Österreich-Skiurlaub bescherte Skandinavien viele Kranke
OSLO. Viele Skandinavier dürften sich beim Skiurlaub in Österreich mit dem Coronavirus angesteckt haben, ein guter Teil von ihnen wohl in Ischgl mit dem Hotspot der Bar "Kitzloch".
Für Dänemark und Norwegen ist Österreich Haupt-Quell-Land, zusammen mit Schweden gibt es über 1.000 solcher Fälle. Tirol wies vereinzelte Kritik an späten Maßnahmen zurück: Man habe sofort nach Vorliegen gesicherter Daten reagiert.
Was den Hotspot Ischgl betrifft, wurde am Samstag, 8. März, bekannt, dass der Test eines Barkeepers im "Kitzloch" - ein 36-jähriger Deutscher mit norwegischem Namen - positiv ausfiel. Die Gesundheitsbehörden hätten umgehend Erhebungen über seine Kontaktpersonen aufgenommen. Sofort, nachdem man feststellte, dass mehrere Besucher der Bar Symptome zeigten, sei - am 10. März - das Apres-Ski-Lokal geschlossen worden. Am 12. März wurde verkündet, dass das Skigebiet Ischgl vorzeitig geschlossen wird, schilderten Sprecher des Landes den Ablauf.
Am selben Tag wurde entschieden, dass im gesamten Land Tirol die Wintersaison vorzeitig endet, ab Montag sind die Beherbergungsbetriebe behördlich geschlossen. Und seit gestern sind das gesamte Paznauntal und auch St. Anton Quarantäne-Sperrgebiet.
Dass sich nicht nur einige getestete Norweger (am 6. März waren es vier in Tirol), sondern auch viele andere Skandinavier beim Skiurlaub im Paznauntal angesteckt haben, zeigte sich erst im Lauf der Woche nach ihrer Abreise - weil sie erst daheim getestet wurden. Wie schwierig es sein kann, Ansteckungsketten genau zurückzuverfolgen, sieht man am Fall einer isländischen Reisegruppe, die am 8. März heimreiste. Sie berichtete, dass laut Fluglinie im Flieger München-Rejkjavik auch ein infizierter Italiener saß.
Die Tiroler Gesundheitsbehörde hatten die Isländer umgehend kontaktiert, nachdem sie vom positiven Test eines isländischen Ischgl-Rückkehrers erfuhren. Island hatte schon am 5. März Ischgl zum Risiko-Gebiet erklärt und alle Reisenden, die ab 29. Februar heimkamen, unter Quarantäne gestellt.
Die dänischen und norwegischen Gesundheitsbehörden sehen Österreich als Haupt-Quell-Land. In Dänemark haben sich mit Stand Freitag 265 der 785 Erkrankten hiezulande angesteckt. Norwegen wies am Samstag 459 (von 907 Gesamtfällen im ganzen Land) erkrankte Österreich-Urlauber aus. In Dänemark erklärt man späte Testungen von Heimkehrern auch damit, dass am Rückreisetag (das war Samstag, der 8. März) Ischgl und andere Skiorte noch nicht als Hochrisiko-Gebiete deklariert waren. In Schweden brachten (mit Stand Freitag) 18 Prozent der Infizierten - 137 von 775 - laut Gesundheitsbehörde die Erkrankung aus Österreich mit.
Da auch Deutsche gerne in Tirol winterurlauben, gibt es z.B. in Hamburg ebenfalls ein Cluster infizierter Heimkehrer. Wie von der Hansestadt angeregt, hat das Robert-Koch-Institut mittlerweile auch das Land Tirol (neben der spanische Hauptstadt Madrid) zum Risikogebiet erklärt.
Die Gelegenheit zur Kritik nicht ungenutzt ließ unterdessen die FPÖ: Landesparteichef Markus Abwerzger verwies auf Berichte, wonach sich 100 Dänen, ein isländisches Paar und 377 Norweger im "Hotspot Ischgl" angesteckt hätten. Seiner Meinung nach hätte man "mindestens eine Woche früher reagieren" müssen.
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Ja, man hat auf politischer Ebene zu spät reagiert!
Aber, wie sieht es mit der Eigenverantwortung aus?
Feiern bis zum geht nicht mehr und trotz Warnung noch in den Urlaub fahren/fliegen.
Da stehen die allfälligen Stornokosten über Menschenleben!
Hauptsache auf nichts verzichtet!
