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Die Mehrheit der Republikaner im US-Senat steht auf Messers Schneide

Von Thomas Spang, 28. Oktober 2020, 00:04 Uhr
USA Wahl Senat
Bild: Reuters

Trump zog seine Kandidaten in einen Abwärtsstrudel: Erstmals sind sichere Sitze gefährdet.

Ohne eine Mehrheit im US-Senat kann ein Präsident keine Reformen oder kontroverse Personalien durchsetzen. Das Eilverfahren für die Bestätigung der konservativen Richterin am Supreme Court, Amy Coney Barrett, hat nun bei den Wählern den Blick dafür geschärft. Die republikanische Kontrolle des Senats steht am 3. November auf Messers Schneide.

Jamie Harrison vergleicht den langjährigen Senator von South Carolina, Lindsey Graham, mit dem Mond. "Alles, was er tut, ist, das Licht der Sonne zu reflektieren", beschreibt der schwarze Demokrat den Republikaner, der seit der Wahl Trumps 2016 eine wundersame Verwandlung vollzogen hat. Bis dahin spiegelte Graham das Licht des traditionellen Republikaners John McCain wider, als dessen "Sidekick" er Trump einen "fremdenfeindlichen religiösen Scheinheiligen" nannte. Heute ist Graham der engste Vertraute des Präsidenten im Kongress.

Als Vorsitzender des Justizausschusses machte er Trump zuliebe eine Rolle rückwärts bei der Bestätigung Barretts für den Supreme Court. In einer analogen Situation vor vier Jahren, als Senatsführer Mitch McConnell zehn Monate vor den Wahlen einem Kandidaten Barack Obamas für das Oberste Gericht die Anhörung verweigerte, erklärte Graham feierlich, er würde sich umgekehrt nicht anders verhalten. "Sie dürfen meine Worte gegen mich gebrauchen."

Genau das tut Harrison, der Graham in dem tief republikanischen Staat ein unerwartet knappes Rennen liefert. Die Umfragen sehen ihn auf Tuchfühlung mit dem Republikaner, der für die Demokraten der Begriff politischer Speichelleckerei ist. Harrison mobilisierte im dritten Quartal die Rekordsumme von fast 57 Millionen Dollar für seinen Wahlkampf.

Und das, obwohl er nicht mehr als Außenseiterchancen hat, das Wunder von South Carolina zu schaffen. Dasselbe trifft auf die demokratischen Senatskandidaten in Kansas, Montana und Georgia zu. Selbst in Texas muss der Republikaner John Cornyn zum ersten Mal in seiner Laufbahn für seinen Sitz kämpfen.

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Trump: "Wird richtig schwierig"

Vergangene Woche räumte Trump hinter verschlossenen Türen vor Geldgebern ein, es werde am 3. November "sehr schwierig", die Mehrheit im Senat von zurzeit 53 zu 47 zu verteidigen.

Den Demokraten genügt bei einem Einzug Joe Bidens ins Weiße Haus ein Netto-Zuwachs von drei Senatoren, weil Kamala Harris als Vize- und Senatspräsidentin bei einer Stimmengleichheit von 50 zu 50 das Zünglein an der Waage wäre. Bei einer Wiederwahl Trumps bräuchten die Demokraten vier Zugewinne. Laut einer Analyse von "Fivethirtyeight" steht die Wahrscheinlichkeit einer demokratischen Kontrolle des Senats bei 74 Prozent.

Sicher vorn liegen in Colorado und Arizona die Demokraten John Hickenlooper und Mark Kelly. Sehr gut positioniert sind auch Sara Gideon in Maine, und trotz einer "Sexting"-Affäre der Demokrat Cal Cunningham in North Carolina. Die Demokratin Theresa Greenfield hat überraschend in Iowa die Nase knapp vorn.

Bliebe es am Wahltag bei dem Trend, könnten die Demokraten den sicheren Verlust des Sitzes von Doug Jones in Alabama locker verkraften. Dass die Senatsmehrheit für die Demokraten in Reichweite ist, erklären Analysten mit dem Abwärtsstrudel, in den Trump die republikanischen Kandidaten durch sein Versagen in der Pandemie hineingezogen hat.

Die Mehrheit der Republikaner im US-Senat steht auf Messers Schneide
Wenige Tage vor der amerikanischen Wahl wächst die Spannung. Nicht nur die Republikaner mobilisieren ihre Anhänger. Bild: Reuters
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Autor
Thomas Spang
US-Korrespondent
Thomas Spang

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5  Kommentare
5  Kommentare
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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 28.10.2020 09:50

Frau Riepl urteilt heute über die von Trump gerade frisch installierte konservative Höchstrichterin "An ihre Unabhängigkeit glaubt in Amerika niemand." Das hat mich motiviert, wieder in ein Buch hineinzuschauen, das mir ein US Anwalt 1985 geschenkt hat "The Brethren - Inside the Supreme Court" von Woodward und Armstrong. Ein ganz anderes geistiges Niveau!

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 28.10.2020 09:45

Ausgerechnet der ORF erstaunt! Gestern bei Armin Wolf ein Meinungsforscher, der an einen Trump Sieg glaubt. Auch wenn er selbst Trump vorzieht, seine Darbietung war gut und Armin Wolf auch. Ich bedaure die hasserfüllte Einseitigkeit der OÖN mit Thomas Spang, denn ich zahle den OÖN seit Jahrzehnten ein Abo.

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u25 (4.971 Kommentare)
am 28.10.2020 08:58

Herr gib uns das tägliche Trump Bashing

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penunce (9.674 Kommentare)
am 28.10.2020 04:26

Die Medien allgemein haben den BIDEN schon als Favorit gesehen, in der anstehenden Wahl den nächsten US-Präsident zu wählen, jetzt geben sie kleinlaut zu, dass es doch anders kommen könnte, als die Medien in Europa beschlossen haben und das Fernsehen hat europaweit den gleichen Ton ins selbe Horn gestoßen!

Da wird doch nicht Putin wieder eingegriffen haben?

Wie nennt man so eine Fernsehanstalt und die Zeitungen?

Nein, "LÜGENMEDIEN", ist ein gar grausliches Wort, aber der Halbsatz, "die Wahrheit verfälschenden Medien", passt zu ihnen!

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Orlando2312 (22.336 Kommentare)
am 28.10.2020 15:38

Macht alles nix, solange Sie Ihre krausen Vorstellungen als Wahrheit verkaufen dürfen.

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