Auto raste bei Kassel in Rosenmontagsumzug - 30 Verletzte
KASSEL. Im hessischen Volkmarsen nahe Kassel ist Montagnachmittag ein Auto in einen Rosenmontagsumzug gefahren. Etwa 30 Menschen wurden verletzt.
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt laut Hessischem Rundfunk wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Der verdächtige Autolenker wurde festgenommen, es soll sich um einen 29-jährigen deutschen Staatsbürger aus Volkmarsen handeln. Er war nach ersten Erkenntnissen den Behörden nicht als Extremist bekannt. Allerdings war er der Polizei nach Informationen der Deutschen Presseagentur in der Vergangenheit durch Beleidigung, Hausfriedensbruch und Nötigung aufgefallen.
Nach Angaben des Frankfurter Polizeipräsidenten Gerhard Bereswill hat es am Abend eine zweite Festnahme gegeben. Der zweite Festgenommene soll hinter dem Auto gefilmt haben. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen war aber noch unklar, ob es sich um einen Schaulustigen handelte oder ob er eingeweiht war.
Er sei bereits kurz nach dem Zwischenfall von der Polizei mitgenommen worden, hieß es. Bereswill hatte die zweite Festnahme bereits bestätigt. Allerdings sei noch nicht klar, ob der Festgenommene als Tatverdächtiger gelte oder ein Zeuge sei, sagte er auf einer Veranstaltung am Montagabend in Frankfurt am Main.
Die Polizei hat nach dem Vorfall alle Fastnachtumzüge in Hessen abgebrochen. Zu Details und Hintergründen wollte sie sich zunächst nicht äußern. "Eine Person ist mit einem Pkw in den Rosenmontagsumzug in Volkmarsen gefahren. Der Fahrer wurde festgenommen", hieß es lediglich auf Twitter. "Wir sind mit einem großen Aufgebot vor Ort. Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen." Derzeit lägen aber keine Information über eine Gefährdung andernorts vor. "Meiden Sie trotzdem größere Menschenansammlungen."
Polizei geht nicht von Anschlag aus
Der Hessische Rundfunk berichtete unter Berufung auf Augenzeugen, dass ein silberner Mercedes-Kombi kurz vor 14.30 Uhr in eine Menschengruppe gefahren sei. Erst nach rund 30 Metern soll das Auto zum Stehen gekommen sein. Dabei soll der Fahrer noch weiter Gas gegeben haben. Laut einem Bericht der „Frankfurter Rundschau“ dürfte das Fahrzeug zuvor eine Absperrung durchbrochen haben.
Nach dem Vorfall hat die Polizei einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach Behörden von einem Anschlag ausgehen. Er könne nicht bestätigen, dass es sich bei dem Vorfall um Absicht gehandelt habe, sagte ein Sprecher der Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel.
Er wisse nicht, woher die Meldung komme, dass es ein Anschlag gewesen sei. Es habe bei dem Vorfall etwa 30 Verletzte gegeben, darunter auch Schwerverletzte, fügte er hinzu. "Bild" hatte zuvor einen Polizeisprecher mit den Worten zitiert, man gehe von einem Anschlag aus.
Volkmarsen
Volkmarsen ist eine Kleinstadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg mit rund 6.800 Einwohnern. Sie ist rund 30 Kilometer von Kassel entfernt. Bereits am Sonntag hatte es nach Angaben der örtlichen Feuerwehr einen Zwischenfall bei einer Karnevalsveranstaltung in einer Halle in Volkmarsen gegeben: Wegen eines Feueralarms seien der Veranstaltungsort geräumt und der betroffene Bereich kontrolliert worden, schrieb die Feuerwehr auf Facebook. Der Grund für den Alarm sei nicht feststellbar gewesen, anschließend sei die Veranstaltung nach einer kurzen Unterbrechung fortgesetzt worden. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen gibt, ist unklar.
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