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CDU-Politiker Wolfgang Schäuble ist tot

Von nachrichten.at/apa, 27. Dezember 2023, 09:10 Uhr
Wolfgang Schäuble
Wolfgang Schäuble Bild: MICHAEL KAPPELER (APA/dpa/Michael Kappeler)

BERLIN. Der CDU-Politiker und frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ist im Alter von 81 Jahren in der Nacht auf Mittwoch gestorben.

Der CDU-Politiker sei im Kreise seiner Familie zu Hause am Dienstagabend gegen 20 Uhr friedlich eingeschlafen, teilte die Familie am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit. Schäuble war in seiner langen politischen Laufbahn Minister, CDU-Chef, Fraktionsvorsitzender und Präsident des Deutschen Bundestages. Niemand gehörte dem Parlament länger an als er.

Schäuble wurde am 18. September 1942 in Freiburg geboren. Er studierte Jus, es zog ihn aber früh in die Politik. Er trat 1965 in die CDU ein. 1972 errang er erstmals ein Mandat für den Deutschen Bundestag, dem er ohne Unterbrechung bis zu seinem Tod angehörte.

Mit dem Namen Schäuble sind Jahrzehnte deutscher Politik verbunden

Unter Kanzler Helmut Kohl (CDU) war er zunächst Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben, von 1989 bis 1991 deutscher Innenminister. Schäuble handelte nach dem Mauerfall in der DDR den Einigungsvertrag mit aus. Seit dem Attentat eines geistig verwirrten Mannes auf ihn im Oktober 1990 saß Schäuble im Rollstuhl, seine politische Karriere ging aber weiter. Von 1991 bis 2000 führte er die CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Nach dem Machtverlust der Union 1998 wurde Schäuble im Zuge der Neuaufstellung der CDU Parteichef. Angela Merkel wurde Generalsekretärin.

In den Turbulenzen der CDU-Spendenaffäre und nach Aussagen zu einer 100.000-Mark-Barspende trat Schäuble im Februar 2000 als CDU-Chef zurück. Merkel wurde Parteichefin, 2005 machte sie als Kanzlerin Schäuble zum Innenminister, vier Jahre darauf zum Finanzminister. Das Amt hatte Schäuble zwei Wahlperioden inne, er schafft die "schwarze Null", also einen Bundeshaushalt ohne neue Schulden.

Nach der Bundestagswahl 2017 wurde Schäuble als Nachfolger von Norbert Lammert zum Bundestagspräsidenten gewählt, das zweithöchste Amt im Staat. Das höchste Amt im Staat, das des Bundespräsidenten, blieb Schäuble verwehrt.

Hinter den Kulissen hatte sein Wort stets Gewicht

Nach der von der Union verlorenen Bundestagswahl 2021 zog sich Schäuble aus den Führungsgremien zurück. Im Bundestag wurde die SPD-Politikerin Bärbel Bas Präsidentin, Schäuble war nun einfacher Abgeordneter. In seiner Rede als Alterspräsident - jener Abgeordnete mit den meisten Dienstjahren - warb er für offenen Diskurs und selbstbewusste Abgeordnete.

In seiner Partei zählte Schäuble eher zu den konservativen Politikern, hinter den Kulissen hatte sein Wort stets Gewicht. Auf der anderen Seite hatte er früher als andere die CDU zur Offenheit für Bündnisse mit den Grünen aufgerufen. Schon 2007 sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Schwarz-Grün ist nicht unser Wunsch, aber eine Option für die Union." Im Ringen um die Kanzlerkandidatur 2021 schlug sich Schäuble auf die Seite des damaligen CDU-Chefs Armin Laschet und stellte sich gegen CSU-Chef Markus Söder.

Auch im Privaten spielte bei Schäuble oft die Politik eine Rolle. Schon Vater Karl Schäuble war CDU-Politiker und gehörte dem Badischen Landtag an. Schäubles jüngerer Bruder Thomas war ebenfalls Politiker, 13 Jahre lang war er Landesminister in Baden-Württemberg. 2013 starb er an den Folgen eines Herzinfarkts. Der CDU-Spitzenpolitiker Thomas Strobl war Schwiegersohn von Wolfgang Schäuble, Tochter Christine, die ARD-Programmdirektorin, Strobls Ehefrau. Schäuble hinterlässt insgesamt vier Kinder und Ehefrau Ingeborg, mit der er seit 1969 verheiratet war.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz reagierte bestürzt auf den Tod Schäubles. Die Nachricht erfülle ihn mit großer Trauer, schrieb Merz am Mittwoch auf der Plattform X (früher Twitter). "Ich verliere mit Wolfgang Schäuble meinen engsten Freund und Ratgeber, den ich in der Politik je hatte. Meine Gedanken sind bei seiner Familie, insbesondere seiner Frau Ingeborg."

