Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Glockenklang gegen Böllerlärm: Gunskirchen setzt ein Zeichen

Von Erik Famler, 31. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Glockenklang gegen Böllerlärm: Pfarre Gunskirchen setzt Zeichen des Friedens
Die Pfarrgemeinschaft lässt zu Silvester die Glocken bimmeln. Bild: Pfarre

GUNSKIRCHEN. Erstmals begrüßen fünf Glocken das neue Jahr. In anderen Pfarren wird seit langem geläutet.

Angeregt durch einige Leserreaktionen in den OÖNachrichten lässt die Pfarre Gunskirchen heute Nacht erstmals zu Silvester ihre Kirchenglocken läuten. "Wir setzen alle fünf Glocken in Betrieb. Mit dieser Aktion wollen wir für den Frieden läuten", begründet Obmann Erich Haselberger. "Es wäre ein schönes Ziel, wenn immer mehr Kirchenglocken das neue Jahr einläuten anstatt der vorherrschenden Silvesterknallereien", fügt der Unternehmer noch hinzu.

Während viele andere Pfarren in Oberösterreich die Glocken zu Jahresbeginn schon seit langem läuten lassen, hatten sie in Gunskirchen bisher geschwiegen. "Wir hoffen, dass die Akzeptanz für unsere Kirchenglocken höher sein wird als für lärmende Raketen und Böller, die noch dazu viel Feinstaub erzeugen", sagt Haselberger. Für ihn sind Knaller und Böller Zeichen des Krieges: "Teilweise glaubt man an einen Bombenangriff", beklagt der Kirchenfunktionär.

Pro & Contra: Soll man auf Silvesterfeuerwerke verzichten? Stimmen Sie ab!

Besonders stolz sind die Gunskirchner auf die älteste ihrer fünf Glocken. Die 1709 gegossene Martinsglocke sollte im Zweiten Weltkrieg wie alle anderen Glocken für Rüstungsgüter eingeschmolzen werden. Nach Kriegsende wurde die Glocke aber unversehrt an die Pfarre zurückgegeben. Jahrzehntelang schwieg sie, weil ihr Gewicht den Kirchturm womöglich zum Einsturz gebracht hätte. Der desolate Turmhelm hätte der Belastung nicht standgehalten. Erst seit der Turmsanierung im Jahr 2011 ertönt die mehr als 300 Jahre alte Martinsglocke wieder als Wandlungsglocke während der Gottesdienste.

Üblich, dass geläutet wird

Der Gunskirchner Pfarrprovisor Slawomir Dadas, der landesweit als Generaldechant wirkt und die Welser Pfarre Vogelweide leitet, begrüßt die Aktion seiner Pfarrmitglieder: "Es ist ein schönes Zeichen für den Frieden, kostet weniger als die Ballerei und schont auch die Umwelt", zählt Dadas die Vorteile auf. Was Krieg in der Realität hautnah bedeutet, weiß der Pfarrer aus seiner Obmannschaftder Initiative christlicher Orient, die ihn mehrmals jährlich in den Irak und nach Syrien reisen lässt.

Wie viele Kirchenglocken im Land heute Nacht erklingen, kann die Diözese nicht beantworten. "Es ist eher üblich, dass geläutet wird", sagt Pressesprecher Michael Kraml. Die Pfarren seien in dieser Frage vollkommen selbstständig und müssten ihr Glockengeläut nicht melden.

mehr aus Wels

Welser Abfallverwertung: Umweltstadtrat fordert von Energie AG Zugeständnisse

Biotonne: Wels will Müllsünder künftig strafen

Neues Leben in alten Gemäuern: Alte Hutfabrik wird 150 Jahre alt

Walkerinnen mit einer Botschaft gegen Gewalt

Autor
Erik Famler
Lokalredakteur Wels
Erik Famler

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen