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May tritt am 7. Juni zurück

Von Jochen Wittmann, London, 24. Mai 2019, 11:24 Uhr
Theresa May
Theresa May Bild: (AFP)

Die britische Premierministerin Theresa May will ihr Amt als Parteichefin am 7. Juni abgeben. Das teilte die konservative Politikerin am Freitag in London mit. Ihre Tage als Premierministerin sind damit auch gezählt.

Sie werde am 7. Juni zunächst ihren Posten als Chefin der Konservativen Partei räumen, um den Weg frei zu machen für die Wahl eines Nachfolgers, sagte Theresa May am Freitag in einer emotionalen Rede in London. Sie werde Regierungschefin bleiben, bis ihr Nachfolger feststehe. Es sei im besten Interesse des Landes, wenn ein anderer Premierminister Großbritannien aus der EU führe.

Das Unterhaus hatte den von May ausgehandelten Brexit-Vertrag mit der EU drei Mal abgelehnt. Das Rennen um ihre Nachfolge werde in der Konservativen Partei in der Woche ab dem 10. Juni beginnen, sagte May.

May sah sich angesichts wachsenden Widerstands gegen ihre Brexit-Strategie zuletzt immer lauteren Rufen nach ihrem Rücktritt ausgesetzt. Am Donnerstag hatten sich Anzeichen verdichtet, dass May in Kürze einen Zeitplan für die Wahl eines Nachfolgers aus den Reihen ihrer Konservativen Partei vorlegen dürfte.

Mays Kabinett ist sowieso in Aufruhr. Andrea Leadsom, die Ministerin für Parlamentsfragen, ist am Mittwochabend aus Protest gegen Mays Brexit-Kurs zurückgetreten. Es war der 36. Minister-Abgang in nur drei Jahren.

Bereits seit Wochen angezählt

Die Tage der Premierministerin waren schon seit Wochen gezählt, nachdem sie gezwungen worden war, zu versprechen, dass sie für die zweite Phase der Brexit-Gespräche nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Dann nämlich wird es um die konkrete Ausgestaltung des Brexit gehen, den Mays Fraktion lieber einem ausgewiesenen Hardliner überlassen will.

Immerhin konnte sich die Regierungschefin noch ausbitten, in einem letzten Versuch über den von ihr ausgehandelten Austrittsvertrag im Unterhaus abstimmen zu lassen. Drei Mal war er schon abgelehnt worden, ein vierter Anlauf sollte Anfang Juni erfolgen.

Als May am Mittwoch in einer Erklärung vor dem Unterhaus ihr "Gesetz über das EU-Austrittsabkommen" vorstellte, wurde deutlich, wie isoliert die Premierministerin ist. Und das ganz buchstäblich: Die meisten Hinterbänkler verließen den Sitzungssaal, als May sich den Fragen der Opposition stellen musste. Und die halbe Kabinettsmannschaft zog es vor, erst gar nicht zu erscheinen.

Cornelia Primosch (ORF) zu den Gerüchten über Mays Rücktritt:

Die Minister nicht empfangen

Die Minister waren entrüstet, dass May bei den Themen Zollunion und zweites Referendum Kabinetts-Absprachen überging, um die Stimmen von abtrünnigen Labour-Abgeordneten einzufangen. Als Außenminister Jeremy Hunt und Innenminister Sajid Javid um ein Gespräch mit May in ihrem Amtssitz baten, wurde ihnen eine Audienz verwehrt. May habe wohl, spottete einer ihrer Fraktionskollegen, "in der Downing Street das Sofa gegen die Tür gestellt".

Die Schlagzeilen der Zeitungen am Donnerstag waren dann verheerend für die Premierministerin: "Kabinett-Coup", "Unter Belagerung", "Das Ende ist nahe", "May zieht sich in den Bunker zurück", "Die letzten Stunden". In einem Leitartikel nach dem anderen wurde die Regierungschefin beschworen, die Konsequenzen zu ziehen und ihren Platz zu räumen.

Bisher hatte sich May immer vor dem endgültigen Aus retten können. Sie ist immer wieder abgeschrieben, als Auslaufmodell und sogar als "Zombie-Premierministerin" bezeichnet worden. Dass sie stets den Anfeindungen widerstand, machte sie zur Stehauffrau des Königreichs. Ihre Verbissenheit wurde zum Markenzeichen.

Wie hoch muss ihre Schmerzschwelle sein, fragte man sich, wenn sie wiederholt vom Unterhaus abgewatscht wurde? Doch nun wurde es zu eng für sie. Seit Monaten hatte May wenig mehr gemacht, als Zeit zu schinden.

