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Schanigarten ist seit Jahren eine Utopie

Von Hannes Fehringer, 22. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Schanigarten ist seit Jahren eine Utopie
Antonio Bolkas vor dem leeren Gastgarten vor seinem griechischen Restaurant: "Hürden, die kein Mensch versteht". Bild: feh

STEYR. Der Amtsschimmel verweigert: Ein Gastgarten auf dem Stadtplatz steht den Sommer über sogar leer, aber Griechenwirt Antonios Bolkas bekommt trotzdem kein Tischchen bewilligt.

In Griechenland wieseln die Kellner mit den Souvlakis und Retsinagläsern über die Gasse, nach Herzenslust wird im Freien gegessen und getrunken. Die Gäste von Antonios Bolkas auf dem Stadtplatz in Steyr mussten sich die lukullische Freude im Freien an lauen Sommerabenden abschminken. Seit mehreren Jahren bemüht sich der New Yorker, der neben dem amerikanischen auch einen griechischen Reisepass besitzt, um ein paar Tischchen und Stühle für seine Gäste auf dem Pflaster. Der Magistrat lehnte die Anträge beständig ab: Nichts zu machen, derzeit kein Platz frei, lautete jedes Mal die Rechtfertigung aus dem Rathaus.

Immer klarer wurde unterdessen, dass Bolkas noch hunderte Anträge stellen kann und trotzdem keinen Gastgarten oder zumindest einen Teil davon von der Stadt zugesprochen bekommen wird, die die Ausschank auf öffentlichem Gut verpachtet. "Ich habe den Eindruck, dass sie mich weghaben wollen", sagt Bolkas. Die Weigerung des Magistrates, auch dem EU-Bürger eine Gastgartenfläche zuzuweisen, treibt tatsächlich Blüten. Im Dezember 2017 machte das zuständige Amt des Magistrates nach einem Vermittlungsgespräch von Vizebürgermeister Wilhelm Hauser (SP) den Vorschlag, den "unmittelbaren Bereich" vor Bolkas’ Restaurant "Olympus" mit "maximal zwei Stehtischen und der passenden Anzahl an Stehhockern begrenzt" zu nützen, was genehmigt werden könne. Vier Monate später beanstandete der Magistrat "im Zuge eines Kontrollganges", dass Bolkas dort ein Tischchen und drei Sessel aufgestellt hatte, und ordnete deren Entfernung an, weil "mangels vorhandenem Platz für Ihr Lokal leider kein Schanigarten zur Aufstellung gelangen kann".

Wenige Tage später ging ein Restaurant in Bolkas’ unmittelbarer Nachbarschaft in Konkurs. Das Speiselokal wurde geschlossen, der Gastgarten davor verwaiste. Bolkas blickte von seinem Küchenplatz jeden Tag durch das Fenster auf die leeren Tische und Stühle. Mit der Idee, zumindest zwischenzeitig ein paar der leeren Tische zu bewirten, blitzte er aber ebenfalls ab. "Dem Magistrat war es lieber, dass dort gar kein Betrieb herrschte, als mir wenigstens diese Saison ein paar Tische zuzuweisen", spricht der 68-Jährige mittlerweile von "Diskriminierung", die ihm seitens des Magistrates angetan werde. Tatsächlich blieb der Gastgarten den Sommer über verwaist, erst im November sperrt ein Nachfolger den "Bräuhof" unter dem Namen "Jedermann‘s" auf.

Vizebürgermeister Hauser verwies darauf, dass Bolkas nur eine Imbisstube mit acht Gästeplätzen genehmigt worden sei. "Das Angebot mit den Stehtischen hat dann er selber ausgeschlagen." Rechtsanspruch auf einen Schanigarten aber gebe es für keinen Gastwirt.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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Yanis (1.181 Kommentare)
am 23.10.2018 10:20

Das Lokal von Antonios ist super und ich wünsche ihm, dass er sich gegen die Interessen von irgendwelchen Möchtegern-Platzhirschen zumindest so weit durchsetzen kann, dass er ein Platzerl ffür einen kleinen Schanigarten bekommt. Sollte eigentlich auch im Interesse der Stadtpolitik sein, dass man in der 9. größten Stadt Österreichs ein bissl einen internationalen Flair reinbekommt.

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fritzlfreigeist (1.646 Kommentare)
am 22.10.2018 23:43

Das Gesetz ist hart, das sieht man auch an den gefühlt 10 Friseurstuben, die sich in Bahnhofsnähe angesiedelt haben.
Alle haben natürlich Meisterprüfung sowie die Befähigung, Lehrlinge auszubilden, zahlen natürlich brav ihre Steuern und sonstige Abgaben.

Da wird man doch auf ein paar Stehtischerl nicht herumreiten, ein Campingclo pro forma wird ja auch noch aufzutreiben sein.
Übrigens ist das nächste öffentliche Clo fussläufig 1 Minute entfernt, das im Magistrat ist auch nicht weiter weg.

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picknick (505 Kommentare)
am 22.10.2018 19:14

Herzeigbar (2585)

Ich Bin der Meinung und Ich bin ganz sicher Dass wie in Wels auch in

Steyr

FPÖ-Politiker Schuld an Solchen Zuständen sind.

p.s.: "Autochthon" könnte man auch noch in den Text einfügen.....

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Lerchenfeld (5.195 Kommentare)
am 22.10.2018 19:28

Schau schau, der herzeigbar hat auf picknick gewechselt, besser wäre "Psychopath aus Wels" gewesen.....😂😉

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Maflorodo (8 Kommentare)
am 22.10.2018 15:49

Ja ja, unser Steyr! Alles nur Freundalwirtschaft!

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aortner (692 Kommentare)
am 22.10.2018 15:16

In der neuen Flaniermeile wird doch Platz für 2 bis 3 Stehtische sein. Ein Einlenken des Magistrats wäre wünschenswert. Antonis mit seinen leckeren Speisen hat sich das verdient.

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soling (7.432 Kommentare)
am 22.10.2018 13:12

Wo kein Wille, da kein Weg.

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localr (471 Kommentare)
am 22.10.2018 10:02

Das Olympia ist ein Imbiss, es gibt dort keine Toiletten. Würden Terrassentische hinzukommen, müsste diesbezüglich nachgerüstet werden, dafür aber fehlt der Platz. Antonis will das nicht verstehen, vermutet irrationale Beweggründe seitens des Magistrats. Die Stehtische waren doch eine betriebsflächenrelevante Lösung, die reichten dem New Yorker aber nicht .. Tja, Ax Bax!

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