Buchkirchen: Wegen Pool-Befüllungen droht Wasserversorgung zu kollabieren

BUCHKIRCHEN. In der Gemeinde Buchkirchen (Bezirk Wels-Land) bringt das Einlassen privater Schwimmbecken die Wasserversorgung an die Grenze der Belastbarkeit.
Die Verantwortlichen wandten sich deshalb mit einem eindringen Appell an alle Poolbesitzer der 3.800-Seelen-Gemeinde im Zentralraum: Alle Bürger wurde aufgefordert, die Poolbefüllungen sofort zu unterbrechen. Nur zwischen 22 Uhr und fünf Uhr früh sollte das Einlassen – wenn überhaupt – fortgesetzt werden. "Durch die derzeit vermehrten Poolbefüllungen im Gemeindegebiet schlagen aktuell alle Alarmsysteme bei den Drucksteigerungen an. Es droht die Wasserversorgung im gesamten Gemeindegebiet zu kollabieren", heißt es dazu in einer Mitteilung auf der Gemeinde-Website.
1,5 Milliarden Liter Trinkwasser
Mit dem Kapazitätsproblem steht Buchkirchen nicht alleine da: In vielen Gemeinden kommt es im Frühjahr wegen der gestiegenen Anzahl von privaten Pools zu Engpässen. Deutlich mehr als 1,5 Milliarden Liter Trinkwasser landen laut Schätzungen pro Jahr allein in Oberösterreich in privaten Schwimmbädern. Wie viele es derer im Bundesland gibt, weiß keiner so genau: Bei der letzten offiziellen Zählung im Jahr 2017 waren es rund 60.000. Inzwischen dürften es deutlich mehr geworden sein.
Wie stark der Wasserverbrauch in Land-Gemeinden mit nahendem Sommer steigt, zeigt sich am Beispiel von Eberschwang: In dem 3800-Einwohner-Ort im Innviertel werden normalerweise etwa 380 Kubikmeter Wasser pro Tag benötigt. Im Frühjahr sind es bis zu 500 Kubikmeter täglich. Um diesen zusätzlichen Wasserbedarf zu decken, mussten zwei neue Brunnen samt Leitungssystem errichtet werden. Kostenpunkt: rund eine Million Euro.
Seit drei Jahren gibt es in der Gemeinde im Bezirk Ried im Innkreis eine Poolsteuer: Durchschnittlich muss ein Eberschwanger Poolbesitzer 54 Euro pro Jahr zusätzlich an die Gemeinde zahlen. Die jeweilige Höhe der Abgabe richtet sich nach der Größe des Schwimmbeckens.
