Erster Karl Lagerfeld-Store in Wien eröffnet
Ein Geschäft, in dem sich auch der Designer selbst wohlfühlen würde.
Wien ist um eine Modemarke reicher: An der exklusiven Adresse Kohlmarkt 11 hat sich vor drei Wochen der erste Karl Lagerfeld-Store in Österreich niedergelassen, am Donnerstagabend findet die offizielle Eröffnungsfeier statt. "Uns ist es wichtig, dass wir in den europäischen Weltstädten - und damit auch in Wien - abgedeckt sind", sagte Pier Paolo Righi, Geschäftsführer der Marke.
Die Kundschaft in Wien sei "sehr nahe am Karl Lagerfeld-Kunden". Besonders Touristen aus Russland und den angrenzenden Ländern seien treue Kunden. In dem Geschäft in der Bundeshauptstadt werden die Damenkollektion des deutschen Modeschöpfers, der neben Kollektionen für Chanel und Fendi auch seine eigene Linie entwirft, sowie Taschen und Accessoires verkauft.
"Wenn Karl für Chanel oder Fendi arbeitet, interpretiert er die Attribute dieser Marke. Hier geht es in erster Linie um seine Attribute - die Kollektion hat sehr viele Rock-Chic-Elemente, so wie man sich auch Karl visuell vorstellen kann, sie hat große schwarz-weiß Elemente, aber auch sehr viele ironische Elemente", sagte Righi. Die Produkte des Designers können unter anderem auch über den Online-Modehändler Zalando bestellt werden. "Karl schafft diesen Spagat von Super-Luxus zu accessible sehr gut", so Righi. So verkauften sich einerseits eine von Lagerfeld designte Rolex-Uhr um rund 20.000 Euro, andererseits auch Karl Lagerfeld-Uhren um 200 Euro.
Im Laden in Wien wird ein neues Storekonzept, das Elemente aus Lagerfelds Leben übernimmt, umgesetzt: "Wir haben zu einem großem Teil Dinge, die Karl persönlich in seinem Umfeld gefallen und wohlfühlen lassen, in die Läden implementiert", sagte Righi. So haben etwa die Sessel die gleiche Farbe wie jene in Lagerfelds Büro. Das Geschäftslokal am Kohlmarkt, in dem zuvor ein Spielwarenladen untergebracht war, sei auch deshalb "speziell", da es vor 120 Jahren eingerichtet worden sei und Wert daraufgelegt worden sei, die originalen Einrichtungsgegenstände und Möbel zu behalten und mit den modernen Karl Lagerfeld-Elementen zu kombinieren.
Lagerfeld ist für den Kreativbereich des Unternehmens verantwortlich - vom Kollektionsdesign über das Design der Läden und die fotografische Umsetzung der Kampagnen -, Righi verantwortet den Geschäftsbereich. Die Zusammenarbeit mit Lagerfeld, der selbst nicht zur Eröffnung nach Wien kam, sei "sehr eng und respektvoll von beiden Seiten". "Unsere Büros sind in Paris Tür an Tür, das heißt, er weiß, was hier passiert, er weiß, wo wir eröffnen, er weiß, wie die ersten drei Wochen hier ausgesehen haben. Also er ist da sehr nahe dran", versicherte Righi.
Mode ist nicht das einzige Betätigungsfeld des Designers. Nächstes Jahr wird das erste Hotel, ein Fünf-Sterne-Hotel in Macau, unter seinem Namen eröffnen. "Die Marke Karl Lagerfeld befasst sich nicht ausschließlich mit Mode, sondern mit den gesamten Interessensfeldern, die für Karl wichtig sind. Dazu gehört das Interesse an Kunst, Musik, Literatur, Fotografie und eben auch Architektur", sagte Righi. Dem Hotelprojekt sollen weitere folgen. Der Geschäftsführer kann sich vorstellen, auch in anderen Städten Österreichs Standorte zu eröffnen. Konkrete Pläne gebe es aber keine. "Wien hat sicherlich eine Leuchtturmfunktion", sagte er. Die Marke ist weltweit mit 95 Geschäften vertreten, davon sind 25 Eigengeschäfte und der Rest Franchiseläden.
Schön, dass es die OÖN gibt. Da braucht Herr Lagerfeld nicht für die Werbung bezahlen. Und die Seite füllts auch...