Referendum in Chile: Deutliche Zustimmung für neue Verfassung
SANTIAGO DE CHILE. Chile scheint auf dem Weg zu einer neuen Verfassung zu sein.
Nach Auszählung der bei einem Referendum am Sonntag abgegebenen Stimmen rund 95 Prozent der Wahllokale lagen die Befürworter der Ausarbeitung eines neuen Grundrechts mit rund 80 Prozent vorn. 14,8 Millionen Bürger des südamerikanischen Landes waren aufgerufen, zu entscheiden, ob die aktuell gültige Verfassung von 1980 - aus der Zeit der Militärdiktatur des rechtsgerichteten General Augusto Pinochet (1973-1990) - ersetzt werden soll. Dies gehörte zu den Kernforderungen der Demonstranten, die vor rund einem Jahr wochenlang gegen die Regierung auf die Straße gegangen waren.
"Sieg für die Demokratie"
Der konservative Präsident Sebastián Piñera sprach nach Schließung der Wahllokale am Abend (Ortszeit) in einer Ansprache von einem Sieg für die Demokratie und die Einigkeit. "Bisher hat uns die Verfassung gespalten", sagte der 70-Jährige. Auf der Plaza Italia in der Hauptstadt Santiago, die seit den Protesten von vielen "Plaza de la Dignidad" (Platz der Würde) genannt wird, und auf zentralen Plätzen in anderen Städten feierten bereits zahlreiche Menschen friedlich.
Ein schöner Tag für die chilenische Demokratie.