Weltklimakonferenz: Frühwarnsystem präsentiert
SHARM EL-SHEIKH. Die Vereinten Nationen haben am Montag einen drei Milliarden Dollar teuren Aktionsplan für ein weltweites Frühwarnsystem bei Wetterkatastrophen vorgestellt.
"Die vulnerablen Gemeinschaften in den für die Erwärmung besonders anfälligen Gebieten werden reihenweise von Klimadesastern überrascht, ohne irgendeine Möglichkeit zur vorbeugenden Warnung", sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Montag bei der Weltklimakonferenz in Ägypten.
"Die Bevölkerungen Afrikas, Südasiens, Zentral- und Südamerikas und die Bewohner der kleinen Inselstaaten haben ein 15 Mal höheres Risiko, an einer Klimakatastrophe zu sterben." Im März hatte Guterres bereits das ehrgeizige Ziel verkündet, binnen fünf Jahren die ganze Erde mit Warnsystemen abzudecken. "Frühwarnungen retten Leben und verhelfen zu enormen wirtschaftlichen Vorteilen", erklärte Petteri Taalas, Generalsekretär der Weltmeteorologieorganisation (WMO), der den Plan entwickelt hat. "Es reicht, ein gefährliches Phänomen 24 Stunden vor Ankunft zu vermelden, um die Folgeschäden um 30 Prozent zu verringern."
Video: Es geht um nicht weniger als die Rettung der Welt. Im ägyptischen Sharm el-Sheikh findet die 27. UNO-Klimakonferenz statt. Über allem steht das immer schwieriger zu erreichende 1,5-Grad-Ziel. Aus Ägypten berichtet OÖN-Korrespondentin Sylvia Wörgetter.
Bisher lebt aber nach Angaben der Vereinten Nationen ein großer Teil der Weltbevölkerung ohne entsprechende Warnsysteme, vor allem in den am wenigsten entwickelten Ländern und kleinen Inselstaaten. Um überall entsprechende Systeme aufzustellen, braucht es demnach Investitionen von 3,1 Milliarden Dollar (3,14 Milliarden Euro) zwischen 2023 und 2027 - das sei eine "lächerliche Summe angesichts der Vorteile", erklärte die UNO.
Nach Einschätzung der Globalen Kommission für Anpassung (GCA) würden Ausgaben in Höhe von 800 Millionen Dollar für eine solche Art von System in den Entwicklungsländern in der Folge Verluste zwischen drei und 16 Milliarden Dollar pro Jahr verhindern.
Die benötigten 3,1 Milliarden Dollar sollen für eine bessere Kenntnis der Katastrophenrisiken, den Aufbau von Risikoüberwachungs- und Warnsystemen, Stärkung der Handlungsfähigkeit an Ort und Stelle und zur Weitergabe von Informationen über die Risiken ausgegeben werden.
Bei der Klimakonferenz haben sich auch 25 Staaten zu einer Allianz im Kampf gegen die Zunahme von Dürren weltweit zusammengeschlossen. Auf Initiative des senegalesischen Präsidenten Macky Sall und des spanischen Regierungschefs Pedro Sánchez wollen sie bis 2030 Mechanismen entwickeln, um anstelle von Notfallreaktionen frühzeitig Maßnahmen zur Bewältigung von extremer Trockenheit zu ergreifen. An der Allianz zur Förderung der "Widerstandsfähigkeit gegen Dürren" sind auch 20 Organisationen beteiligt.
Aufgrund des Klimawandels sind weltweit immer mehr Regionen von Dürren betroffen, deren Zahl seit dem Jahr 2000 nach UN-Angaben um 30 Prozent gestiegen ist. "Unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel hängt von der Widerstandsfähigkeit unserer Böden ab", erklärten Sall und Sánchez.
Ibrahim Thiaw vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung sagte, dass Dürren "nicht zwangsläufig zu humanitären Katastrophen führen müssen". Die Lösungen seien vorhanden. Es erfordere aber "politischen Willen", um sie umzusetzen.
Spanien stellt für die neue Allianz eine Anschubfinanzierung von fünf Millionen Euro bereit. Ziel ist es, weitere Unterstützung zu mobilisieren, unter anderem für ein Projekt des kenianischen Präsidenten William Ruto, der in den kommenden zehn Jahren 15 Milliarden Bäume pflanzen will.
Durch das wird das Klima auch nicht besser.
Frühwarnsystem ???
Die müsste vor lauter läuten schon exportieren