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"Die größte Katastrophe der deutschen Automobilindustrie"

03. Oktober 2019, 00:04 Uhr
"Die größte Katastrophe der deutschen Automobilindustrie"
Ferdinand Dudenhöffer Bild: heb

FRANKFURT. Vernichtende Kritik: Der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer zieht eine Bilanz über die IAA 2019.

Von 932.000 (2015) bzw. 810.000 (2017) rutschte die IAA heuer auf 560.000 Besucher ab. Über die Ursachen sprach OÖN-Motorredakteur Carsten Hebestreit mit dem deutschen Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer.

OÖN: Ein extremes Besucherminus auf der IAA. Ihre Analyse?

Dudenhöffer: Das war die größte Katastrophe der deutschen Automobilgeschichte. Da war kein vernünftiges Konzept sichtbar, das musste schiefgehen. Überall sacken die klassischen Automessen ab, das wusste der Veranstalter. Und was hat man gemacht? Bunte Werbebildchen und noch ein paar Vorträge rundherum – fertig. Wie kann ich eine Messe, bei der ich bis zu 60.000 Besucher pro Tag benötige, auf einem Vortrag aufbauen, zu dem maximal 300 Leute kommen – wenn ich Glück habe.

Der Auftritt des VW-Konzerns war bunter, Mercedes hat’s mit einer eigenen Ausstellung versucht …

Die Mercedes-Ausstellung war deshalb interessant, weil die Stuttgarter weggegangen sind von Auto-Auto-Auto. Wir gehen ins Zeitalter der E-Mobilität, das sind eben nicht mehr Autos mit dicken Auspuffanlagen und künstlich erzeugten Fehlzündungen, die die Anrainer permanent ärgern. Der Weg führt in die andere Richtung, was sehr wohltuend ist. Davon abgesehen: Wenn ich auf der IAA von Mercedes zu BMW wollte, bin ich zwei Kilometer an geschlossenen Hallen vorbeigelatscht. Apropos BMW: Die Bayern bieten auch ein neues Ausstellungserlebnis. Die Premium-Marke stand diesmal direkt neben Opel … (lacht).

Zurück zu den Ursachen. Waren’s die fehlenden Marken? Oder gar Greta Thunberg?

Ausschlaggebend waren die fehlenden Marken. So eine Messe ist sehr teuer, und nur Autos nebeneinander hinstellen reicht heute nicht mehr.

Detroit, Tokio, Los Angeles, Paris, Genf …

… alles sterbende Autoshows, wenn man das Format nicht neu erfindet. Aber nicht mit Vorträgen wie auf der IAA, denn dann kann ich gleich auf die Uni oder zur Volkshochschule gehen. Andere Messen wie die Gamescom in Köln hingegen funktionieren sehr gut. Die jungen Leute sind verrückt nach Digitalisierung, nach dem Spielkram. Die IFA in Berlin boomt ähnlich. Denn dort können Besucher mit den neuesten Geräten rumspielen. Das Auto wird auch digitaler. Wenn man allerdings nicht schafft, das Auto in diese anderen Themen wie ebendiese Digitalisierung zu integrieren, dann wird’s eng. Man muss die Emotionen des digitalen Zeitalters sehen und fühlen können. Ein Auto hinstellen und sagen, das hat einen großen Screen drinnen, reicht eben nicht.

Der VDA-Chef Bernhard Mattes zieht sich zurück. Ist das das Ende der IAA?

Bernhard Mattes war ein schwacher Präsident, an dessen Ablösung im Hintergrund gearbeitet wurde. Dem ist Mattes mit seinem Rücktritt zuvorgekommen.

Kann sich die deutsche Autoindustrie das Ende der IAA leisten?

Eindeutig: ja! Die IAA hat viel bewegt. Aber wenn sie nicht mehr da ist, würde die Welt auch nicht untergehen. Die aktuelle Idee, dass die IAA jedes Jahr in einer anderen Stadt stattfindet wie die Bundesgartenschau, halte ich nicht für klug. Denn dadurch würde die Ausstellung provinziell.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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benzinverweigerer (14.603 Kommentare)
am 03.10.2019 16:28

Die größte Katastrophe der IAA list man jeden Tag und darum war auch kaum wer dort:

Neuer X5 , neuer Touareg V8, neuer AMG,....

Sinds alle komplett gestört ?

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 03.10.2019 16:48

... mit solch Kisten können die Hersteller noch Geld verdienen.
Aber bei Massenware sind die Blechkübeln fast schon beliebig austauschbar.
Warum soll man unlukrative Untersetzer dann noch extra auf der IAA bewerben 🤔

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