Ludwig beendete die "Grüß Gott"-Debatte

WIEN. SP-Abgeordneter Jan Krainer hatte auf "Guten Tag" bestanden und dafür Kritik geerntet.
Es war eine skurrile Diskussion im jüngsten Untersuchungsausschuss. SP-Mandatar Jan Krainer rügte den niederösterreichischen VP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner, weil dieser "Grüß Gott" gesagt hatte. "In Wien heißt das nicht ‚Grüß Gott‘, sondern ‚Guten Tag‘", belehrte ihn Krainer. Die Wiener ÖVP protestierte dagegen.
Der sozialdemokratische Wiener Bürgermeister Michael Ludwig dürfte dies anders sehen als Krainer. Er begann gestern die "Pressestunde" mit einem christlichen "Grüß Gott". Eine offenkundige Spitze gegen seinen Parteifreund, aber auch das Ende der Debatte.
Inhaltlich bekräftigte Ludwig im ORF, was er zuvor schon in den OÖNachrichten angekündigt hatte. Er sprach sich dafür aus, Asylwerbern in Abstimmung mit den Sozialpartnern eine Arbeitserlaubnis zu erteilen. Er begründete dies mit dem Mangel an Arbeitskräften.
Inhaltlich bereitet sich Ludwig auf die Finanzausgleichsverhandlungen vor. Er verwies darauf, dass allein bei der Spitalsfinanzierung die Länder von den Sozialversicherungen fast eine Milliarde Euro weniger bekommen würden, und forderte mehr Mittel. Der Leiter der Initiative Wirtschaftsstandort OÖ Gottfried Kneifel (VP) plädierte dafür, beim Finanzausgleich nicht mehr die Städte gegenüber dem ländlichen Raum zu bevorzugen.