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Ischgl-Studie: 30 Prozent waren bereits infiziert

Von nachrichten.at/apa, 25. Februar 2021, 10:07 Uhr
Bild: VOLKER WEIHBOLD

ISCHGL. Seit der letzten repräsentativen "Dunkelzifferstudie" aus dem Herbst tun sich Fragezeichen auf. Aktuelle Schätzungen dazu, wie viele Österreicher schon in Kontakt mit dem Coronavirus waren, reichen von sieben bis etwa 30 Prozent.

Letztere hatte Franz Allerberger von der AGES kürzlich im parlamentarischen Gesundheitsausschuss abgegeben. Sie fußt auf Daten aus Ischgl. Bei dieser Untersuchung der Medizinischen Universität Innsbruck mit Fokus auf den frühen Corona-Hotspot in Tirol handelt es sich um die einzige Kohortenstudie in Österreich, aus der sich ein Rückschluss auf die Fallsterblichkeit - also der Anteil der Verstorbenen unter den insgesamt Infizierten - ableiten lässt, erklärte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) auf Anfrage der APA. Unter einer Kohorte wird ein Ausschnitt einer Population verstanden, der beispielsweise die Gesamtbevölkerung in einem bestimmten Gebiet oder auch regionsübergreifend einen bestimmten Jahrgang umfassen kann. Derartige Studien brauche es im Bereich der Öffentlichen Gesundheit, um sich dem tatsächlichen Risiko einer Infektionskrankheit anzunähern.

  • Video: Immunologe Weiss zu Maßnahmen in Tirol

Die Ischgl-Kohortenstudie hat eine Sterblichkeit von 0,26 Prozent ermittelt. Damit liege sie in jenem Bereich, zu dem u.a. auch eine ähnliche regionale Studie in Deutschland kommt. Allerberger, Leiter der Abteilung für Öffentliche Gesundheit der AGES, hat sich im parlamentarischen Gesundheitsausschuss auf diese Daten bezogen: Nehme man die bis zum 23. Februar verzeichneten, mit Covid-19 in Zusammenhang stehenden Todesfälle her (8.317 Menschen laut "AGES Dashboard COVID19") und geht davon aus, dass es sich dabei um jene 0,26 Prozent handelt, die die Tiroler Studie nahelegt, kommt man hochgerechnet in etwa auf über drei Millionen Österreicher, die bisher vermutlich eine symptomatische oder asymptomatische Covid-19-Erkrankung durchgemacht haben. Vorsichtig geschätzt, entspräche dies rund 30 Prozent der Gesamtbevölkerung. Zum Vergleich: Bisher haben sich laut AGES-Daten hierzulande seit Beginn der Pandemie rund 447.000 Menschen nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert.

Popper: Durchseuchung von 15 Prozent

Eine durch österreichweite Daten gestützte repräsentative Hochrechnung lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht heranziehen. So ging der Simulationsforscher Niki Popper von der Technischen Universität (TU) Wien am Ende der vergangenen Woche davon aus, dass rund 15 Prozent der Österreicher eine SARS-CoV-2-Infektion hinter sich haben - inklusive Dunkelzifferfällen. Das wären zwischen 1,3 bis 1,5 Millionen Menschen, "die zumindest temporär immun sind", sagte Popper bei einer Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Nicht zuletzt steht die Frage der Durchseuchung stark damit im Zusammenhang, ob und wann in Verbindung mit Immunisierungen durch Impfungen eine Herdenimmunität die Ausbreitung der Erkrankung sozusagen automatisch unterbindet. Laut Expertenmeinungen müssten dafür aber Immunitätsraten von mindestens 50 bzw. eher 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung erreicht werden.

Noch weit entfernt sah eine natürliche Herdenimmunität Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) Anfang Dezember 2020, als die Ergebnisse der letzten von seinem Ressort in Auftrag gegebenen, von Statistik Austria durchgeführten repräsentativen "Covid-19 Prävalenzstudie" bekanntgegeben wurden. Demnach hatten bis Mitte bzw. Ende Oktober vergangenen Jahres rund 349.000 Personen oder 4,7 Prozent der österreichischen Bevölkerung eine derartige Infektion durchgemacht. Diese Hochrechnung basierte auf Antikörpernachweisen im Blut von insgesamt 92 Proben unter 2.229 Personen über 16 Jahren, die an der Untersuchung teilgenommen haben. Da sich die Parameter der Pandemie seither stark verändert haben, denke man momentan darüber nach, unter welchen Voraussetzungen und mit welchem Studiendesign eine weitere Prävalenzstudie durchgeführt werden kann, hieß es aus dem Bildungsministerium zur APA.

