"Vorsicht vor Nass-Schnee-Lawinen"
LINZ/WIEN. Eisgefahr im Gebirge geht zurück, drei von fünf Toten waren aus Oberösterreich.
Erneut ist in Österreich ein Bergsportler tödlich verunglückt – bereits der fünfte innerhalb von nur drei Tagen. Ein 76-jähriger Wanderer aus Deutschland ist am Montag, wie erst gestern bekannt wurde, im Osttiroler Kartitsch abgestürzt. Ein Suchtrupp der Bergrettung konnte ihn auf 1750 Meter Seehöhe nur noch tot bergen.
Auffällig ist, dass drei der fünf tödlichen Bergunfälle in Oberösterreich passiert sind. "Wir haben gerade eine spezielle Gefahrensituation, die gar nicht so selten ist", sagt Christoph Preimesberger, Leiter der Bergrettung Oberösterreich. Nach den massiven Schneefällen hat Regen bis in hohe Lagen zu großflächigen Vereisungen geführt. Dabei waren die drei toten Oberösterreicher auf dem Traunstein bzw. dem Hochlecken mit Steigeisen ausgerüstet und sehr erfahren. "Allerdings waren sie ungesichert unterwegs. Wenn da ein Fehler passiert, dann saust man mit hoher Geschwindigkeit nach unten", so Preimesberger.
Mit den derzeit frühlingshaften Temperaturen geht zwar gerade die Eisgefahr in den Bergen zurück. Dafür steigt jedoch das Risiko für Lawinen. "Vorsicht vor Nass-Schnee-Lawinen, sie können mit ihrem enormen Gewicht große Kräfte ausüben", sagt der Bergretter. Im Mollner Bodinggraben löste sich gestern bereits eine riesige Nass-Schnee-Lawine. Verletzt wurde niemand.
OÖN-TV: Gefährliche Situation in den Bergen
Jedoch hat es diesen Winter in Österreich schon 18 Tote durch Lawinen gegeben, die meisten in Vorarlberg (6) und Tirol (5). Dazu fand gestern ein Gipfel im Bundeskanzleramt statt, bei dem Umweltministerin Elisabeth Köstinger (VP) ankündigte, dass aus dem Katastrophenfonds innerhalb von vier Jahren 45 Millionen Euro zusätzlich in den Lawinenschutz fließen.
Wie viel davon auf Oberösterreich entfällt, konnte ein Ministeriumssprecher auf OÖN-Anfrage nicht beantworten. Der Schwerpunkt sei aber "regional stark auf Salzburg und Tirol" gerichtet. (rela)
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