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Sie halten das Land am Laufen

Von OÖN, 19. März 2020, 00:04 Uhr
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Bild: lebe

Die eine bringt die Post ins Haus, der andere frühmorgens die Zeitung, die Dritte das warme Mittagessen. Unzählige Oberösterreicher sind auch in diesen schwierigen Tagen im Einsatz, damit das Land und seine Menschen gut versorgt durch die Krise kommen. Danke dafür!

Die Essenslieferantin Bianca Käfferböck

30 Essensportionen pro Tag bringt Bianca Käferböck zu betagten Menschen in Freistadt. Zahlreiche Stammkräfte bei Essen auf Rädern dürfen derzeit nicht arbeiten, da sie selbst zur Risikogruppe der älteren Personen gehören. Deshalb springen Ehrenamtliche aus anderen Bereichen ein, um diesen wichtigen Service am Laufen zu halten. „Ich arbeite Teilzeit zwei Tage in Linz. Die restliche Woche habe ich Zeit, um für andere da zu sein“, sagt Käferböck. Ihre Kunden seien auf die tägliche Mahlzeit angewiesen. Ebenso auf ein paar aufmunternde Worte. Käferböck: „Die einsamen Menschen leiden besonders unter der Situation. Viele haben Angst vor dem Virus.“

Der Verkäufer Jeremiasz Trochanowski

Ich bin froh, dass ich arbeiten darf in diesen schwierigen Tagen“, sagt der 24-jährige Jeremiasz Trochanowski, der vier Tage die Woche als Verkäufer in der Bäckerei Honeder in der Linzer Innenstadt jobbt. Die Verunsicherung vieler Kunden, die sich hier mit Brot und Gebäck eindecken, sei spürbar, sagt Trochanowski, dessen Eltern aus Polen stammen, aber seit Jahrzehnten in Rohrbach leben. Die Kundschaft halte Abstand, „einige kamen sogar mit Masken und Schutzhandschuhen ins Geschäft“. Angst, sich anzustecken, hat Trochanowski nicht. „Ich bin gläubig, das hilft mir. Und wenn es notwendig ist, arbeite ich gerne auch mehr Stunden als bisher.“ 

Der Busfahrer Josef Reichör

Für Linz-AG-Busfahrer Josef Reichör ist eines klar: „Der öffentliche Verkehr darf nicht zusammenbrechen.“ Der Arbeitsalltag des 52-Jährigen aus Hellmonsödt ist derzeit alles andere als gewöhnlich: „Linz ist eine Geisterstadt, es sind so gut wie keine Autos auf der Straße, es gibt viel weniger Fahrgäste und keinen Stau.“ Die geschlossenen Fahrerkabinen in den O-Bussen und Straßenbahnen würden ebenso beruhigend wirken wie die ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen und der minimierte Kundenkontakt. „Ich habe das Gefühl, dass die Fahrgäste
sehr froh und dankbar sind, dass wir noch fahren, einige von ihnen müssen ja noch zur Arbeit“, sagt Reichör. 

Die OÖN-Journalistin Manuela Kaltenreiner

„Ich verstehe, dass die Menschen derzeit verunsichert sind. Es freut mich, wenn ich einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, dass es ihnen besser geht“, sagt OÖN-Redakteurin Manuela Kaltenreiner. Gemeinsam mit ihrem Ressort-Kollegen Rene Laglstorfer (36) kümmert sich die 40-jährige „OÖN-Ombudsfrau“ aus Thalheim zurzeit um die unzähligen Anfragen und Sorgen der Nachrichten-Leserschaft rund um die Corona-Krise. Pro Tag werden um die 30 Fragen, Anregungen und Hilfeansuchen auch in Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen und dem Land bearbeitet. „Dadurch ergibt sich oft ein Ruck in die richtige Richtung“, sagt Laglstorfer.

Der ORF-Journalist Christoph Kinast

Sachlich, unaufgeregt und schnell zu informieren: Das ist das größte Anliegen von Christoph Kinast. Der 28-Jährige ist seit rund fünf Jahren für den Aktuellen Dienst des ORF Oberösterreich im ganzen Land unterwegs und gestaltet Beiträge für das Radio und das Fernsehen. „Gerade jetzt während der Coronakrise gibt es nichts Erfüllenderes, als verlässliche Informationen zu liefern“, sagt der Linzer. „Wir sind die Augen und Ohren der Menschen, die jetzt zuhause bleiben müssen.“ Auch wenn seine Tage derzeit noch turbulenter als gewöhnlich sind, auf eines ist er besonders stolz: „Die Krise hat uns im ORF als Team zusammengeschweißt. Alle helfen zusammen.“ 

