Fusion wider Willen: Widerstand in den Welser HAK formiert sich
WELS. 600 Unterschriften übergaben Schüler beider Schulen am Freitag an Bürgermeister Rabl – sie fordern ein Ende der Pläne zu einer Zusammenlegung
Noch ist das letzte Wort in der Zusammenlegung der Welser Handelsakademien nicht gesprochen – zumindest wenn es nach deren Schülern und Professoren geht. Die Schülervertreter beider Schulen, der HAK 1 und 2, überreichten am Freitag dem Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FP) am Stadtplatz vor 200 ihrer Schulkameraden der dritten und vierten Klassen eine Petition. In dieser fordern sie ein Ende der Zusammenlegungspläne – oder zumindest einen besseren Informationsaustausch der Bildungsdirektion mit Lehrern, Eltern und Schülerschaft. Dazu hatten sich die Schülervertretungen beider Schulen zusammengetan und innerhalb von zwei Tagen 600 Unterschriften gesammelt. "Wir wollen nicht, dass diese Fusion kommt", sagt Rahel Fürlinger, Schülersprecherin der HAK 1.
Schüler bisher nicht informiert
Wie die OÖN berichteten, hatte die Bildungsdirektion Oberösterreich am Mittwoch auf Anfrage bestätigt, dass die Schulen ab dem Schuljahr 2024/2025 sukzessive zusammengelegt werden sollen. Ziel sei es, dass die Schulen, die schon jetzt in einem Gebäude untergebracht sind, Synergien nutzen würden und sich die Unterrichtsqualität weiter verbessere.
Die Lehrkörper beider Schulen würden vollständig erhalten bleiben. Die Schüler, die bereits im Herbst starten, und jene, die die Schulen derzeit besuchen, könnten ihre gewählten Schwerpunkte bis zur Matura abschließen. In die Schulautonomie werde nicht eingegriffen, die fusionierte HAK könne weiterhin über ihre Schulschwerpunkte entscheiden.
Die Schüler befürchten jedoch, dass die neue Schule mit 1200 Schülern zu unpersönlich werde. Außerdem seien sie nicht in den Prozess eingebunden gewesen – tatsächlich gab es bisher keine allgemeine Information der Bildungsdirektion an die Eltern und Schüler der Handelsakademien.
Rabl will vermitteln
Bürgermeister Rabl nahm die Petition entgegen. "Grundsätzlich fallen die Handelsakademien in die Zuständigkeit des Bundes und der Bildungsdirektion. Inhaltlich mische ich mich also nicht ein", sagt er. Er wünsche sich aber einen besseren Informationsfluss zu den Professoren und Schülern und stehe als Vermittler zur Verfügung. Eine Einladung zu einem Gespräch mit allen Beteiligten habe er am 28. April an Karin Lang, die Verantwortliche in der Bildungsdirektion, geschickt. "Diese ist bisher unbeantwortet geblieben, das finde ich bedauerlich", sagt Rabl.
Auch die Personalvertreter der HAK 2 stellten sich am Freitag in einer Mitteilung gegen die Pläne zur Zusammenlegung. Beide Schulen hätten ein eigenes Profil, das sie über Jahrzehnte entwickelt hätten. Durch die Zusammenlegung sei eine organisatorisch schwerfälligere, unpersönlichere Schule und damit einhergehend eine schlechtere pädagogische Betreuung zu befürchten. Aus Sicht der Personalvertreter sei nicht ausreichend geklärt, welche Vorteile die Zusammenlegung bringen könnte. Sie vermuten eine versteckte Sparmaßnahme.
Dass die beiden provisorischen Schulleiter, Gottfried Haider (HAK 1) und Friedrich Roitner (HAK 2), ab Ende August beide nicht mehr für ihr Amt zur Verfügung stehen, liegt laut den Personalvertretern ebenfalls an den Plänen – sie hätten entnervt hingeworfen.
Die Personalvertreter fordern deshalb von Bildungsdirektor Alfred Klampfer, die Zusammenlegungspläne zu stoppen. Außerdem fordern sie, dass die Posten der Schulleitung für beide Schulen zeitnah ausgeschrieben werden.
Was ändert sich? Eigentlich nicht viel außer dass es keine HAK1 bzw. HAK2 gibt. Vermute die Kommunikation und Einbindung der Schüler lief schief. Reden und informieren wäre angesagt.
Die Kommunikation verlief... ungeschickt.
Warum können die bisherigen Schwerpunkte - solange sie mangels Nachfrage kein Auslaufmodell werden - nicht beibehalten werden?
Welche Vorteile könnte es für Schüler, Eltern und Lehrer geben?
Ich habe zwei Fusionen miterlebt. Eine war eine - wohl ähnliche - Zusammelegung von 2 Hauptschulen im gleichen Gebäude, unproblematisch.
Die andere von 2 AHS, wo man eine auflöste, und an einem anderen Standort dazupferchte. War dann "not my school" mit teils massiven Lehrerwechsel auch im Maturajahr.
Natürlich ist es eine Sparmaßnahme. Logisch. Eine Direktion kann eingespart werden, und über die Klassenschülerhöchstzahlen werden sich etliche Klassen einsparen lassen (statt je 3 kleinen Klassen an jeweils 2 Schulen vielleicht 5 Klassen an einer.) Damit werden wohl etliche Lehrkräfte frei, in Zeiten des Lehrermangels vielleicht sogar gewollt, in manchen Fächern allerdings ein Problem für betroffene Lehrer:innen.
Und 1200 Schüler:innen an einer Anstalt ist zwar eine große Schule, aber nicht unmöglich, siehe HTL.
Schüler protestieren gegen eine Zusammenlegung. Und was haben die Lehrer dazu beigetragen? Die Schüler sind ja bald im Berufsleben, aber die Lehrer müssen dann in eine andere Schule zum Unterricht fahren und das ist denen ja gar nicht zumutbar! Oder doch?
Artikel gelesen? Vielleicht.
Artikel verstanden? Nein.
Sind beide heute schon im selben Gebäude!
Meisterlein, ich habe es gelesen und ich habe es vorher auch schon gewusst. Aber sie haben mich nicht verstanden. Denn damit habe ich sagen wollen, dass es in jeder Schule ein bestimmtes "Klima" gibt und sich dann Lehrer, welche sich darin nicht finden (wollen/können/dürfen was weiß ich), an eine andere Schule versetzen lassen. Dazu könnte ich ihnen, Meisterlein, einige Beispiele geben. Ich habe es daher nicht örtlich gemeint, sondern, dass ein Lehrkörper entsteht, von dem sich dann manche anders orientieren werden, weil das nicht ihren "Vorstellungen" entspricht. Da gehe ich jede Wette ein.
Nur dass das mit dem versetzt werden gar nicht so leicht geht…
Kasperl-in, ich bin nicht ihr Meisterlein.
Ich bin also zuerst mal dagegen, weiß zwar nicht wogegen, aber dagegen!
🫣🤦🤦🤦