Mit einer indirekten Schätzmethode der Durchseuchung warteten Ende Jänner Wissenschafter vom Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) sowie der TU Wien auf. Die Berechnung mit der im Fachblatt "PLOS One" vorgestellten Methode für Österreich ergab um den Zeitpunkt der Publikation einen Anteil von rund sieben Prozent.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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schiefa (39 Kommentare)
am 26.02.2021 17:42

Allerberger macht sich wieder mal völlig lächerlich. Die Ischg-"Studie" beruht auf 2!!! Todesfällen bei einer sehr jungen Kohorte (Saisonarbeiter). Daraus eine IFR für gesamt Österreich abzuleiten ist nur peinlich! Tatsächlich scheint die IFR in ÖP bei et 0,7% zu sein was sich mit seriösen Daten deckt. Damit gäbe es in Ö etwa 1,2 Mio Infizierte

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Bergbauer (1.772 Kommentare)
am 25.02.2021 13:43

Ich habe es vor fast einem Jahr schon geschrieben und schreibe es jetzt wieder. Bei einer Sterberate von 0,3 % sind diese rigorosen Sperrmaßnahmen, die zum Großteil gesunde, nicht infektiöse Menschen betreffen, und einen enormen wirtschaftlichen, sozialen und auch gesundheitlichen Schaden anrichten, nicht gerechtfertigt. Ein guter Schutz der verletzbaren Gruppen, Testung aller Menschen mit Symptomen und Kontaktpersonen und ein verpflichtetes elektronisches Handy-Kontakt Tracing hätten gereicht.

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schiefa (39 Kommentare)
am 26.02.2021 17:45

Die Sterberate ist eher bei 0,7%, vorausgesetzt das Gesundheitssystem ist nicht überlastet, sonst wird es schnell mehr(z.B. Bergamo).
Allerberger nimmt kein Wissenschaftler mehr ernst

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alpinisti (3.318 Kommentare)
am 25.02.2021 11:42

HR. Prof. Allerberger ihre Argumente sind leider nicht glaubwürdig, ich denke noch an ihr Interview im Oktober letzten Jahres, alles halb so schlimm, mehr Gelassenheit! Ein Monat später stand das österreichische Gesundheitswesen hier v.a. die Intensivstationen an der Belastungsgrenze, diese konnte nur durch extreme Anstrengungen aller Beteiligten bewältigt werden! In dieser Phase haben sie sämtliche Interviews abgelehnt, jetzt kommt wieder eine Studie die von einer Hochinzidenz Region auf ganz Österreich schließt!

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benzinverweigerer (14.603 Kommentare)
am 25.02.2021 11:47

Verbreiten sie keine Fakenews!
Die Notfallspitäler wurden im Sommer abgebaut, weil nicht benötigt.
Die Kapazitäten eng gehalten UND Patienten aus dem Ausland eingeflogen.
Wie jetzt auch noch.

Die Auslastung der reservierten Kapazität lag nie über 60,1% auf ICU (703 Betten)
Auf Normalstation kaum erwähnenswert, 3942 von 65.000 Betten.

Der Wahnsinn mit Personalmangel wurde durch idiotische Sicherheitsrichtlinien ausgelöst.