Die Postlerin Cornelia Just

„Ich muss unterwegs sein und unter die Leute kommen. Das taugt mir.“ So erklärt die 31-jährige Briefzustellerin Cornelia Just aus Steyr, warum sie vor neun Jahren ihren erlernten Job als Anstreicherin aufgegeben hat und zur Post gewechselt ist. Unterwegs ist sie nach wie vor jeden Tag von halb neun bis 15 Uhr, aber direkten Kontakt zu den Kunden gibt es nicht mehr. „Wenn wir eingeschriebene Sendungen haben, läuten wir an und sagen den Leuten, dass wir den Brief ins Postfach legen. Da ist jeder froh darüber.“ Auffällig sei, dass die Zahl der Lebensmittelpakete stark gestiegen ist. „Früher hatten wir drei pro Woche, jetzt sind es bis zu 30 täglich.“

Der Sportler Severin Kranzlmüller

Ruderer, Schwimmer, Judokas und auch der Turner Severin Kranzlmüller: Oberösterreichische Heeressportler halfen diese Woche in der Hofer-Zentrale in Sattledt bei der Warenauslieferung aus dem Lager mit. „Es war beeindruckend, zu sehen, was die Leute dort leisten. Die machen alle Überstunden und Sonderschichten, damit Engpässe bei Lebensmitteln vermieden werden können“, sagt Kranzlmüller. Dass die Tätigkeit der dort Arbeitenden viel mit dem Alltag eines Spitzensportlers gemeinsam hat, wurde dem 25-jährigen Linzer bewusst. Auch der Leistungsturner ist als mehrfacher Staatsmeister und WM-Teilnehmer stundenlangen Einsatz gewohnt.

Der Zusteller Otto Eichinger

„Ich kann mir keinen besseren Job vorstellen. Ich habe das Gefühl, dass ich etwas Wichtiges mache“, sagt Otto Eichinger aus Schwarzenberg am Böhmerwald. Er gehört zu jenen Zeitungs-Zustellern, die garantieren, dass die OÖNachrichten-Leser jeden Morgen ihre Zeitung nach Hause geliefert bekommen. Um 2.30 Uhr läutet seit neun Jahren Eichingers Wecker, und wenn er dann zu den ersten Kunden kommt, warten diese nicht selten schon vor der Tür. Geplauscht wird auch jetzt noch kurz, allerdings mit Sicherheitsabstand. Für manche ältere Menschen sei die tägliche Zeitungslieferung einer der wenigen Sozialkontakte derzeit: „Die freuen sich jeden Tag, wenn ich komme.“

 

 

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6  Kommentare
6  Kommentare
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alteraloisl (2.659 Kommentare)
am 26.03.2020 11:52

Das ist immer sehr heikel mit den Prämien. Grundsätzlich müssten dann alle die für die Aufrechterhaltung des Systems beigetragen haben, eine Prämie bekommen. Die LKW Fahrer oder auch die Techniker, damit die Strom-Wasser- und Gasversorgung funktioniert. Könnte weiter fortgesetzt werden.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 19.03.2020 19:29

Allen, die ihren Dienst nun verrichten, sei gedankt. Mit dem Wissen der Ansteckungsgefahr zu arbeiten, da kann es nur Lob geben! Kritiklos!

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1983539 (19 Kommentare)
am 19.03.2020 13:56

Mir fällt es auf das zurzeit so viel gedankt wird in der letzten Woche.
Supermarktmitarbeitern, Pflege und Gesundheitswesen, Polizei, Bundesheer, und vor allen den vielen Freiwilligen der Rettungsdienste,
Es ist schon richtig das diejenigen welche jeden Tag den betagten Mitbürgern das Essen bringen wichtig sind.
Meistens sind es in unserer Gegend ehrenamtliche Mitarbeiter es Roten Kreuzes die diesen Dienst verrichten.
Wenn man das mit Lohn zahlen müsste, wäre es wahrscheinlich finanziell nicht möglich.
Auf eine Gruppe wird aber komplett vergessen.
Hat sich schon jemand bei den Landwirten bedankt, die tagtäglich unser täglich Brot in allen möglichen Formen von Getreide, Gemüse, Fleisch usw. sicherstellen.
Was ist wenn die Bauern an den Virus erkrankt sind, dann ist aber Schluß mit lustig. 3,5% der Erwerbstätigen sind Bauern und sichern unsere Lebensmittel aus heimischer Produktion.
Und das zu einer Entlohnung wo kein Bankangestellter, Beamter oder Angestellter einen Finger rührt.

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MonikaD (1 Kommentare)
am 19.03.2020 10:19

Auch die Mitarbeiter der Banken sind für alle da und halten den Betrieb aufrecht!

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soling (7.432 Kommentare)
am 19.03.2020 16:54

Ja, und da lobe ich mir die Raika auf der Landstraße. Die hat für ihre Kunden und auch fremde Nutzer des Bankomat Desinfektionsmittel zur Handpflege aufgestellt.
Bei der angeblich so tollen Oberbank (Zweigst. Muldenstraße) und der Bank Austria in der Coulinstraße habe ich das bis dato vermisst.

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Momi68 (4 Kommentare)
am 19.03.2020 08:55

Ist schon einmal jemandem aufgefallen, dass es meistens Pensionisten sind, die für Essen auf Rädern fahren? Diese Gruppe von gefährdeten Personen sollte eigentlich daheim bleiben. Oder wurde so rasch Ersatz gefunden?

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