CDU-Bundesschatzmeisterin Julia Klöckner erklärte, sein Tod lasse innehalten und mache traurig. "Wolfgang Schäuble war ein Ausnahmemensch, ein beeindruckender Denker und Redner, ein loyal-kritischer Kollege. Er hat unser Land geprägt als Minister, als Bundestagspräsident, als Politiker, der gewissenhaft Pflicht und Dienst erfüllte."

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31  Kommentare
31  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
susisorgenvoll (16.714 Kommentare)
am 27.12.2023 18:59

Übrigens gab es in anderen Medien mittlerweile auch die Todesmeldungen von Jaques Delors und Gaston Glock. Es ist wohl keine gute Zeit, weil derzeit so viel bekannte Menschen für immer von der Bühne des Lebens abtreten.

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her (4.940 Kommentare)
am 27.12.2023 17:51

<Lawinen kann man auslösen, wenn irgendein etwas unvorsichtiger Skifahrer an den Hang geht und ein bisschen Schnee bewegt>

Er konnte oder wollte der Kinderlosen nicht ins Steuer greifen

Für mich persönlich war das eine Offrenbarung über das Wesen der EVParteien (lange vor wir sind Familie);
heute muss ich die nicht mehr aushalten

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santabag (5.991 Kommentare)
am 27.12.2023 19:09

Tut mir Leid. Aber irgendjemand muss mir erklären, was *her* hier gemeint hat. Ich kann zwar die Wörter lesen, aber ich verstehe keinerlei Zusammenhang!

Bin ich der einzige, dem es so geht? Dann bitte ich um Entschuldigung!

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Juni2013 (9.933 Kommentare)
am 27.12.2023 21:29

??????

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betterthantherest (34.195 Kommentare)
am 27.12.2023 17:15

Schäuble (CDU) - zweifellos eine wichtige politische Persönlichkeit in Deutschland.

Doch zu Schäuble (CDU) gehört auch: Er ist einer der Baumeister der Zustände dieses Landes im Jahr 2023.

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crazy_canuck (299 Kommentare)
am 27.12.2023 17:55

Sie müssen echt ein verbitterter Mensch sein. Gibt es etwas was Ihnen Freude macht bzw. Wo sie glauben es sei richtig?

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her (4.940 Kommentare)
am 27.12.2023 18:28

<bitter>

ist mir lieber als geschmacklos

<better>

Ich gebe Ihnen an seiner Stelle meine Antwort (zum Feld innere Sicherheit)

Besser ist es überall dort wo Asyl (auf Zeit)
nicht =
Einwanderung auf Dauer

Also fast überall in der entwickelten Welt

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her (4.940 Kommentare)
am 27.12.2023 18:30

https://www.lesechos.fr/politique-societe/politique/la-loi-immigration-provoque-une-grave-crise-politique-dans-le-camp-macron-2042488

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sznabucco (1.864 Kommentare)
am 27.12.2023 13:20

Zweifellos eine politische Persönlichkeit.
Möge er in Frieden ruhen.

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klettermaxl (6.852 Kommentare)
am 27.12.2023 12:41

Er hat Deutschland in seinem kümmerlichen schwäbischen Hausmannshorizont kaputtgespart. Auch eine Leistung.

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weinberg93 (16.388 Kommentare)
am 27.12.2023 12:50

Eh klar, solide Staatsfinanzen sind auf einmal schlecht.
Dann schau mal wie jetzt Scholz und Lindner bei Staatshaushalt herummurksen.

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klettermaxl (6.852 Kommentare)
am 27.12.2023 12:56

Das sind auch zwei Vögel, der Lindner speziell, aber der andere würde für sich auch reichen.

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reibungslos (14.536 Kommentare)
am 27.12.2023 14:09

Nach dem, was der rote Schröder mit den Grünen im Schlepptau gemacht hat, musste Schäuble kein schlechtes Gewissen haben.

