Mysteriöser Kindsmord nach 65 Jahren vor Aufklärung
PHILADELPHIA. Ein uralter ungelöster US-Kriminalfall steht nach 65 Jahren möglicherweise vor der Aufklärung.
Die Polizei habe ein Kind identifiziert, dessen Leiche 1957 in einem Karton in einer damals ländlichen Gegend außerhalb von Philadelphia entdeckt wurde, meldeten die Sender CBS 3 und NBC 10 am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf Polizeiquellen. Mithilfe von DNA-Analysen seien Verwandte des bisher namenlosen Buben ausfindig gemacht und auch eine Geburtsurkunde gefunden worden.
Die Familie stamme aus der Umgebung Philadelphias im Staat Pennsylvania. Obwohl so viele Jahre vergangen seien, könnte in diesem Cold-Case-Fall noch Mordanklage erhoben werden, hieß es weiter. Die unbekleidete Leiche des etwa vier bis sechs Jahre alten Buben war in eine Decke gehüllt und wies Spuren von zahlreichen Schlägen auf, als sie am 25. Februar 1957 gefunden wurde. "Todesursache war stumpfe Gewalteinwirkung", hatte ein inzwischen pensionierter Ermittler 2021 dem Sender CBS gesagt. Zudem sei das Opfer gewaschen worden und habe die Haare geschnitten bekommen.
Die Ermittlungen, die sich über Jahre zogen, brachten keinen Durchbruch. In der ganzen Stadt waren damals Blätter mit dem Gesicht des blonden Buben verteilt worden, um die Bevölkerung um Mithilfe zu bitten. Das Kind und der Fall wurden bekannt als "The Boy in the Box" (Der Junge im Karton) und "America's Unknown Child" (Amerikas unbekanntes Kind) - so steht es auch auf dem Grabstein auf Philadelphias Ivy Hill-Friedhof. Dort waren die Überreste zuletzt 2019 exhumiert worden, um DNA-Proben zu nehmen, wie es weiter hieß. "Ich bin froh, dass ich den Namen des kleinen Buben auf dem Grabstein sehen werde", sagte eine Mitarbeiterin des Friedhofes.
Die Polizei werde sich in dieser Sache vermutlich erst nächste Woche öffentlich äußern. "Wir rechnen damit, in naher Zukunft ein wichtiges Update zu diesem Fall geben zu können", sagte Inspektor Eric Gripp der Zeitung "Philadelphia Inquirer".
Protest in Österreich gegen Todesurteil für iranischen Rapper
Immer mehr Hitzetote: "Dutzende Arbeiter verlieren unnötig ihr Leben"
"Wir leben nur durch einen Zufall": Hunderte Bomben im alten Flughafen von Athen entschärft
"Haben Hoffnung": Fieberhafte Suche nach tagelang vermisstem Arian (6) in Norddeutschland
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.