"Planung im Fluss": Bürger im Kremstal werden befragt
WARTBERG/KREMS. Die Bevölkerung soll Wünsche zu Flussbauten an der Krems äußern.
Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft und die Abteilung Wasserwirtschaft des Landes OÖ ziehen jetzt den Publikumsjoker: Beide Planungsstellen wollen nun in das Volk hineinhören, was die Menschen am Kremsfluss schätzen und welche Veränderungen sie sich vorstellen können.
Die Bürger sollen ihre Wünsche über Flussbauten – das können Fuß- und Radwege sein, Renaturierungen, mehr Windungen, Brücken und Schotterbänke – bei einer Online-Umfrage im Internet (flussdialog.at/survey/flussdialog-unsere-krems/) deponieren oder in den Gemeindeämtern von Bad Hall, Kematen/Krems, Kremsmünster, Nußbach, Piberbach, Ried/Traunkreis, Rohr im Kremstal und Wartberg/Krems Fragebögen abholen. "Die Ergebnisse der Online-Umfrage werden ab Herbst umfassend präsentiert und mit allen Beteiligten diskutiert", verspricht Patrick Mittler, Projektkoordinator des Flussdialoges. Weiters ist ein Exkursionstag mit einer Vorstellung von Bau- und Veränderungsmaßnahmen vorgesehen, die an der Krems umgesetzt werden könnten.
Die Onlinebefragung endet am 10. Oktober und dauert etwa zehn bis 15 Minuten. Jene, die das Formular ausfüllen, bleiben anonym, den Initiatoren aus dem Ministerium und vom Land geht es nicht um Namensdaten, sondern um Gestaltungsvorschläge aus der Bevölkerung, die allesamt auch auf eine weitere Verbesserung der Ökologie an der Krems abzielen. Ebenso starkes Gehör soll den von der Bevölkerung geäußerten Naherholungs- und Freizeitbedürfnissen in den jeweiligen Flussgemeinden gegeben werden. Der "Flussdialog" wird auch in den sozialen Medien wie Facebook geführt.
Offensichtlich sind die Fachbehörden mit dem dzt. Zustand des Krems-Flusses nicht zufrieden, wissen aber nicht was sie wollen. In so einem Fall ist es am bequemsten die Bevölkerung einzubinden, was diese mit Sicherheit noch mehr überfordert als die Fachidioten.
Bei aller Liebe zur direkten Mitbestimmung: Überfordert man hier nicht die Bürger bei Entscheidungen, die multiples Fachwissen (Gewässerökologie, Hochwasserschutz...) erfordern?
Schönwetter-Touristen/Häuslbauer dort mit bestimmen lassen ist fragwürdig.
Die glauben wohl alle, dass sie den Wasserstand der Gerinne beliebig selbst bestimmen können. Und Müllstätten werdens auch, wenn sie dort zuviel Zugang haben.