Pfund stieg nach Rücktrittsankündigung

Das britische Pfund stieg am Freitag nach Mays Rücktrittsankündigung deutlich. Laut Strategen kommen nun harte Zeiten auf das Pfund zu. Für die anfänglichen Kursgewinne am Freitag von bis zu 0,5 Prozent auf 1,2718 Dollar fanden Börsianer vor allem markttechnische Gründe nach den Verlusten der vergangenen Tage.

Die Aussicht auf einen möglicherweise euroskeptischen Nachfolger lasse aber an der Nachhaltigkeit der Kursgewinne zweifeln. "Das Pfund kann sich vorübergehend etwas erholen, es bleibt abzuwarten, wie ihr Nachfolger sich positionieren wird", sagte Devisenexperte Marc-André Fongern vom Handelshaus MAF Global Forex. Wer May nachfolgen soll, steht noch nicht fest.

An den Finanzmärkten wird jedoch befürchtet, dass ein härterer Kurs Großbritanniens gegenüber der EU das Pfund in den kommenden Monaten belasten könnte. Als einer der Favoriten für Mays Posten wird Brexit-Befürworter und Ex-Außenminister Boris Johnson gehandelt. Sollte Johnson in Mays Fußstapfen treten, rechnen die Experten des Analysehauses Oanda mit einem Kursrutsch des Pfund bis auf 1,20 Dollar.

"Mit May verschwinden auch alle Hoffnungen auf ein Brexit-Abkommen", sagte Portfoliomanager Mark Dowding vom Vermögensverwalter BlueBay. Ein harter Brexit werde wahrscheinlicher, wobei es für den neuen Premierminister schwer werde, diesen durch das Parlament zu bekommen. "Konsequenterweise steigt das Risiko von Neuwahlen." Dowding rechnet damit, dass das Pfund auf die Tiefststände nach dem Brexit-Abkommen fallen könnte.

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19  Kommentare
19  Kommentare
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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 24.05.2019 21:06

Grade im Internet gesehen :

Die Erfolge von Theresa May als Premierministerin :

Die ganze Liste kann in der Downing Street 10 eingesehen werden ……..^^

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Tralala (727 Kommentare)
am 24.05.2019 18:00

Frau Doyen Dr. Rohrer von der Presse würde analysieren:
Frau May hat nicht alles bis zu Ende gedacht. Sie hat das nicht berechnet. Und sie hat auch noch keine Erfahrung gehabt. Was passiert wenn ich das macht, dann das, sonst das. Es hätte sicher Alternativen gegeben, aber die hat sie zuwenig überlegt. Aber das kann man ihr nicht vorwerfen. Sie war nicht krisenerprobt. Sie hat die Erfahrung nicht
(legendäre Analyse im ORF, ZIB2 vom 21.5.)
Selbst Armin Wolf konnte den "Gedanken" nur schwer folgen.

Gut wenn wenigstens eine wie Doyen Rohrer alles weiß - und das schon bevor es passiert. Die Welt kann beruhigt sein.

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collarup (198 Kommentare)
am 24.05.2019 16:14

Hoffentlich, längst überfällig!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 24.05.2019 14:25

sie hat es ZU WEIT getrieben und ALLE in der EU als auch ihr EIGENES Volk verar….

jetzt bleibt sie noch weil da Trump Anfang Juni ENDLICH nach GB kommt ,bisher haben ihn die Engländer NICHT sehen wollen und JETZT AUCH NICHT .

jetzt wird es in der GB Politik WIEDER interessant ,Lafarge hat die meisten Stimmen

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( Kommentare)
am 24.05.2019 13:54

hat die eu-mafia es erreicht daß die may zurücktritt mit ihrer zermürbungstaktik.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 24.05.2019 14:29

NALA2

du meinst wohl miserable Taktik der May …

https://www.arte.tv/de/videos/078744-000-A/hinter-den-kulissen-des-brexit/

schau mal diese Sendung an ,du wirst verwundert sein WER WEM verar….!!!

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 24.05.2019 21:13

Schlimm wenn man überall seinen Kommentar zu allen möglichen Sachen abgeben muss, wenn man total kein Ahnung davon hat!

Was hat jetzt genau die EU damit zu tun das sich die englischen Politiker nicht auf irgend etwas einigen konnten?

Lediglich : "kein Brexit ohne Deal" hat genügend Stimmen im Parlament bekommen.
Alles andere (und das sind eine ganze Menge), hat nicht genügend Stimmen bekommen.

Sie wollen nicht ohne Deal aus der EU, aber alles andere wollen sie nicht.

