Das verbindet Mayulu mit Mbappe
LINZ. Blau-weißer Shootingstar hat eine spannende Vergangenheit
Jeder spricht bei Fußball-Zweitligist FC Blau-Weiß Linz von Einser-Angreifer Ronivaldo – doch hat der Klub mit dem 20-jährigen Franzosen Fally Mayulu den viel besseren Stürmer als Ass gar noch in der zweiten Reihe im Ärmel?
Beim 5:2-Auswärtssieg gegen Dornbirn durfte Mayulu seinen brasilianischen Mitspieler im Sturm-Zentrum vertreten und traf zum 2:0. Seine starke Leistung will er auch im morgigen Derby gegen Vorwärts Steyr bestätigen. Vor dem Lokal-Duell bleibt der 1,93 Meter große Stürmer bescheiden: "Ich kann noch viel von Ronivaldo lernen, so mache ich Fortschritte."
Mayulus Transfer im Winter war für Blau-Weiß ein echter Glücksgriff: Nachdem es beim zweiten Team des deutschen Bundesligisten Wolfsburg keine Zukunft für ihn gab, absolvierte Mayulu im Winter nach einem vereinslosen Halbjahr beim damaligen LASK-Kooperationsklub FC Juniors OÖ ein Probetraining. Der Wechsel kam nicht zustande – Blau-Weiß schlug zu, ohne dem Youngster in einem Probetraining auf die Beine gesehen zu haben. "Blau-Weiß war die richtige Wahl", sagt Mayulu.
Im Wald groß geworden
Den Linzern reichte es, Informationen einzuholen und den bisherigen Werdegang des Stürmers anzusehen, um über dessen Qualitäten Bescheid zu wissen: Mayulu, der in frühen Jahren über seinen Großvater im Kongo zum Fußball kam, wurde im französischen Leistungszentrum "Centre National du Football" (CNF) ausgebildet. Rund 50 Kilometer südwestlich von Paris liegt der beschauliche Ort Clairefontaine-en-Yvelines mit seinen gut 900 Einwohnern – mitten im Nirgendwo, umsäumt vom Foret de Rambouillet, einem 200 Quadratkilometer großen Wald. Ein "Kaff", das in Frankreich fast jedes Kind kennt – gut geschützt hinter hohen Mauern werden dort abseits des Rummels der Großstadt die Top-Talente des Landes ausgebildet. Mayulu war eines davon – auch Top-Stars wie Thierry Henry oder Kylian Mbappe haben hier einen beträchtlichen Teil ihrer Teenagerzeit verbracht.
Rapid war schon dran
Nicht nur das verbindet Mayulu mit Mbappe: Sein jüngerer Bruder Senny ist Kapitän des U17-Teams von Paris Saint-Germain – und kickt dort gemeinsam mit Mbappes Bruder Ethan. "Es gibt viele Hoffnungen um ihn herum. So wie mich mein Großvater habe ich ihn zum Fußball gebracht."
Für beide Mayulus soll der Weg noch weiter hinaus führen. Die Qualitäten von Fally Mayulu haben sich längst nicht nur im eigenen Team herumgesprochen. Mit Rapid hat sich im Sommer schon ein Top-Klub über das Talent erkundigt – für Mayulu zählt aber die Gegenwart: "Ich will Tore schießen und meinem Team helfen." Am besten gleich morgen wieder im Derby.
Blau-Weiß Linz feiert
9236 Tage nach der Neugründung wird heute das 25-jährige Jubiläum des FC Blau-Weiß Linz in der Löshalle der Tabakfabrik Linz gefeiert. Um 15 Uhr (Einlass 14.30 Uhr) wird die Feier mit einer Podiumsdiskussion mit Sportchef Tino Wawra, Trainer Gerald Scheiblehner und Profis angekickt. Weitere Highlights im Rahmen des Festakts (ab 18.30 Uhr): die Ehrung des Vierteljahrhundertteams der Blau-Weißen sowie die Ernennung eines Ehrenpräsidenten.
BW Linz nach Sieg gegen WSG weiter im Europacup-Rennen
Blau-Weiß feiert den Klassenerhalt: "Team hat unglaublichen Job gemacht"
Blau-Weiß: Europacup in Innsbruck statt Linz
"Trainer muss nicht der beste Freund des Spielers sein"
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.