Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Chronischen Kopfschmerz nicht selbst therapieren

Von Barbara Rohrhofer, 13. April 2011, 00:04 Uhr

900.000 Österreicher leiden an Migräne, fast eine halbe Million an täglichen Kopfschmerzen. Nur 25 Prozent der Betroffenen wenden sich an einen Arzt, der Rest greift zur Tablette, im Einzelfall bis zu 200 Mal pro Monat. „Ein Teufelskreislauf“, sagt Primar Christian Lampl.

Die neue europäische Studie „Eurolight“ beweist, dass die meisten Kopfschmerzpatienten ihr Leiden selbst behandeln – oft ein ganzes Kopfweh-Leben lang. In Österreich wurden für diese EU-weite Untersuchung 6000 Fragebögen verteilt. Ergebnis: Jeder Vierte gab an, am Vortag an Kopfschmerzen gelitten zu haben, 75 Prozent von ihnen laborierten gar an chronischer Migräne und nahmen wahllos Tabletten, um den Schmerz ganz schnell loszuwerden. „Schmerzmittelübergebrauch selbst führt auch wieder zu Kopfschmerzen“, sagt Primar Christian Lampl, Leiter der Abteilung für Allgemeine Neurologie und Schmerzmedizin am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz und Präsident der Österreichischen Kopfwehgesellschaft.

Bei der europaweiten Studie wird auch erfasst, mit welchen Einschränkungen Kopfwehpatienten im Alltag zu kämpfen haben – von Müdigkeit, Übelkeit, Krankenständen, privatem Rückzug bis hin zu Depressionen und Angststörungen. „Wir behandeln Menschen, die mehr als 200 Kopfschmerztabletten pro Monat nehmen und dadurch in einen Teufelskreis geraten. Denn sieben Prozent aller Patienten, die ihr Kopfweh selbst mit herkömmlichen Schmerzmitteln behandeln, werden irgendwann Dialysepatienten“, sagt Lampl. Um die Schmerzmittel zu reduzieren, müssen viele Betroffene eine stationäre Entzugsbehandlung über sich ergehen lassen, die zwei bis fünf Wochen dauert. Entzugssymptom: Kopfweh.

200 Formen von Kopfweh

Daher sei es umso wichtiger, Kopfschmerzen einmal fachärztlich abklären zu lassen. „Die Diagnose chronischer Kopfschmerz ist angesichts von mehr als 200 verschiedenen Formen selbst für den Neurologen schwierig. Bei einer komplexen Symptomatik benötigt ein Arzt für die Diagnosestellung bis zu 45 Minuten“, sagt Lampl. Kopfschmerz sei insgesamt ein „sehr individuelles“ Thema, und so gestalte sich auch die Therapie mit vorbeugenden Maßnahmen. „Diese geht dann immer in Richtung Lebensqualitätsverbesserung. Bei 80 Prozent aller Patienten zeigt sich eine Besserung der Symptome“, sagt der Kopfschmerzexperte.

„Alle, die mehr als sechs Kopfschmerztage im Monat haben, sollten sich an einen Spezialisten wenden. Niemand muss sich selbst behandeln oder von Verwandten oder Freunden mit Tabletten versorgen lassen. Das kann schiefgehen – und man kann in die Abhängigkeit rutschen.“

mehr aus Gesundheit

Das Gewürzregal als Hausapotheke

Friseure bei Früherkennung von Hauterkrankungen hilfreich

Was wirkt gegen Hühneraugen, Herr Doktor?

Prostatakrebs: Neue Behandlung bei Metastasen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen