100 Jahre Vorwärts im Zeitraffer: "Die DNA dieses Vereins ist eine besondere"
STEYR. Rot-weiße Jubiläumsgala: Im Steyrer Stadtsaal feierten Freitagabend bis weit nach Mitternacht hunderte Freunde, Spieler, Legenden und Wegbegleiter einen besonderen Klub.
"Meine Stadt, mein Verein – Tradition seit 1919": Günter Stöffelbauer, selbst Ex-Vorwärtsspieler und nun Chef der Agentur High Jump, hat "seinem" Verein ein würdiges 100-Jahr-Jubiläum im Stadtsaal organisiert. Der Bogen wurde von den Anfängen nach dem 1. Weltkrieg über die sportlichen Blütephasen nach dem 2. Weltkrieg sowie in den 80er- und 90er-Jahren bis hin zum Wiederaufstieg nach dem Zwangsausgleich gespannt. Eine kurzweilige Zeitreise, die mit der Wahl von Jahrhundertspieler Daniel Madlener und -trainer Gerald Scheiblehner, vielen Interviews und zahlreichen Anekdoten garniert wurde.
"Die DNA von Vorwärts war schon immer und ist eine besondere", sagte Präsident Reinhard Schlager. Geld sei kein Grund, um zu Vorwärts zu kommen, die Infrastruktur ebenfalls nicht, und selbst beim Waschen der Dressen hat der SKV seit kurzem mit der Kooperation mit Pro mente einen eigenen Weg eingeschlagen.
Unter den zahlreichen Gratulanten bei der Geburtstagsfeier waren auch Landesrat Markus Achleitner, Nationalrat Markus Vogl und Bürgermeister Gerald Hackl, der, wie nur wenige wissen, sogar selbst einmal Spieler in der Vorwärts-Kampfelf gewesen war. Selbst ÖFB-Präsident Leo Windtner outete sich als Steyr-Fan: "Meine Mutter hatte die Steyrer Zeitung im Abo, daher war der Michl von Schnallnberg immer schon ein Begriff für mich. Vorwärts Steyr hat immer gezeigt: Wenn man hinfällt, es geht weiter." Warum es immer weitergeht, wusste Fritz Stöffelbauer, Torschütze beim legendären 3:1 im Cup gegen die Austria: "Unser Geheimnis war immer schon das Publikum."
3 Fragen an... Daniel Madlener
Der Jahrhundertspieler des SKV spielte mit kurzen Unterbrechungen von 1987 bis 1999 in Steyr, brachte es auf knapp 200 Pflichtspieleinsätze und hat Kultstatus.
1. Die persönlich schönste Erinnerung an die Vorwärtszeit?
Es war der erste Aufstieg in die Bundesliga. Präsident Radlspäck war bei der Fahrt nach Linz übernervös. Ich habe gesagt: Alois, beruhige dich, ich mache in den ersten zehn Minuten ein Tor. Dann habe ich in der 6. Minute zum 1:0 gegen Vöest getroffen, Oleg Blochin in Hälfte zwei zum 2:0 und der Aufstieg war perfekt.
2. Was bedeutet dir die Wahl zum Jahrhundertspieler?
Das ist eine besondere Ehre. Wenn man weiß, welche Geschichte dieser Verein hat, welch großen Spieler hier gespielt haben – das ist eine ganz große Auszeichnung für mich.
3. Was traust du Vorwärts in den kommenden Jahren zu?
Ich hoffe zuerst einmal, dass der Verein aus der verkorksten Vorsaison gelernt hat, sich stabilisiert und weiterentwickelt. Ich persönlich sehe Vorwärts künftig wieder in der 1. Bundesliga. Mit diesem Fanpotenzial im Rücken ist das möglich. Ob es dann auch mich wieder bei Vorwärts geben wird, weiß ich jetzt nicht. Grundsätzlich spricht nichts dagegen. Vorwärts Steyr war die prägendste Zeit für mich. Jetzt bin ich mit Leib und Seele Fußballtrainer und sehr erfolgsorientiert. (win)