400.000 Festmeter Schadholz durch Unwetter in Tirol
INNSBRUCK. Die mitunter schweren Unwetter in Teilen Tirols, vor allem am Dienstag, haben in den Wäldern des Bundeslandes Spuren hinterlassen. Schätzungen zufolge entstanden aufgrund der starken Sturmböen rund 400.000 Festmeter Schadholz, teilte das Land am Donnerstag mit.
Betroffen waren vor allem das Ötztal, Pitztal, Zillertal, Wipp- und Stubaital sowie die Inntalfurche. Die Hagelversicherung hatte zuletzt von landwirtschaftlichen Schäden in Höhe von 450.000 Euro gesprochen.
Zu den 400.000 Festmetern Schadholz würden noch 150.000 Festmeter in Folge des Sturms in der vergangenen Woche hinzukommen. Die gesamte Schadholzmenge entspreche in Summe fast der Hälfte des durchschnittlichen Holzeinschlags eines Jahres in Tirol, hieß es. "Wir stehen einmal mehr vor der großen Herausforderung, das Schadholz in den nächsten Wochen möglichst rasch aufzuarbeiten und aus dem Wald zu bringen. Nur so können wir Folgeschäden durch Borkenkäfer verhindern", wies der zuständige Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) auf eine weitere Problematik hin. Neben Stamm- und Wipfelbrüchen seien nach dem Unwetterereignis auch größere Windwurfflächen festgestellt worden. Hauptbetroffen sei hier der Bezirk Imst mit rund 150.000 Festmeter Schadholz.
Unterdessen empfahl die Tiroler Landwirtschaftskammer, den Frischholzeinschlag nach Möglichkeit einzustellen. "Derzeit haben wir die problematische Situation, dass die aufgrund der Unwetter der vergangenen Tage angefallenen Schadholzmengen auf einen schwierigen Holzmarkt treffen", führte Landwirtschaftskammerpräsident Abg. Josef Hechenberger (ÖVP) aus. Die betroffenen Waldbesitzer müssten entlastet werden, daher gelte der eindringliche Appell, die "Schlägerung von Frischholz zu stoppen und bestehende Verträge im Einvernehmen mit den Abnehmern solange ruhend zu stellen, bis sich die Situation wieder entspannt."
Die Unwetter in Tirol hatten keine Verletzten zur Folge gehabt. Die Sturmböen erreichten in der Spitze bis zu 161 km/h. Es kam auch zu Straßen- und Bahnsperren sowie zu größeren, mitunter längerandauernden Stromausfällen. Über 720 Feuerwehreinsätze waren verzeichnet worden - vor allem wegen der Vielzahl an umgestürzten Bäumen. Vereinzelt wurden auch Dächer abgetragen.