Tiroler "Problemwolf" darf erlegt werden
INNSBRUCK. Tier wurde offiziell zum Abschuss freigegeben
53 gerissene Schafe im Oberland gehen auf sein Konto: Das Land Tirol hat nun grünes Licht gegeben, einen "Problemwolf" – das Tier trägt die amtliche Bezeichnung "118MATK" – zu erlegen.
Nachdem ein Fachkuratorium die "Entnahme" des Tieres empfohlen und die schwarz-grüne Tiroler Landesregierung daraufhin eine entsprechende Verordnung erlassen hatte, wurde nun der entsprechende Bescheid von Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (VP) unterzeichnet und von der Behörde abgefertigt.
Die Abschussgenehmigung gilt für 60 Tage und in zehn Jagdgebieten in den Gemeinden St. Sigmund, Oetz, Haiming, Silz, Stams und Rietz. "Wir haben höchsten Handlungsbedarf, um weitere ernste Schäden abzuwenden", sagt Geisler. Der "Problemwolf" halte sich seit etwa vier Monaten in Tirol auf. Der Bescheid werde nun den Jagdberechtigten zugestellt. Eine Beschwerde ist zwar möglich, eine aufschiebende Wirkung hat diese aber nicht.
Neues Jagdgesetz verabschiedet
Das Thema Wolf wird in Tirol heftig diskutiert. Die Grünen forderten Klarstellungen und Informationen, doch die VP pochte auf die Zustimmung des Koalitionspartners. Im Bauernbund kritisierten viele Funktionäre die mangelnde rechtliche Handhabe, Wölfe abzuschießen. Denn der Wolf ist auch EU-rechtlich geschützt. Der Tiroler Landtag änderte im Juli das Jagdgesetz und richtete das Fachkuratorium "Wolf-Bär-Luchs" ein, um über den Umgang mit auffälligen Tieren zu entscheiden. Dessen Empfehlungen sind bindend.