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Chemiefabrik in Sjewjerodonezk zerstört: Kämpfe dauern an

Von nachrichten.at/apa, 17. Juni 2022, 10:01 Uhr
TOPSHOT-UKRAINE-RUSSIA-CONFLICT
(Symbolbild) Bild: Apa

KIEW/MOSKAU/SJEWJERODONEZK. Die Chemiefabrik Azot im schwer umkämpften Verwaltungszentrum Sjewjerodonezk ist nach ukrainischen Angaben durch den russischen Artillerie- und Raketenbeschuss fast vollständig zerstört.

Zuletzt seien durch den Beschuss ein Gebäude und das Pförtnerhaus zerstört worden. "Es gibt insgesamt auf dem Territorium des Chemiegiganten keine erhalten gebliebenen Verwaltungsgebäude mehr", schrieb der Militärgouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, auf Telegram. Die Kämpfe dauerten an.

Ähnliche Aussagen machte der Generalstab in seinem Lagebericht: "Die Kämpfe um die völlige Kontrolle über Sjewjerodonezk halten an", heißt es da. Der Gegner verlege weitere Raketenartillerie in das Gebiet. Generalstab und Hajdaj meldeten übereinstimmend die Abwehr eines Bodenangriffs auf den Sjewjerodonezker Vorort Solote. Russische Truppen nahmen inzwischen alle Wohnviertel in Sjewjerodonezk ein, die ukrainischen Verteidiger verschanzten sich in der Industriezone rund um das Chemiewerk.

Eine Evakuierung der 568 Zivilisten aus dem Azot-Chemiewerk war nach ukrainischen Angaben wegen anhaltendem Beschuss durch russische Truppen derzeit unmöglich. Es gebe schwere Kämpfe, teilt Hajdaj mit. Unter den Schutzsuchenden in den Bunkern der Anlage seien auch 38 Kinder.

Nach Einschätzung britischer Geheimdienst-Experten setzen russische Truppen ihre Bemühungen fort, den Ring um die Stadt Sjewjerodonezk von Süden zu schließen. "In den vergangenen 24 Stunden haben russische Kräfte wahrscheinlich weiterhin versucht, auf der Popasna-Achse die Oberhand zu bekommen, von der sie den Kessel von Sjewjerodonezk vom Süden her einkreisen wollen", hieß es in dem täglichen Update zum Ukraine-Krieg auf der Webseite des britischen Verteidigungsministeriums Freitagfrüh.

Übernahme der Ortschaft Bohoroditschne gescheitert

Laut Generalstab ist eine russische Offensive weiter westlich auf ein weiteres strategisches Ziel, den Ballungsraum Slowjansk, vorerst gescheitert. Der Versuch der Russen, die Ortschaft Bohoroditschne 20 Kilometer nördlich von Slowjansk schon am diesseitigen Ufer des Flusses Siwerskyj Donez unter Kontrolle zu nehmen, sei zurückgeschlagen worden.

Russische Luftangriffe gibt es in Richtung Awdijiwka im Gebiet Donezk, heftigen Artilleriebeschuss im Süden der Ukraine an der Grenze zwischen den Gebieten Cherson und Mykolajiw, während die Ukrainer dort eigenen Aussagen zufolge mehrere Luftangriffe auf russische Stellungen flogen. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen.

Ukrainische Streitkräfte trafen nach Behördenangaben einen Schlepper der russischen Marine im Schwarzen Meer mit Raketen. Das Schiff "Wassili Beg" sei mit Soldaten, Waffen und Munition auf dem Weg zu der von Russland besetzten Schlangeninsel südlich der Region Odessa gewesen, teilt Regionalgouverneur Maxym Martschenko mit.

Trotz Umfragen, die nahelegten, dass die Mehrheit der Russen den Krieg in der Ukraine unterstützt, gebe es "Elemente" in der russischen Bevölkerung, die aktiv und passiv ihre Opposition zum Ausdruck brächten, so die britischen Experten weiter. Eine aus Russen rekrutierte Einheit namens Freiheit-für-Russland-Legion nehme beinahe sicher an Kampfhandlungen aufseiten der ukrainischen Streitkräfte teil. Die Skepsis an dem Krieg sei besonders groß in Kreisen der Wirtschaftselite und der Oligarchen. So legten Ausreiseanträge nahe, dass 15.000 Dollar-Millionäre versuchten, Russland zu verlassen, hieß es in dem Geheimdienst-Update.

Trotz Kritik will der französische Präsident Emmanuel Macron an seiner Bereitschaft zu Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin festhalten. Immer wenn es hilfreich sei, werde er mit Putin sprechen, sagt Macron in einem Interview des TV-Senders BFM. Frankreich werde alles tun, was es könne, damit die Ukraine den Krieg gewinne. Frankreich habe die Ukraine immer unterstützt. Weiters zeigte sich Macron offen für Gespräche mit Putin über eine Ausfuhr von Getreide aus dem ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa. Er sehe aber wenig Chancen für eine Vereinbarung. "Wir müssen mit Russland über die Nahrungsmittelsicherheit sprechen." Dazu könne es auch gerechtfertigt sein, direkt den Generalsekretär der Vereinten Nationen einzubeziehen. "Aber ich halte nicht viel von diesem Weg, denn ich hatte bereits vor einigen Wochen Gespräche mit Präsident Putin, aber er wollte eine UN-Resolution zu diesem Thema nicht akzeptieren."

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