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Gugelbua (31.993 Kommentare)
am 27.12.2023 11:27

wir müssen alle mal gehen, vergessen das die Leut❓

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oberoesterreicher (1.076 Kommentare)
am 27.12.2023 11:16

R.I.P. Einer der letzten „alten weißen Männern“

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Berkeley_1972 (2.301 Kommentare)
am 27.12.2023 09:59

Ein großer Politiker und mE ein Mann von Welt! Hatte die Finanzen im Griff und lebte Basistugenden wie Disziplin, Fleiß, Integrität, Handschlagqualität, Humanismus … Seine Nachfolger, Analena, Nancy, Olaf, Habeck … 😳

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Zonne1 (3.665 Kommentare)
am 27.12.2023 10:27

Echt schlimm sind so Geisterfahrer wie Scheuer, Wissing, …

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LASimon (11.404 Kommentare)
am 27.12.2023 12:31

Wer von den Genannten ist CDU-Mitglied? Oder Finanzminister?

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klettermaxl (6.852 Kommentare)
am 27.12.2023 12:59

Schäuble war kein Humanist, und die Genannten sind es nachweislich auch nicht. Schäuble war ein Sparefroh auf Rädern, mit 6 Jahren hätte er mich noch begeistern können, da war der Weltspartag noch der höchste Feiertag des Jahres.

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betterthantherest (34.195 Kommentare)
am 27.12.2023 17:16

Schäuble hat Habeck und Co erst möglich gemacht.

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LASimon (11.404 Kommentare)
am 27.12.2023 18:15

Es hätte mich auch gewundert, wenn Sie irgendeinen Artikel zu Deutschland stehen liessen, ohne ihre Prasinophobie auszuleben.

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laskpedro (3.438 Kommentare)
am 27.12.2023 09:48

einer der letzten integeren und klugen politiker ..ein toller mensch

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LASimon (11.404 Kommentare)
am 27.12.2023 12:29

Mit der Integrität ist es bei Politiker*innen so eine Sache (nicht nur bei ihnen): Immerhin musste Schäuble den Parteivorsitz nach kurzer Zeit zurücklegen wegen unklarer Finanztransaktionen, wobei seine Verantwortung nie vollständig geklärt wurde; aber den Anschein genügte, um ihn aus dem Amt zu schubsen.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 27.12.2023 09:41

Faszinierender Mensch!

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susisorgenvoll (16.714 Kommentare)
am 27.12.2023 09:31

Die letzten 33 Jahre nach dem Attentat müssen für Schäuble eine Qual gewesen sein, aber er Pflichterfüllung war ihm immer am allerwichtigsten! Er war ein Musterbeispiel an Disziplin! Sein plötzlicher Tod kommt für Außenstehende überraschend, aber vermutlich hatte er durch das Attentat bedingt große Probleme, welche nicht nach außen drangen. Möge er in Frieden ruhen! Er war zweifelsohne ein großer Politiker.

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JosefBroz (4.536 Kommentare)
am 27.12.2023 09:22

Eine kleine Umdrehung für Schäuble, aber ein großer Schritt für die Menschheit.

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LASimon (11.404 Kommentare)
am 27.12.2023 09:29

Was für eine Auswirkung soll Schäubles Tod auf die Menschheit haben?

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JosefBroz (4.536 Kommentare)
am 27.12.2023 09:49

Erklären Sie mir doch, warum es nicht so sein sollte. Und zwar ganz exakt wie in der Schule, alles ist strikt wörtlich zu nehmen.

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LASimon (11.404 Kommentare)
am 27.12.2023 12:26

Welche Auswirkung hat mein oder Ihr Tod für die Menschheit? Auch wenn es meine Eitelkeit verletzt: In meinem Fall 1 an der 100.Nachkommastelle.

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susisorgenvoll (16.714 Kommentare)
am 27.12.2023 14:23

Ganz einfach: Er war ganz wesentlich an den Verhandlungen für die deutsche Wiedervereinigung beteiligt! So etwas kann keiner hier von sich behaupten!

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LASimon (11.404 Kommentare)
am 28.12.2023 09:32

Nur gab es nie eine deutsche "Wiedervereinigung"; eine "Vereinigung" setzt Augenhöhe voraus. Die ehemalige DDR aber wurde der BRD angegliedert mit all den Folgen, die "freundliche Übernahmen" in der Unternehmensszene zeitigen.
Das Paradoxe: Wie Schäuble in einem Interview sagte, wollten die (meisten) Leute in der DDR das so. Mit den Konsequenzen freilich wollen sie nicht leben; bis heute.

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