Rendi-Wagner wird EU-Gesundheitsbehörde leiten
WIEN/STOCKHOLM. Für die frühere Gesundheitsministerin und SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner ist es eine Rückkehr in ihr Fachgebiet, die Medizin: Sie wird ab Juni dieses Jahres Direktorin des "Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten" (European Centre for Disease Prevention and Control, kurz ECDC) mit Sitz in Stockholm. Gestern wurde sie vom Verwaltungsrat der Organisation für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. "Ich fühle mich zutiefst geehrt", sagte Rendi-Wagner in einer ersten Reaktion.
Das ECDC ist für die Vorbeugung von und den Kampf gegen Infektionskrankheiten in der EU verantwortlich und spielte nicht zuletzt bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie eine zentrale Rolle. Österreichs Gesundheits- und Außenministerium hatten Rendi-Wagners Kandidatur in den vergangenen Monaten unterstützt. Rendi-Wagner setzte sich in der Endauswahl gegen drei weitere Bewerberinnen und Bewerber durch.
Die Epidemiologin hatte nach ihrem Medizinstudium fast zehn Jahre lang im Bereich Tropenmedizin und Infektionskrankheiten gearbeitet. Von 2011 bis 2017 war sie Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit in Österreich. In dieser Zeit war sie bereits sechs Jahre im Verwaltungsrat der ECDC tätig und auch Mitglied im Ständigen Ausschuss des Europabüros der Weltgesundheitsorganisation WHO.
2017 wechselte Rendi-Wagner als Gesundheitsministerin in die Politik. 2023 zog sie sich nach einem turbulenten Machtkampf in der SPÖ zurück.
SPÖ-Chef Andreas Babler und SP-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner gratulierten ihr gestern ebenso zum neuen Top-Job wie Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger sowie Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Außenminister Alexander Schallenberg (VP). Kritik kam lediglich von den Freiheitlichen, die meinten, Rendi-Wagner sei mit einem "Systemposten" versorgt worden.
Mit Rendi-Wagners Bestellung werden künftig drei EU-Agenturen unter österreichischer Leitung stehen: Bei den weiteren handelt es sich um die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in Parma und Bernhard Uhl als Direktor sowie die EU-Eisenbahnagentur (ERA) in der französischen Stadt Valenciennes, die Josef Doppelbauer leitet.
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