Nacht bei mir verbringen. Ich habe abgelehnt ...“

Ebenfalls berühmt: Maradonas ewiger Kampf mit Napoli-Präsident Aurelio De Laurentiis. Jeder will in der Gunst der Fans die Nummer eins sein.

 

 

"Wir wollen Napoli keine Ruhe lassen"

Zuversichtlich geht Salzburg-Trainer Marco Rose in das heutige Achtelfinal-Hinspiel seines Teams in Neapel. „Wir glauben schon, dass wir so einem Gegner wehtun können. Wir müssen es aber in allen Bereichen komplett am Limit machen. Nicht nur laufen, sondern auch sehr, sehr mutig Fußball spielen und mit dem Ball etwas anfangen.“

Mit Zlatko Junuzovic und Frederik Gulbrandsen sind zwei zuletzt verletzt gewesene Spieler wieder fit. Allerdings ist Stefan Lainer mit einer Muskelblessur fraglich. Am Ende sollte sich ein Einsatz aber ausgehen. Junuzovic kennt das Erfolgsrezept: „Wir haben auch eine sehr intensive Spielweise, darauf konzentrieren wir uns. Wir wollen eklig sein, ihnen keine Ruhe lassen, aber auch das Spielerische auf den Platz bringen.“

 

Fixplatz wackelt

Salzburg ist in den Duellen gegen Neapel unter Druck: Der österreichische Fixplatz in der Gruppenphase der Champions League steht gleich doppelt auf dem Spiel.

Saison 2019/20: Österreichs Meister spielt nur dann fix in der Gruppenphase mit, wenn der Champions-League-Sieger sich auch über die Liga für den Bewerb qualifiziert. Bei Viertelfinalist Tottenham ist das längst nicht sicher, bei Ajax Amsterdam sogar unmöglich, weil die Niederlande in der Fünfjahreswertung 2018 auf Platz 14 lagen und der Meister dadurch in jedem Fall in die Qualifikation muss.

Saison 2020/21: Durch den Sieg von Ajax gegen Real Madrid verdrängten die Niederlande in der aktuellen Fünfjahreswertung den ÖFB von Platz elf. Selbst wenn Ajax im Champions-League-Viertelfinale beide Spiele verliert, braucht Salzburg einen Sieg oder zwei Unentschieden, um den elften Rang für Österreich und damit den Platz in der Gruppenphase zurückzuerobern.

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Autor
Harald Bartl
stellvertretender Ressortleiter Sport
Harald Bartl
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2  Kommentare
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Linzzza (167 Kommentare)
am 07.03.2019 15:38

Sie suchten einen STÜRMER und erhielten Hoffer ^^ der hatte ja damals auch massiv eingeschlagen in Neapel zwinkern

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FuerGerechtigkeit (1.462 Kommentare)
am 07.03.2019 12:15

Neapel war 2007 auch schon in OÖ auf Trainingslager.

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