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alpinisti (3.318 Kommentare)
am 25.02.2021 11:56

Absoluter falsch, im Gegensatz zu ihnen war ich auf einer Intensivstation arbeiten, und noch mehr wäre nicht machbar gewesen! Im Gegensatz zu ihnen kann ich das Durchschnittsalter der Patienten auf der Intensivstation sagen! Und so nebenbei ALLE Kollegen von anderen Krankenhäuser berichteten das gleiche. Wenn sie noch immer nicht verstehen das Covid 19 Patienten zusätzlich dazukommen und es auch andere Patienten gibt, dass die Auslastung immer bei 80 Prozent liegt dann kann ich ihnen leider nicht mehr helfen! Also rechnen sie die Auslastung von 80 Prozent bei ca. 2000 zur Verfügung stehenden Intensivbetten dann sehen sie die Reserve, und jetzt schauen sie einmal nach wie viele Intensivpatienten betreut wurden! So nebenbei von den 80 Prozent Auslastung sind 60 Prozent ungeplante Aufnahmen, 20 Prozent sind geplante Aufnahmen nach einer Operation!

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benzinverweigerer (14.603 Kommentare)
am 25.02.2021 11:58

Sie wollen nur ihre Sicht sehen, es ist aber nunmal nicht so.
IHRE Station war ausgelastet.
Und WARUM!
Wegen Masken und Schutzanzügen!

Drosten 2014:
https://www.wiwo.de/technologie/forschung/virologe-drosten-im-gespraech-2014-die-who-kann-nur-empfehlungen-aussprechen/9903228-2.html

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Southbend (631 Kommentare)
am 25.02.2021 12:03

Auch unsere Intensivstation war bummvoll mit Covid Patienten-sogar übervoll.
Zur Zeit sind 6 unserer Intensivbetten belegt(von 7) mit Non -Covids.
Sie sehen also-Intensivbetten warten nicht auf Covidpatienten-WIR warten nicht drauf!

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schiefa (39 Kommentare)
am 26.02.2021 18:16

Betten waren noch frei, aber das Personal wurde schon ausgedünnt, also weniger Personal pro Bett als für optimale Behandlung nötig

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Selten (13.716 Kommentare)
am 25.02.2021 11:24

Ich halte es mit Allerberger.

Erstens ist dieser Mann glaubwürdiger als alle anderen, weil er in Kürze im Ruhestand sein wird, also keine Strategien und Rücksichten mehr verfolgen muss. Ganz offensichtlich scheint er auch nicht im "Nebenerwerb" an irgendwelchen Coronagewinnlerconsortien beteiligt zu sein.

Zweitens weil ich und mein Partner, von dem ich eigentlich fürchtete, er würde sterben, wenn er mit diesem Erreger in Kontakt kommt, auch zu jenen vielen gehören, die infiziert waren, ohne es zu wissen.

Unterm Strich: ca 40 bis 50 Infizierte in meinem Umfeld, davon vier im KH, darunter drei intubiert, einer verstorben während der ersten Welle, alle anderen mit mäßigen und eher nicht eindeutigen Krankheitszeichen oder überhaupt symptomfrei.

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schiefa (39 Kommentare)
am 26.02.2021 18:19

Allerberger dürfte schon an Altersstarrsinn leiden, wenn er immer noch von einer IFR von 0,26% ausgeht. Da hätten wir in vielen Teilen der Welt schon längst Herdenimmunität einschließlich der Obersteiermark.

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RobertReason (3.014 Kommentare)
am 25.02.2021 11:18

Der Artikel von der APA ist wissenschaftlich leider unhaltbar.

Die Herdenimmunität gibt es nicht und wird es wohl auf sehr lange Zeit nicht geben. Manche Virusvarianten werden einen Strich durch die Rechnung machen.

Wer infiziert war und glaubt dadurch immun zu sein, ist auf dem Holzweg. siehe Brasilien.

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benzinverweigerer (14.603 Kommentare)
am 25.02.2021 11:42

Ja na und?
Herdenimmunität bedeutet nicht, dass keiner mehr erkrankt, sondern dass nicht zugleich mehr erkrankten als das Gesundheitssystem verträgt.

Also ungefähr Inzidenz 2000 im Winter, Inzidenz 5000 und darüber im Sommer.

Kreuzimmunität (T-Zellen) laut DROSTEN bei 60-80% in unserem Raum (Ö/D)

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 25.02.2021 11:13

Was ist eigentlich mit der kleinen Gemeinde Kuchl im Salzburger Land passiert?
Die wurden ja einmal hermetisch abgeriegelt und sind womöglich ausgestorben weil die Medien darüber nix wissen und sagen.
🤔🤔🤔

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