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Vor 30 Jahren starb Bruno Kreisky: "Er hatte eine Idee von Österreich"

Von OÖN, 29. Juli 2020, 10:15 Uhr
Bruno Kreisky Todestag
Titelseite der Oberösterreichischen Nachrichten am 30. Juli 1990 Bild: OÖN

Heute vor 30 Jahren, am 29. Juli 1990 starb Altbundeskanzler Bruno Kreisky im Alter von 79 Jahren in Wien. Ein Blick ins OÖN-Archiv.

Der Todestag von Bruno Kreisky jährt sich heute zum 30. Mal. Nachdem die SPÖ unter seiner Führung stärkste Partei geworden war, stand der frühere Außenminister (1959-66) 13 Jahre (1970-83) an der Spitze der österreichischen Regierung. Den SPÖ-Ehrenvorsitz legte er 1987 aus Protest gegen die Überlassung des Außenministeriums an die ÖVP nieder.

Bruno Kreisky
Bruno Kreisky Bild: (APA)

So berichteten die OÖNachrichten

Aus aktuellem Anlass blicken wir ins Archiv: Unter dem Titel "Internationale Trauer um den Staatsmann Kreisky" berichteten die OÖN am 30. Juli 1990 auf der Titelseite über das Ableben des Altbundeskanzlers.

Der Artikel zum Nachlesen:

"Internationale Trauer um den Staatsmann Kreisky" 

Vranitzky: Kreiskys Erbe der heutigen Zeit anpassen

WIEN. Alt-Bundeskanzler Bruno Kreisky ist Sonntag früh in der vierten medizinischen Abteilung des Krankenhauses Lainz an Herzversagen gestorben. Der 79jährige SP-Politiker war insgesamt 26 Jahre Mitglied der österreichischen Bundesregierung. Seine großen Verdienste um Österreich, die sozialdemokratische Bewegung und die Weltpolitik wurden auch in zahllosen Beileidstelegrammen gewürdigt.

Um Punkt sechs Uhr morgens starb Bruno Kreisky. Die Reaktionen, die im Laufe des gestrigen Tages aus aller Welt eintrafen, würdigten den großen Staatsmann und internationalen Politiker. Auch VP, FP und Grüne widmeten dem langjährigen Lenker Österreichs und der SP Worte der Anerkennung.

Bundeskanzler Vranitzky erklärte, er sei vom Tod Kreiskys "tief getroffen". Mit seiner internationalen Reputation habe Kreisky Österreich eine Position in der Weltpolitik gegeben, die weit über die geographische Größe unseres Landes hinausgehe. Vranitzky zum Erbe Kreiskys: "Wir werden seiner Größe wohl am besten gerecht, wenn wir danach streben, das, was Kreisky geschaffen hat, heute den veränderten Bedürfnissen der neunziger Jahre anzupassen und damit fortzuführen."

1987 hatte Kreisky den Ehrenvorsitz in der SP zurückgelegt. Er warf der SP unter Vranitzky damals vor, als Preis für die große Koalition das Außenministerium aufgegeben zu haben. Erst Ende vergangenen Jahres kam es zu einer Versöhnung.

VP-Chef Riegler stellte fest, Kreisky habe als international anerkannter Staatsmann "bedeutende Leistungen für die Republik Österreich erbracht". Dafür gebühre ihm trotz unterschiedlicher grundsatzpolitischer Position Anerkennung.

Bundespräsident Waldheim meinte in einem Kondolenztelegramm, Österreich verliere mit Kreisky "eine hervorragende Persönlichkeit im Ringen um Freiheit und Demokratie".

Bruno Kreisky, der durch seine Freundschaft zur PLO in Israel immer wieder kritisiert wurde, wurde gestern auch vom israelischen Arbeiterparteiführer Schimon Peres gewürdigt. Er fügte allerdings hinzu, daß sich Kreisky, als er Israel zur Verhandlungsaufnahme mit der PLO gedrängt habe, geirrt hätte.

