Brand in Wohnhaus am Attersee forderte zwei Todesopfer
SEEWALCHEN. Zwei Todesopfer hat ein Wohnhausbrand in Seewalchen am Attersee gefordert. Die Leichen des zunächst vermissten Ehepaares wurden am Samstagnachmittag geborgen.
Aus noch unbekannter Ursache hatte der Brand in dem Wohnhaus in der Ortschaft Rosenau (Gemeinde Seewalchen am Attersee) gegen 18:15 Uhr seinen Ausgang genommen. Nachbarn waren auf den starken Rauch aufmerksam geworden und hatten Alarm geschlagen. Zu diesem Zeitpunkt konnte das Haus bereits nicht mehr betreten werden. In dem Gebäude hatte sich ein Ehepaar, eine 61-Jährige und ihr bettlägeriger 64-jähriger Ehemann, aufgehalten.
Gegen 14 Uhr wurde schließlich die Leiche der Frau in den Räumlichkeiten gefunden, rund eine Stunde später fand man auch den Ehemann in den Trümmern. Beide dürfte an den Rauchgasen erstickt sein, wie Christian Mayerhofer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Seewalchen, bekannt gab. Die Angehörigen werden von einem Kriseninterventionsteam betreut.
190 Feuerwehrleute im Einsatz
16 Feuerwehren mit 190 Helfern wurden zu dem Brand gerufen, es wurde Alarmstufe drei ausgerufen. Das Feuer hatte sich rasch auf das gesamte Haus ausgebreitet. Auch den Kräften der Feuerwehr war es unmöglich, trotz schweren Atemschutzes das Gebäude zu betreten. Die Lage am Ende einer Sackgasse erschwerte zudem die Löscharbeiten. Ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude wurde verhindert.
Bildergalerie: Wohnhausbrand in Seewalchen: Bewohner vermisst
Galerie ansehenStundenlanger Einsatz
Um den Brand zu bekämpfen, musste in den Nachtstunden damit begonnen werden, mit einem Kranfahrzeug den Dachstuhl zu entfernen. Die Einsatzkräfte waren die ganze Nacht vor Ort, am Samstagvormittag dauerten die Arbeiten weiterhin an. Aufgrund des vielen Unrats in dem Haus konnte noch bis Samstagvormittag kein "Brand Aus" gegeben werden. Ein Sachverständiger wird am Samstag den Einsatzort begutachten, um die Brandursache zu eruieren.
Noch Samstagmittag hatte die Feuerwehr mit dem Löschen von Glutnestern zu tun, wie der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Seewalchen, Christian Mayerhofer, berichtete. Die Brandruine musste mit Pfeiler abgestützt werden, um die Suche nach den Vermissten zu ermöglichen. Durch die massive Hitzeeinwirkung durch das viele Brennmaterial gab es statische Probleme. Laut Mayerhofer hatte sich die Behörde schon einmal mit dem Ehepaar wegen des vielen Unrats in dem Haus beschäftigt und eine Beseitigung gefordert.
"Einsatzkräfte haben Unglaubliches geleistet"
"Die Aufräumarbeiten dauern noch immer an, die Einsatzkräfte sind nach wie vor beschäftigt", sagte Seewalchens Bürgermeister Gerald Egger am Samstagvormittag im Gespräch mit den OÖNachrichten. Das vermisste Ehepaar habe er zwar gekannt, die beiden seien aber nicht viel in der Öffentlichkeit zu sehen gewesen, sagte Egger, noch immer unter dem Eindruck der Dramatik der vergangenen Nacht.
Trotz der tragischen Ereignisse zeigt sich der Seewalchener Bürgermeister beeindruckt von den Leistungen der Helfer. "Feuerwehren, Rotes Kreuz, Polizei, Kriseninterventionsteam - da waren heute Nacht mehr als 200 Einsatzkräfte am Werk und haben Unglaubliches geleistet. Was hier an Zusammenarbeit geleistet und an Zivilcourage gezeigt worden ist, das verdient höchstes Lob. Bei so einem Einsatz sind tausende Handgriffe notwendig, die man würdigen muss", sagte Egger. "Da kannst als Bürgermeister nur stolz darauf sein, trotz aller Dramatik!" Das Mitgefühl gelte nun den Angehörigen, die viel Unterstützung nach dieser Tragödie benötigten.