Meibe Gesundheit wäre mir da viel lieber, Himmel wo ist der Hausverstand ?
Der blaue Abzwerg hat's nötig, in dieser Situation auch noch blöd den Mund aufzumachen....aber so sind's halt, die blaunen "im Nachhinein-Besser-Wisser", so wie der kleine Kickl, der sich ja beim offiziellen Intelligenz-Sender Ö24 auch hinterher wieder einmal als der G'scheiteste überhaupt präsentierte, ich danke dem Herrgott und der Mehrheit der intelligenten Wähler jeden Tag, dass dieser Wahnsinn ein vorzeitiges Ende gefunden hat. Nicht auszudenken, wenn diese blaunen Dilettanten heute noch am Ruder wären......
Gerade läuft eine Doku über China
über den Ausbruch von Corona, auf ntv,
erschreckend wie es dort zugeht,
wie man mit Menschen dort umgegangen
ist, umgeht, man schweißte Haustüren zu
dass niemand das Haus verlassen konnte,
nie die Wahrheit gesagt wurde!
was man eigentlich aus China behaupten kann!
und das Virus die ganze Welt jetzt getroffen hat!
Wenn ich mir das rücksichtslose Verhalten mancher Zeitgenossen anschaue,
die z. B. noch auf Urlaub in Krisengebieten machen,
dann würde ich es auch hier zu Lande für richtig halten,
denen die Haustüre zuzunageln.
Und wo ist das bielgeschmähte Österreich in der Grafik, ihr kniebatzweichen Laienpolitiker in den Foren?
Soll das eine rhetorische Frage sein oder ist die Antwort für Sie wirklich intellektuell zu anspruchsvoll?
Platter gehört zurückgetreten, da geht sehr vieles auf seine Kappe.
Was denn?
Lesen Sie im Standard nach, was da wie zugunsten des Tourismus gelaufen ist. Tirol ist Ausgangspunkt für tausende Infizierte in ganz Europa.
Haslauer ist noch ärger! Im Salzburger Land hätte man die Infektionen am liebsten totgeschwiegen.
Aber warum auch
sollte dieser Platter plötzlich als Landeshauptmann
und Krisenmanager tüchtiger sein,
als er das seinerzeit als Verteidigungsminister
und Bundesheer- Demolierer gewesen ist ?
Und natürlich hat er sehenden Auges die Touristen
ins offene Messer des Coronadesasters laufen lassen,
um die Schisaison noch zu einem guten Ende zu führen.
Ischgl mit seiner Schischaukel nach dem Hochrisikoland Italien,
den riesigen Menschenansammlungen von den den Liften
bis hin zu den Infektionsbar wurde so zu einem Verteiler Hotspot
in der Coronakrise.
Die ausländischen Gäste haben dieses Versagen bereits thematisiert.
Platter IST doch der Übervater dieser Touristen-Meilen. Der wird doch seine Betriebe nicht am abcashen hindern wollen.
Per Spass werden ihn seine Landsleut nicht zum Häuptling haben wollen ...
Typisch der blaue Clownverein . Hätte die Regierung früher Maßnahmen gesetzt hätten sie diese als übertrieben kritisiert . Sollen lieber schauen das sie die eigenen Probleme mal auf die Reihe bekommen .
Klar, Jeder der eigene Probleme hat,
darf das Krisenmanagement nicht kritisieren !
Aber wer sagt, daß die Kritiker nur in den Reihen
der Blauen zu finden sind ?
Also, gebt einander ein Zeichen des Friedens,
wie unser Herr BP gesagt hat,
und verzichtet wenigstens in dieser Krise
auf das übliche, liebgewordene F- Bashing !
Bin bei dir , aber letzten Abschnitt im Artikel gelesen ?!
Hat Hofer nicht Ende Feb. Die Schliessung der italienischen Grenze gefordert. Und dein Rudi hat grenzöffnungen bis zum Schluss ausgeschlosse??? Und da sind wir jetzt ganz schnell ruhig oder willen sie mit mir thematisieren wie das ganze angelaufen ist???
Erinnerungen aus dem Urlaub mitzunehmen war doch immer das Ziel wenn man unbedingt ins Ausland musste
Spammst Du bitte mal woanders rum?! Danke.
Viele sind ex post Experten und geben ihr Fachwissen preis und ex ante ratlos.
Soviel Klugheit in einem einzigen Satz. Bravo!