Trotz Krankheit war Kreisky noch im vergangenen Jahr in internationaler Mission unterwegs. Gemeinsam mit dem ermordeten schwedischen Präsidenten Palme und dem SPD-Ehrenvorsitzenden Brandt war Kreisky auch maßgeblich am Aufbau der Sozialistischen Internationale beteiligt. Bruno Kreiskys menschliche Seite

Gesundheitlich war der "Sonnenkönig", als welcher er in seiner politischen Glanzzeit zu Beginn der siebziger Jahre immer wieder tituliert wurde, schon lange angeschlagen. Bereits während seiner Amtszeit als Bundeskanzler (von 1979 bis 1983) hatte er ein schweres Nierenleiden. Nach seinem Rücktritt machten ihm auch die Augen und der hohe Blutdruck immer mehr zu schaffen.

Die menschliche Seite von Kreiksys Politik, seine prägnanten Aussprüche, das Granteln in der letzten Zeit seiner Regierungstätigkeit und der für ihn kennzeichnende Satzbeginn "Ich bin der Meinung . . ." bleiben wohl den meisten Österreichern unvergessen. 

"Er hatte eine Idee von Österreich"

 Kreiskys Weggefährten trauern - Beileid und Würdigungen aus West und Ost

WIEN. Österreichische und ausländische Politiker trauern um Bruno Kreisky, von dem der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger in seinen Memoiren meint, er habe "mehr Verständnis für außenpolitische Fragen als viele Regierungschefs wichtiger Länder" gehabt.

Den Ehrenvorsitzenden der SPD, Willy Brandt, kannte Bruno Kreisky schon seit ihrem gemeinsamen Exil während des Zweiten Weltkrieges in Schweden. Willy Brandt gestern: Mit Kreisky habe die europäische Demokratie "eine ihrer überzeugendsten Führungsgestalten" verloren. Bis zuletzt habe Kreisky die Sorge um einen humanen Ausgleich im Nahen Osten bewegt.

Frankreichs Präsident Francois Mitterrand meinte in einem Beileidstelegramm an Bundeskanzler Vranitzky, der Verstorbene sei einer der "großen zeitgenössischen Persönlichkeiten" gewesen.

Auch die amtliche sowjetische Nachrichtenagentur TASS würdigte das "international große Prestige" Kreiskys und seine Verdienste für die internationale Entspannung.

Einer jener Politiker, die mit Kreisky "ein Stück des Weges gemeinsam gingen", wie einer der wohl berühmtesten Aussprüche Kreiskys lautete, ist der heutige Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses im Nationalrat, Peter Jankowitsch. Er war in der ersten Regierung Kreisky dessen Kabinettschef. Jankowitsch zu den OÖN: "Kreisky hatte eine Idee, wie Österreich aussehen soll." Die Verwirklichung dieser Idee von Wohlfahrtsstaat, Weltoffenheit und Liberalismus sei auch das Erbe Kreiskys. 

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15  Kommentare
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Flachmann (7.204 Kommentare)
am 03.08.2020 14:02

Der gute Bruno wird derzeit eine unruhige Phase durchleben, die Genossen treiben`s wieder einmal arg!

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lester (11.419 Kommentare)
am 30.07.2020 09:30

Kreisky ha um an die Macht zu kommen die Nazis Regierungsrätin gemacht und sich selbst erpressbar, siehe " Wiesenthal Affäre".
Er mußte den Waffen- SSler Peter gegen einen KZ-Häftling und weltweit angesehenen Nazi-Jäger verteidigen. Mit dieser Aktion hat er viel von seiner Reputation verloren.

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Orlando2312 (22.336 Kommentare)
am 30.07.2020 07:14

Dr. Bruno Kreisky und sein Team haben aus ein Land voller Nachkriegsmief einen modernen Staat gemacht, in dem auch die Kinder der Arbeiter erstmals eine echte Chance bekamen.

Die Österreicher wissen ja zumeist gar nicht, was sie diesem Mann verdanken.

