Struger holt für die "Musik beim Wirt" richtige Kapazunder nach Fornach

"Wo fahren wir denn jetzt hin?", fragte einmal der US- Jazz-Tubist Jon Sass, als er von Walter Struger zum Auftritt im Landgasthaus Lohninger chauffiert wurde. Die Fahrt durch die einsame, waldreiche Gegend hat den Musiker offensichtlich ein bisserl ein mulmiges Gefühl beschert. Mittlerweile hat sich in Künstlerkreisen wie beim Publikum herumgesprochen, dass die Konzertreihe "Musik beim Wirt" feine Konzerte mit Kulinarik verbindet.

"Diener der Musik"

Seit Jahren organisiert Struger die Konzerte, die mittlerweile Besucher auch aus Wien und Bayern anziehen. "Wir haben ein Programm, das sich österreichweit sehen lassen kann", ist der Organisator stolz. Dass musikalische Kapazunder abseits der großen Städte auftreten, dafür hat "der Diener der Musik" (Selbstdefinition Struger) ein einfaches Rezept parat: "Wir bieten ein Umfeld, das den Musikern taugt."

Mit Musik war der 1955 in Niederösterreich geborene und in Vöcklabruck aufgewachsene Struger zeitlebens verbunden. Das Studium in Salzburg schmiss er hin, um den legendären "Musikladen" in der Mozartstadt aufzubauen, den er über 30 Jahre leitete. Nebenher veranstaltete er für die Hochschülerschaft damals schon "Jazz im Theater". Als er Mitte der 80er-Jahre nach Fornach übersiedelte, verliebte er sich auf Anhieb ins Wirtshaus Lohninger: "Ich habe gleich die Vision gehabt, dort Konzerte zu machen." Was anfangs nur ab und zu passierte, wurde seit 2009 zu einer Konzertreihe. Mittlerweile gibt es bei den vier Konzerten im Jahr immer volles Haus. Auch die 60 aufgelegten Abos sind seit langem vergriffen.

Bürgermeister an der Kassa

Veranstalter ist die Gemeinde Fornach, ein Team hilft mit, die Auf- und Abbauten für die Konzerte zu bewerkstelligen, ein paar Sponsoren helfen mit einer kleinen Geldspritze. Am Konzertabend steht Bürgermeister Wolfgang Zieher an der Kassa. "Wir kommen ohne Subventionen aus, das geht sich immer pari aus", betont Struger.

Was ist seine Motivation, sich für die "Kultur abseits des Mainstreams" zu engagieren? "Mir geht’s vor allem darum, im Dorf eine gewisse Stimmung zu erzeugen und die Augen zu öffnen für Fremdes und eine andere Welt." Das gelingt ihm immer wieder. "Magischen Abende, die etwas für den Alltag bringen", sind die beste Werbung für "Musik beim Wirt".

Informationen und Kartenreservierung: Tel. (0681) 10379288 oder E-Mail musik-beim-wirt.fornach@gmx.at

Programm 2015

Los geht’s am 21. März mit dem serbisch-bosnischen Streicherinnen-Duo „Catch-Pop String-Strong“ und ihren witzig-musikalischen Grenzüberschreitungen; am 12. April spielt das „wahnwitzige“ Gypsy-Brass-Ensemble „Fanfare Ciocarlia“; im Herbst kommen das „Kollegium Kalksburg“ (17. Oktober) und „Gansch & Breinschmid“ (28. November, jeweils 20 Uhr, Wirtshaus Lohninger).