Quereinsteiger mischt sich in die Elite der Kompostierung
PICHL BEI WELS. Thomas Seitz erreichte bei internationalem Wettbewerb unter 400 Anbietern Platz drei.
Was der 34-jährige Thomas Seitz in die Hände nimmt, landet in jeder Hinsicht auf fruchtbarer Erde. Eifer und Engagement zeigt er nicht nur in seiner Tätigkeit als Kompostierer. Nach der Matura bewies er sich als Programmierer in einer Regauer Firma, wo er sich großteils im Ausland aufhielt.
China, Russland, der Iran und die Türkei waren seine Haupteinsatzgebiete bei der Inbetriebnahme von Robotern. "Stunden habe ich bei meiner Arbeit noch nie gezählt. Wenn mir ein Job Spaß macht, freue ich mich am Sonntag schon wieder auf den ersten Arbeitstag der Woche!"
Sonntag ist der einzig freie Tag in der langen Saison des Kompostierjahres. An den restlichen Wochentagen arbeitet Seitz in seiner Pichler Anlage von den frühen Morgenstunden bis spätabends. Nebenbei erweitert er sein umfassendes Wissen, das er beim renommierten Kompostierer Urs Hildebrandt in zahlreichen Kursen erworben hat, mit praktischen Versuchen. Er beobachtet und evaluiert die Entwicklung von Pflanzen mit unterschiedlich qualitativer Erde.
Aber was lässt einen Programmierer zur Erde wechseln? "Bei mir wurde das Bauchgefühl immer stärker, dass ich mich beruflich verändern sollte. Ich wusste jedoch nicht, in welche Richtung diese Veränderung passieren sollte", erzählt Seitz. "Ich kündigte und startete eine einjährige Reise durch Zentralamerika, in der Hoffnung, eine Erkenntnis für eine Neuorientierung zu finden."
Die lange berufliche Auszeit war zwar sehr erholsam, aber so richtig fündig wurde Seitz nicht. Durch einen Jugendfreund kam er schließlich doch zu dem Beruf, der ihn letztendlich wieder glücklich machte. Seitz’ Idealismus gab sich mit keinem herkömmlichen Kompost zufrieden, sondern strebte von Beginn an eine besonders qualitäts- und gehaltvolle Erde an.
Dieses Ziel konnte er mit Hilfe der kontrollierten mikrobiellen Kompostierung erfüllen, dessen Erfolg in der Verbindung der Wurzeln mit den Mikroorganismen im Kompost liegt. Seitz’ wertvolle Arbeit wurde nun mit einem Preis gewürdigt. Beim Internationalen Praktikertag im niederösterreichischen Münchendorf, bei dem erstmals der "KompOskar" verliehen wurde, erfuhr Seitz von seiner Drittplatzierung unter 400 Mitbewerbern. Ein großer und wichtiger Erfolg für den Senkrechtstarter im Kompostiergewerbe.
Trotzdem bleibt es das Bestreben des umtriebigen Pichlers, die Leute zu sensibilisieren und aufzuklären, wie sich Erde, in der die Nährstoffe gebunden sind, auf das Pflanzenwachstum und letztendlich auf die Gesundheit der Menschen auswirkt. Bleibt also die Erkenntnis, dass zwischen konventionellem und besonders gehaltvollem Kompost fundiertes Wissen und viel Arbeit liegen.
Welser Abfallverwertung: Umweltstadtrat fordert von Energie AG Zugeständnisse
Walkerinnen mit einer Botschaft gegen Gewalt
"Tag der Streuobstwiese" im Obst-Hügel-Land
Neues Leben in alten Gemäuern: Alte Hutfabrik wird 150 Jahre alt
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Umständlich.
Man nehme 1x Kunstdünger u. die Sache hats.
Am besten auf Maisplantagen, deren oberste Bodenschicht scheinbar nix wert ist, u. laufend zig-Tonnenweise in die Bäche gespült werden.
Wird Zeit, dass 'Humusfallen' verpflichtend sind ...
Bei Industriebetrieben und größeren Wohnhäusern sind schon Regenrückhaltebecken vorgeschrieben , muss auch in der Landwirtschaft kommen !
gäbe es keine " gesunde " Erde , wir müssten verhungern !