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 29.07.2020 22:26

Bei Kreisky wird oft seine außenpolitische Kompetenz hervorgehoben. Ich habe vor einiger Zeit eine wissenschaftlich fundierte Analyse des Lebens von Muammar al-Gaddafi gelesen. Dabei wurde auch auf das "freundschaftliche Verhältnis" Kreisky mit dem Diktator Muammar al-Gaddafi eingegangen. Darin war u. a. zu lesen, dass die Macht von Muammar al-Gaddafi lange nicht gesichert war und dass berechtigte Hoffnung bestand, dass Libyen ihn "abschütteln" hätte können sodass der Bevölkerung viel Leid erspart geblieben wäre. Und just in dieser Zeit holte Kreisky den Diktator weltpolitisch vor den Vorhang. Dadurch erhielt er dann im eigenen Land so viel Rückenwind, dass er sich als grausamer Diktator für viele Jahre einzementieren konnte. Und in diesem Punkt ist ein Vergleich mit Hitler angebracht: Hitler wäre wahrscheinlich nie an die Macht gekommen, hätten ihn nicht deutsche Großindustrielle so massiv unterstützt.

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azways (5.841 Kommentare)
am 29.07.2020 21:22

War definitiv der letzte Politiker Österreichs, der für ALLE ÖSTERREICHER viel geleistet hat.

Wer Fehler sucht, wird Fehler finden und "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein! "

Die Arbeit hoch.

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Hans1958 (3.171 Kommentare)
am 29.07.2020 18:14

Nala2...das sieht man eh jetzt deutlich, wie Strache angeblich für das Volk war..

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Hans1958 (3.171 Kommentare)
am 29.07.2020 18:12

Der hätte sich wohl auch nie gedacht, dass er solche Versager als Nachfolger haben werde.

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metschertom (8.070 Kommentare)
am 29.07.2020 13:11

Wenn der wüsste welche "Persönlichkeiten" mittlerweile der Partei vorstehen oder vorgestanden sind - er würde sich im Grab umdrehen!

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cyrill24 (670 Kommentare)
am 29.07.2020 12:21

Und Kreisky hatte Nazis in seinem Kabinett und das nicht zu knapp!!
Und ein paar Jahre später als Waldheim für den Bundespräsidenten kanidirte waren es die Sozis die Österreich auf der ganzen Welt denunzierten , unter Heinz Fischer!!

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metschertom (8.070 Kommentare)
am 29.07.2020 13:12

Mittlerweile egal ob du einen Nazi oder Linken in der Partei hast. Da ist vom Schadensvolumen her kein Unterschied mehr erkennbar!

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Orlando2312 (22.336 Kommentare)
am 30.07.2020 07:12

Heinz Fischer hatte im Kabinett Sinowatz welche Funktion? Richtig Minister für Forschung und Wissenschaft.

Warum ist er dann schuldig? Wahrscheinlich weil er damals schon gelebt hat.

Verzeihung, aber Sie sind ein Depp.

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( Kommentare)
am 29.07.2020 11:08

So einen wie kreisky gibt es leider kein zweites Mal. Er war fuer sein Volk, hat sich von gewissen Leuten nichts gefallen lassen. Die heutigen katzbuckeln nur vor denen. Kein Schule musste mit den schuelern nach mauthausen fahren. Damit die schüler eine Gehirnwäsche bekommen. Haider hat er zu seiner Partei der fpö verholfen. Wahrscheinlich hat kreisky damals schon geahnt, was auf uns zu kommt. Haider war fuer das Volk und danach strache. Beide wurden durch die Linken ausgeschaltet. Man kann nur hoffen, daß die Macht der linken auch einmal den Bach hinunter geht.

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transalp (10.173 Kommentare)
am 29.07.2020 18:32

An Nala
Wie? "Strache war für das Volk"???
Haha -selten so gelacht.
Der hat sich doch nur selbst bereichert...
Und ihr kapiert das noch immer nicht...

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Orlando2312 (22.336 Kommentare)
am 30.07.2020 07:09

Hat der Mossad da schon wieder etwas damit zu tun, nala2???

😄😄😄

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( Kommentare)
am 30.07.2020 19:11

Orlando. Lies das Buch vom moishe friedmann. Der rabby, der Mossad und der Mord an joerg Haider. Das gibt es bei Amazon. Du wirst staunen, was friedmann alles aufdeckt.

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