Was hat jetzt die EU damit genau zu tun?

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Orlando2312 (22.340 Kommentare)
am 25.05.2019 07:38

Schon wieder so ein Topfen der intelligenzbefreiten nala2! Die "Zermürbungstaktik" der EU gibt es nicht. Der Standpunkt der Gemeinschaft hat sich seit Beendigung der Gespräche mit May keinen Millimeter verändert.

Wenn die britischen Parteien allesamt ihr Süppchen kochen und dabei egoistisch nur Parteiinteressen im Auge haben, dann ist das eine innerbritische Affäre.

Aber was erzähle ich das der nala, jemandem, der keinen Funken Verstand vermuten lässt.

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redniwo (1.432 Kommentare)
am 24.05.2019 13:17

Welches Jahr?

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 24.05.2019 13:04

Naja- auch dort haben die "Patrioten" das Land ins Chaos gestürzt...

Putin ist ihnen für diesen verrat sicherlich sehr dankbar!
Part of the game!

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redmic (137 Kommentare)
am 24.05.2019 12:42

war die auch auf IBIZA dabei ? 😂

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Gugelbua (31.986 Kommentare)
am 24.05.2019 11:05

ich glaub dem Kater in der Downing Street ists egal : - )

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-donauwalzer (1.632 Kommentare)
am 24.05.2019 10:28

der heutig Unterberger is Spitze:

Wie der ORF linke Wahlsiege erfindet

"Sozialisten bei EU-Wahlen in Niederlanden voran", so jubelt orf.at. Ob sie sich überhaupt nicht genieren für einen solchen Titel? Denn der sozialistische Erfolg am ersten Teilstück der EU-Wahl besteht in ganzen 18,4 Prozent. Und auch die sind nur bei einer Wahltags-Umfrage erzielt worden, also einem ganz unpräzisen Instrument, das weit weniger zuverlässig ist als Hochrechnungen.
Offenbar müssen jetzt sogar dann Wahlergebnisse schon als sozialistische Erfolge gemeldet werden, wenn eine Genossen-Partei die Zweistelligkeit erreicht.

Offenbar will man mit einem solchen Spin noch Stimmung machen für eine Wahl der SPÖ. Dazu verwischt man halt die Tatsache, dass sich in den Niederlanden wie in vielen anderen Ländern die Stimmen rechts der Sozialisten auf mehrere verschiedene Parteien aufteilen. ..

https://www.orf-watch.at/Kritik/2019/05/2413

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glingo (4.984 Kommentare)
am 24.05.2019 12:05

DONAUWALZER

https://www.orf-watch.at/Kritik/2019/05/2413

Propaganda Zeitung der Schwarzen!!!

DIE AUTOREN

KURT CEIPEK
Ab 1974 Redakteur „Raiffeisenzeitung“. 1989 bis 2010 Chefredakteur dieser damals auflagenstärksten Wirtschafts-Wochenzeitung; bis 2012 Herausgebe

PETER KROTKY
Geschäftsführer und Chefredakteur von "Die Presse Digital"). Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (WU Wien), Raiffeisenbank.

CLAUS REITAN
Pressreferent Vizekanzler Josef Riegler

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tradiwaberl (15.616 Kommentare)
am 24.05.2019 12:31

So ein Topfen.
Sie sind stärkste Partei.
Punkt.
Was fordern sie sonst noch für einen Wahlsieg ???

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 24.05.2019 21:17

Um Gottes Willen, Walzer!

Die Partei von Wilders hat 3 ihrer 4 Sitze verloren und das willst Du uns irgendwie als Erfolg verkaufen?

Außerdem …… was hat das mit dem Thema zu tun?

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SpiritusRector (61 Kommentare)
am 24.05.2019 06:26

und jetzt bitte farage als übergangslösung holen und ihn das ausbaden lassen..
wer will sich diese europäische geschichte schon auf die visitenkarte schreiben lassen..

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 24.05.2019 13:05

Genau:
Farange als Kronprinz und Johnson als seine Prinzessin...

:-D

Na PFUI!

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 24.05.2019 13:20

Garages Brexit Partei ist er alleine!

Die Partei hat keine Mitglieder, keine Satzung, kein Programm, kein Büro, nichts! Er kann sein Gehalt bestimmen und was mit den Spenden passiert.

Tolle Sache!

Er hat noch nie gearbeitet, hat 7 x vergeblich für s Parlament kandidiert und hat seit der Brexit Wahl 7 Millionen Pfund verdient.

Sein Geld hat er natürlich, wie jeder reiche Politiker, auf den steuerbegünstigten Kanalinseln geparkt!

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