Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Ein Buch, auf das Gschwandt 25 Jahre wartete

Von Gerhard Hüttner, 24. August 2022, 00:04 Uhr
Ein Buch, auf das Gschwandt 25 Jahre wartete
Bgm. Fritz Steindl, Edmund Brandner, Kulturausschussobmann und Vize-Bgm. Matthias Buchinger Bild: Peter Sommer

OÖN-Redakteur Edmund Brandner rollt die Geschichte seiner Heimatgemeinde auf.

Ende der Neunzigerjahre beschloss der Gschwandtner Gemeinderat, eine Ortschronik zu veröffentlichen und betraute den Gmundner Lokalhistoriker Heinrich Marchetti mit der Arbeit. Doch der brauchte länger als gedacht, und als er 2015 überraschend verstarb, war ein Ordner mit Kapitelentwürfen alles, was man fand.

Präsentation beim Dorffest

Für den zweiten Anlauf wandten sich die Gemeindeverantwortlichen einige Jahre später an OÖN-Lokalredakteur Edmund Brandner. Der gelernte Historiker lebt seit 15 Jahren in der 3000-Einwohner-Gemeinde und hat die Chronik jetzt endlich abgeliefert: Am Samstag wird das Buch "Gschwandt – Ein Ort mit Geschichte" der Bevölkerung anlässlich eines Dorffests (ab 17 Uhr) bei der Volksschule präsentiert (ab 19 Uhr).

Es gibt zwar bereits eine Gemeindechronik ("Festschrift") aus dem Jahr 1985, doch diese geht über den Ersten Weltkrieg nicht hinaus. Die politischen Konflikte der ersten Republik, der Terror der NS-Zeit und des Krieges sowie der mühsame Wiederaufbau danach wurden ausgespart. "Ich wollte diese Erinnerungslücke schließen und Gschwandts Geschichte im 20. Jahrhundert endlich festhalten", sagt Brandner, der dafür Zeitzeugen befragte, Archive durchforstete und für die ersten Buchabschnitte auch Marchettis akribische Vorarbeit nutzte.

Die neue, mehr als 300 Seiten starke Gemeindechronik ist keine trockene Auflistung von Daten, sondern Alltagsgeschichtsschreibung. Sie erzählt von Gschwandtner Bäuerinnen, denen am Gmundner Wochenmarkt während des Ersten Weltkriegs die Waren buchstäblich aus den Händen gerissen wurden. Von einem jungen Bauernsohn, der in den Dreißigerjahren mit einer Pistole auf illegale Nazis schoss, in der NS-Zeit Widerstandskämpfer wurde und nach dem Krieg Bürgermeister. Oder vom Wettlauf der Gschwandtner Wirte um die ersten Fernsehbilder.

"Ich wurde manchmal gefragt, welche geschichtsträchtigen Ereignisse eine kleine Gemeinde wie Gschwandt schon zu bieten hat", sagt Brandner. "Aber ich finde, große historische Themen wie religiöse Intoleranz, Inflation oder landwirtschaftliche Modernisierung spiegeln sich im Kleinen wider. Sie werden erst greifbar, wenn man sieht, wie sie sich auf das Leben der Menschen auswirkten."

"Gschwandt – Ein Ort mit Geschichte" ist ein Leader-Projekt der Traunstein-Region, der Druck wurde mit Mitteln von Land, Bund und EU finanziert. Erhältlich ist das Buch auf Vorbestellung im Gemeindeamt Gschwandt (Tel. 07612 / 62 615-0). Gschwandtner Haushalte können sich dort je ein Gratis-Exemplar abholen.

mehr aus Salzkammergut

Der Salzkammergut Shuttle-Service macht viele Autofahrten überflüssig

Die diesjährigen Narzissenhoheiten stehen fest

Anfang Juni entscheidet sich, ob der Kasberg noch eine Zukunft hat

Goiserns Politik einigte sich auf den künftigen Mittelschulstandort

Autor
Gerhard Hüttner

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen