Wie mit Kotproben die Stimmung festgestellt wird
WELS. Im Welser Tiergarten wollen drei Wissenschaftler den Gemütszustand der Kea-Papageien erforschen, indem sie Rückschlüsse aus den Hormonrückständen ziehen, die sich im Kot der Tiere finden.
Der Welser Tiergarten ist als Zoo auch an internationalen Artenschutz- und Forschungsprojekten beteiligt. Anfang Februar sind nun drei Wissenschaftler aus Wien zu den Kea-Papageien im Tiergarten Wels gekommen: Amelia Wein-Schwing, Raoul Schwing und Larissa Reiter arbeiten am Messerli-Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
Die drei Forscher untersuchen die Hormonrückstände, die sich im Kot der Papageien finden lassen. An dieses Material gelangt man, ohne dass man die Vögel fangen muss. Allerdings braucht es Geduld, bis man genug Proben von jedem einzelnen Kea gesammelt hat. Interessant sind dabei die Rückstände von Fortpflanzungshormonen bei den jungen im Vergleich zu den geschlechtsreifen Vögeln, aber auch Rückstände von Stresshormonen.
Ist die Methode erfolgreich, steht ein wertvolles Werkzeug zur Verfügung, um besser einschätzen zu können, wie Haltungsbedingungen auf die Tiere wirken, und um den Zuchterfolg für die vom Aussterben bedrohten Tiere zu verbessern. Das Welser Zuchtpaar hat sich jedenfalls erfolgreich fortgepflanzt. Umweltstadtrat Thomas Rammerstorfer: "Der Welser Tiergarten ist nicht nur ein Freizeitparadies, hier leistet man auch großartige, international anerkannte Arbeit im Bereich der Wissenschaft."