Leopold Engleitners Geschichte bewegt nach seinem Tod
ST. WOLFGANG. Der 2013 fast 108-jährig verstorbene St. Wolfganger lebt dank seines Biographen weiter.
Es ist erstaunlich, wie sehr ein einfacher, aber aufrechter und unbeugsamer Mann die Welt bewegen kann. Der aus Strobl am Wolfgangsee gebürtige und lange in St. Wolfgang lebende Leopold Engleitner (1905–2013) war so ein Mensch. Oft stand in den OÖNachrichten über ihn zu lesen, und selbst dreieinhalb Jahre nach seinem Tod ist seine Geschichte brandaktuell und wird dank seines Biographen, des Mühlviertlers Bernhard Rammerstorfer, nach wie vor verbreitet.
Zur Erinnerung: Vor seinem Ableben galt Engleitner als ältester Überlebender der NS-Konzentrationslager Buchenwald, Niederhagen und Ravensbrück. Rammerstorfer drehte über das ereignisreiche und schon gar nicht immer einfache Leben Engleitners unter anderem den mittlerweile vielfach preisgekrönten Film "Ladder in the Lion’s Den" ("Leiter in der Löwengrube"). Nun gab es eine weitere Auszeichnung, wie Rammerstorfer uns aus den USA schreibt: "Mitte Oktober wurde der Kurzfilm ‚Taking The Stand‘, an dem auch Leopold mitwirkte, in Nevada beim großen Laughlin International Film Festival 2016 gespielt und mit dem ‚Best Short Documentary Film Award‘ ausgezeichnet. Und vorvergangenes Wochenende gab es Hammer-Nachrichten aus Florida: ‚Ladder in the Lion’s Den‘ über Leopold hat beim Cutting Edge International Film Festival den ‚Best Documentary Short Award‘ gewonnen und zusätzlich auch den ‚Audience Award‘, also den Publikumspreis für den besten Film des Festivals aufgrund beeindruckenden Publikumsvotings. Zwei Auszeichnungen bei einem Filmfestival – das ist eine Premiere!"
Damit hat der Film bereits 15 internationale Auszeichnungen in Europa, den USA und Russland erhalten. Rammerstorfer: "Insgesamt ist es die 20. Auszeichnung für einen meiner Filme zum Thema Holocaust – bei all diesen war Leopold Engleitner einer der Hauptakteure. Und in diesem Jahr wurden die Filme sogar bei jedem Filmfestival, das sie in den Wettbewerb aufgenommen hat, mit einem Preis ausgezeichnet."
Die jüngsten beiden Preise würden ihn besonders freuen, so Rammerstorfer. "Denn es handelt sich um das erste Online-Filmfestival, bei dem ich den Film eingereicht habe, und das internationale Publikum gehört vor allem der jungen Generation an, was den Preis noch wertvoller macht."