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Druck auf Lehrling in "Kirchenasyl" wächst

03. Oktober 2018, 10:57 Uhr

SALZBURG. Nach drei Monaten in "Kirchenasyl" wächst in Salzburg der Druck auf einen Lehrling aus Pakistan.

Der von der Abschiebung bedrohte 23-jährige Ali Wajid hätte am Montag eine Vorladung beim Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) gehabt, war aber nicht erschienen. Eine von seinen Unterstützern geforderte Garantie, dass er das BFA wieder verlassen könne, gab es trotz intensiver Gespräche nicht.

"Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Asylwerber anlässlich eines solchen Termins einfach festgenommen wird", sagte der Salzburger Menschenrechtsaktivist Bernhard Jenny zur APA. Am Montagnachmittag und am Dienstagvormittag erschienen dann zwei Mal Polizisten der Schengenfahndung im Stift St. Peter, wo Wajid derzeit untergebracht ist. "Sie sind beide Male aber nur bis zur Pforte gekommen. Der Erzabt war nicht im Haus und der Mitarbeiter war nicht befugt, die Polizei hinein oder Ali Wahid hinunterzulassen."

Für Jenny ist klar, dass sukzessive Druck auf den 23-Jährigen aufgebaut werden soll. "Wir haben den ganzen Sommer über versucht, in Gesprächen mit allen Verantwortlichen Lösungen zu finden. Wir warten dringend auf eine Einvernahme im zweiten Asylverfahren, wollen aber sicher sein, dass er dabei nicht verhaftet wird."

Wajid hatte im Mai einen negativen Asylbescheid in zweiter Instanz erhalten. Um einer Abschiebung vorzubeugen - die Diskussion um Ausnahmeregelungen für Asylwerber in der Lehre war damals voll im Gange - gewährte ihm die Erzdiözese Salzburg Anfang Juli Kirchenasyl. Dieses hat zwar keine rechtliche Grundlage, Kirchenvertreter appellierten aber an Gesetzgeber und Exekutive, die Maßnahme zu respektieren.

Wenig später stellte der Anwalt des gut integrierten Pakistanis neuerlich einen Asylantrag wegen eines sogenannten Nachfluchtgrundes. Durch den Aufenthalt des Kellner-Lehrlings in einem christlichen Kloster und der damit verbundene Berichterstattung sei seine Bekanntheit nicht nur in Österreich, sondern auch international gestiegen. "Daraus ergibt sich die Gefahr, dass er von den Christenverfolgern in Pakistan als Konvertit oder Kollaborateur betrachtet würde und damit verfolgt wird", betonte Jenny. Extremistische Gruppen würden Todeslisten führen, auf welchen auch der 23-Jährige stehen könnte. Entsprechende Fälle seien hinlänglich bekannt und dokumentiert.

Zugleich stellten sich im Sommer zahlreiche hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft hinter Wajid. Allerdings schaffte die türkis-blaue Bundesregierung im September Fakten: Bei einem negativen Entscheid werden auch Asylwerber während der Ausbildung abgeschoben. Beim BFA und beim Innenministerium wollte man sich am Mittwoch nicht zur Causa Ali Wajid äußern. "Zu Einzelfällen können wir keine Auskunft erteilten", hieß es auf APA-Anfrage.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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oblio (24.788 Kommentare)
am 03.10.2018 12:55

Fakt: nicht nachvollziehbare Ablehnungsbegründungen!

Ein Fall: wegen zu guter Integration Antrag abgelehnt!
Anderer Fall: Entführung und Folter durch die Taliban
wurde negiert und als Fluchtgrund nicht anerkannt!

Viele solcher eigenartigen Begründungen sind einfach
zum Ko.....!

Es riecht nach Willkür und gezieltem Amtsmissbrauch!

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M44live (3.838 Kommentare)
am 03.10.2018 11:23

Fakten:
- negativer Asylbescheid in 2. Instanz

Lösung:
- 1. Bescheid negativ, Abschiebung und Berufung aus dem Ausland

Ansonsten wird sich unser Rechtsstaat weiterhin auf der Nase rumtanzen lassen müssen.

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tofu (6.975 Kommentare)
am 03.10.2018 11:20

Kirchenasyl gibt es in Österreich nicht.

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 03.10.2018 14:38

Und wenn das mittelalterliche Kirchenasyl ausgereizt ist kommt er drauf, dass er eigentlich schwul ist.

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tofu (6.975 Kommentare)
am 03.10.2018 15:14

Weitere Option: Sich taufen lassen.

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