Endlose Fahrt hinter dem Schneepflug: Ganzes Hochkardorf wurde evakuiert
GÖSTLING. Das Hochkar versinkt in den Schneemassen. Wegen der akuten Lawinengefahr wurden gestern alle Einheimischen und Urlauber in einem Konvoi ins Tal in Sicherheit gebracht.
Gestern klinkten sich auf dem Hochkar keine Gondeln in die Seilbahnen ein, und in den Hütten lärmte es am Abend nicht zum Après-Ski. In dem Dorf in der Gebirgsmulde, die als Schneeloch bekannt ist, befand sich keine Menschenseele mehr, die Hotels, Pubs und Schirmbars waren wie ausgestorben.
Um 14 Uhr setzte sich beim Parkplatz vor den stillstehenden Liften die letzte Fluchtmöglichkeit in Bewegung. Die Lawinenkommission hatte die vollständige Evakuierung des Wintersportortes angeordnet, weil Fahrten über die bereits gesperrte, neun Kilometer lange Alpenstraße ins Tal wegen Schneebrettern auf den Hängen immer gefährlicher wurden. Ein Schneepflug führte den Konvoi an, dem rund 100 Urlauber und Einheimische in Bussen und Privat-Pkws angehörten. In Langsamfahrt bewegte sich die Kolonne hinter dem Räumgerät zur Mautstation. Die Evakuierung erfolgte reibungslos, nach einer Stunde waren alle Menschen sicher am Schlagbaum angekommen.
"Die Hauptsache ist, dass alle gesund herunten sind", sagte Bürgermeister Friedrich Fahrnberger zu den OÖNachrichten, "keiner der Urlauber hat gemeckert, sondern war heilfroh, im Tal zu sein."
Der Wetterdienst sagt die ganze Woche weitere Schneefälle voraus, weshalb sich die Lawinenkommission erst wieder am Freitag zur Lagebesprechung trifft. Bis dahin bleibt die Zufahrt und damit der gesamte Liftbetrieb gesperrt.
"Wenigstens weiß jetzt der deutsche Sprachraum, wie schneesicher wir sind", kommentierte Helmut Holzinger, Geschäftsführer der HiWu-Seilbahngesellschaft, zu der auch Hochkar und Ötscher gehören, Online-Berichte des Boulevards. Die Bild-Zeitung hatte mit der Evakuierung des Hochkardorfes getitelt, die es in der Geschichte noch nie gegeben hat. Auch das JUFA-Jugendhotel musste geräumt werden. Den Skiurlaubern bietet die Seilbahngesellschaft das Nachbargebiet Ötscher-Lackenhof als Ersatz an.
Wegen Wind und Wetter musste auch die Wurzeralm gesperrt werden. Heute früh versucht ein Einsatzkommando, Lawinen abzusprengen, die die Pisten gefährden.
Mehr zum Thema: So ist die Situation in Oberösterreichs Skigebieten am Dienstag.
Europacup-Slalom und Riesentorlauf wurden abgesagt
Es hätte der Höhepunkt des Skiwinters am Hochkar werden sollen: Am Wochenende hätten zwei Europacup-Rennen der Damen auf der Rennpiste des Kars ausgetragen werden sollen. Das sportliche Großereignis in der Region ist den Schneemassen zum Opfer gefallen. Gestern musste das Organisationskomitee des Göstlinger Skiklubs die Absage der Rennen bekanntgeben. „Wegen der akuten Lawinengefahr ist es dem Schiclub Göstling-Hochkar nicht möglich, die für 12. und 13. Jänner avisierten Europacuprennen der Damen durchzuführen“, teilte SC-Obmann und OK-Chef Robert Fahrnberger mit.
Der ganze Ort hatte den Rennen entgegengefiebert und sich um eine perfekte Organisation des Slaloms und Riesentorlaufs bemüht. Der Geschäftsführer der Hochkarlifte und ehemalige Weltcup-Abfahrtsläufer Andreas Buder bedankte sich als Rennleiter für die große Bereitschaft im Ort, für den Europacup-Tross von 110 Läuferinnen und deren 100 Betreuer Zimmer bereitgehalten zu haben: „Schade, dass diese FIS-Europacuprennen der Damen nicht durchgeführt werden können“, sagte Buder, „aber die Sicherheit geht natürlich vor.“
Vielleicht war die gesamte Mühe nicht umsonst, denn das OK bemüht sich bei der FIS um einen etwaigen Ersatztermin. „Das wird derzeit ausgelotet“, sagte Fahrnberger. An eine Anreise der Rennläuferinnen und ihrem Trainerstab war gestern nicht zu denken. Wie nebenan berichtet, musste das Hochkardorf evakuiert werden.
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Derzeit wirklich interessant wie das Wetter verrückt spielt.
Zuerst sehr viel Schnee - jetzt Regen seit zwei Tagen.
wie sich das auf Endabrechnung Wintersaison Tourismus
2018/19 in OÖ bzw. Österreich auswirkt wird interessant.
Artikel gehört sicher nicht in die Kategorie „Steyr“.
Der Redakteur ist aus der Umgebung.
Schlechte Ausrede! Das weiss einfach der Redakteur nicht, wo sich das Hochkar befindet, uns Schluss jetzt (den Fehler hätte man ja schon korrigieren können,..)