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Die etwas andere Braut

Von Roswitha Fitzinger, 10. Mai 2014, 00:04 Uhr
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Die etwas andere Braut  Bild: VOLKER WEIHBOLD

Sie feiert eher eine Party als eine herkömmliche Hochzeit und sie trägt dabei auch schon einmal Schwarz: Die Braut ab 40 hat modisch die Qual der Wahl.

Selbstbewusst dreht sich Frauke Krummeich vor dem Spiegel – eine halbe Drehung nach rechts, eine nach links. Die Hände streifen über das Kleid aus Satin. Ein fragender Blick in Richtung ihres Verlobten: Ist es das? Ist das das perfekte Hochzeitskleid? Die 47-Jährige ist selbst in Oberösterreichs größtem Brautmodenhaus "Hänsel und Gretel" in Gunskirchen ein Blickfang. Mit ihrem Alter hat das nichts zu tun, vielmehr mit der Farbe ihres Brautkleides. Frauke Krummeich will ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag Schwarz tragen. "Ja, warum nicht?", sagt sie überzeugt: "Es steht mir am besten und ist recycelbar." Der künftige Bräutigam Markus Wurmböck ist gleicher Ansicht, die Entscheidung scheint gefallen und ein wichtiger Schritt für die standesamtliche Hochzeit Ende September in Linz getan.

So ungewöhnlich es ist, bei der Hochzeit Schwarz zu tragen, ausgeschlossen oder die absolute Ausnahme ist es nicht, versichert Hänsel & Gretel-Inhaberin Christine Rührlinger: "Die Hälfte der Damen tragen Farbe, die andere Hälfte Cremetöne wie Ivory. Rein Weiß hingegen trägt eine reifere Braut so gut wie gar nicht mehr." Ähnlich verhält es sich mit der Länge der Brautkleider: Ob kurz oder lang hängt vom Braut-Typ, vom Ambiente und Stil der Hochzeit ab. "Wird standesamtlich geheiratet, kommen auch Tracht oder ein Kostüm in Frage, findet die Hochzeit auf der grünen Wiese statt, wird es ein gemütliches, kurzes und leichtes Kleid sein."

Eine reifere Braut weiß, was sie will, sie hat Lebenserfahrung, heiratet meist nicht zum ersten Mal und sie weiß, dass der schönste Tag im Leben ein schöner ist, dem weitere schöne Tage folgen. Kurz: Sie steht mitten im Leben. Für die Beraterinnen in den Brautsalons eine Aufgabe, die besondere Herausforderungen birgt. "Auch wenn die Dame weiß, was sie will, heißt das nicht immer, dass ihr das auch steht. Die Beratung wird manchmal zu einer Gratwanderung", sagt Rührlinger. Eine, die Fingerspitzengefühl erfordert.

Auch Rosemarie Kleinpötzl hat Erfahrung auf diesem Gebiet. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie im Brautsalon Fussl Happy Day in Ort/Innkreis als Beraterin. "Viele Kundinnen haben im Internet bereits eine Vorauswahl getroffen." Bringt das Kleid Typ und Figur der Trägerin jedoch nicht optimal zur Geltung, heißt es eingreifen. "Es soll niemandem etwas eingeredet werden, aber ich sehe meine Aufgabe dann auch darin, der Kundin ein Kleid zu zeigen, dass ihrem Typ und ihrer Figur entspricht", sagt Kleinpötzl. Ihre Philosophie: Typ und Brautkleid sollen eine Einheit bilden. "Es soll immer noch sie sein, die in dem Kleid steckt."

Meist finden sich reife Bräute in einem Kleid wieder, in dem sie ausreichend Bewegungsfreiheit genießen, so die Expertin: "Geheiratet wird häufig nicht im herkömmlichen Sinn, sondern eher eine Party gefeiert. Das Kleid muss dementsprechend leicht sein, soll schwingen. Es kann durchaus lang sein, die Braut muss sich jedoch ungehindert fortbewegen können." Besonders gefragt seien derzeit Hochzeitskleider im Vintage-Look mit viel Spitze und Tüll. Der Renner der laufenden Saison: ein langes "Prinzessinnen"-Brautkleid aus Organza in Ivory mit lila-sandfarbenen Stickereien und einem lilafarbenen Band um die Mitte. "Dieses Kleid haben wir an Kundinnen im Alter zwischen 25 bis 50 verkauft", sagt Kleinpötzl.

Das gilt es zu beachten

Material: Für die Braut mit weiblichen Formen besonders geeignet sind etwa Kleider mit besonders guten Passformen wie Satin-Stretch.

Raffungen: Hingegen vielfacher Meinungen tragen Raffungen um Bauch und Taille nicht auf. Im Gegenteil: Sie schmeicheln der Figur, und kaschieren dort, wo es notwendig ist.

Dekolletee: Eine reifere Frau darf ruhig zeigen, was sie hat. Hinsichtlich Schulterfreiheit ist jedoch Vorsicht geboten. Ärmel oder noch besser überschnittene Ärmel beziehungsweise eine Stola sind häufig die bessere Alternative.

Lange Handschuhe: Oberarme und Schultern werden durch Handschuhe besonders betont und passen eher zu Prinzessinnenkleidern und jungen Bräuten.

Schleier: trägt die reifere Braut nicht mehr, eher gefragt und zum Typ passend sind Hüte oder auch seitlicher Kopfschmuck.

"Typ und Brautkleid sollen eine Einheit bilden.Es soll immer noch sie sein, die in dem Brautkleid steckt.“
Rosemarie Kleinpötzl, Beraterin im Brautsalon Fussl
"Die Hälfte der Damen trägt Farbe, die andere Hälfte Cremetöne.“
Christine Rührlinger, Hänsel & Gretel-Inhaberin

Beliebtester Hochzeitsmonat in Oberösterreich war 2012 der Juni: Insgesamt wurde 989 Mal geheiratet. Die zweithäufigsten Hochzeiten verbuchte der August (980), vor dem September (978), abgeschlagen auf Platz vier der Mai mit 941 Hochzeiten.
Österreichweit etablierte sich im Vorjahr übrigens der August als beliebtester Hochzeitsmonat vor dem Juni und dem Mai.

6829 Ehen wurden 2012 in Oberösterreich geschlossen, um 534 weniger als noch im Jahr davor. Österreichweit wurde 2012 insgesamt 38.592 mal geheiratet. Für 32,7 Prozent der Brautleute war es nicht die erste Hochzeit. Die Scheidungsrate lag 2012 in Österreich bei 42,5 Prozent. Oberösterreich hat im Bundesländervergleich mit 38,2 Prozent die zweitniedrigste Scheidungsrate.

Das durchschnittliche Hochzeitsalter der Braut war 2012 in Oberösterreich 33,5 Jahre – um durchschnittlich 3,1 Jahre jünger als der Bräutigam. Die jüngsten Bräute (5) in Oberösterreich waren übrigens am Tag ihrer Hochzeit 17 Jahre alt.
Österreichweit lag das durchschnittliche Heiratsalter 2012 bei den Frauen bei 33,9 Jahren, bei den Männern bei 37,2 Jahren.

1479 Bräute 40 plus traten 2012 in Oberösterreich vor den Traualtar, (Männer: 2114) bei insgesamt 6829 Hochzeiten im Jahr 2012. 77 Frauen waren am Tag ihrer Hochzeit 60 Jahre oder älter. Zum Vergleich 20 Jahre früher: 1992 schworen sich gerade einmal 444 Frauen älter als 40 Jahre ewige Treue, bei den Männern waren es 658 bei insgesamt 7196 Hochzeiten.

 

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