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Hallstatt nimmt bei der Landflucht den Spitzenplatz ein

Von Edmund Brandner, 23. November 2018, 03:20 Uhr
Hallstatt nimmt bei der Landflucht den Spitzenplatz ein
Bürgermeister Alexander Scheutz (SP) hat keine Angst, dass Hallstatt vergreist. Bild: OON

HALLSTATT. Sinkende Einwohnerzahl: 1971 lebten noch 1310 Menschen im Ort, heute sind es 778

Wenn es um das Thema Landflucht geht, nimmt Hallstatt einen traurigen Spitzenrang in Oberösterreich ein. Laut einer Untersuchung der Statistik Austria verlor die Dachsteingemeinde seit 1971 41 Prozent ihrer Bevölkerung – mehr als jeder andere Ort. Nimmt man nur die vergangenen 15 Jahre her, beträgt der Schwund 17 Prozent. Das ist hinter der Böhmerwaldgemeinde Schwarzenberg (Bezirk Rohrbach) Rang zwei.

"Hallstatt vergreist nicht"

SP-Bürgermeister Alexander Scheutz kennt die Entwicklung natürlich, relativiert aber die Aussagekraft der Zahlen. Von einer "Vergreisung" Hallstatts könne keine Rede sein, sagt Scheutz. "Diese Untersuchung berücksichtigt nicht, dass in den vergangenen Jahren die Zahl der jungen Leute in Hallstatt wieder stieg", erklärt er. "Außerdem gibt es im Ort rund 450 HTL-Schüler, mehr als die Hälfte davon leben im Internat, tauchen in der Bevölkerungsstatistik aber nicht auf."

Dass Hallstatts Bevölkerung stark schrumpfte, will Scheutz aber gar nicht leugnen. Nur habe das in Hallstatt andere Ursachen als in den klassischen strukturschwachen Landgemeinden. Von diesen ziehen gut ausgebildete junge Leute weg, weil ihnen vor Ort die beruflichen Perspektiven fehlen. In Hallstatt komme noch ein Platzproblem dazu. "Junge Familien können sich hier nicht einfach eine Parzelle kaufen, um sich ein Haus darauf zu errichten."

Die Beteuerung der Landespolitik, man wolle strukturschwache Gemeinden besonders fördern, begrüßt Scheutz zwar. "Uns wäre aber schon geholfen, wenn uns die Landesregierung keine Prügel vor die Füße werfen würde", sagt der Bürgermeister – und verweist auf die Hotelpläne beim alten Amtsgebäude der Saline, die bisher am Widerstand der Behörden scheiterten.

Die Gemeinde hat das verfallene Barockgebläude vor einigen Jahren an einen Privatinvestor verkauft, der für mehr als 20 Millionen Euro ein Hotel daraus machen möchte. Aufgrund der engen Verhältnisse in Hallstatt gibt es sonst kaum Möglichkeiten für neue Hotelprojekte.

Die Auflagen des Denkmalamtes würde der Investor einhalten, allerdings bräuchte das Hotel ein Nebengebäude, um die nötige Bettenzahl zu erreichen. Hier legt sich aber die Naturschutzbehörde quer. Begründung: Das Nebengebäude würde dem Ortsbild schaden.

"Dabei könnte unsere Gemeinde enorm von diesem Hotel profitieren", sagt Scheutz. "Alle reden immer davon, dass wir anstatt der vielen Tagesgäste mehr Nächtigungsgäste bräuchten. Jetzt hätten wir einmal die Möglichkeit dazu, und dann scheitert es an der Landesbehörde."

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14  Kommentare
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Bergretter (2.317 Kommentare)
am 24.11.2018 08:43

Der Bürgermeister versucht die Situation schön zu reden. Die einzigen, die vom Chinesenboom was haben, sind die Tourismusbetriebe. Auf die einheimische Bevölkerung wird hier wenig Rücksicht genommen. Da möchte ich auch nicht leben, wenn sich alles nur noch um Touristen dreht. Wo ist da die Lebensqualität für die Einheimischen?

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Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 23.11.2018 20:59

Die jungen Leute haben recht und erkennen offenbar dass der Lebensstil der Alten - abgelegen wohnen und dann stundenlang in irgend welchen Benzinfressern zur Arbeit fahren - auf die Dauer einfach nicht tragbar ist.

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freiheitistmoeglich (1.185 Kommentare)
am 23.11.2018 19:32

Mir würde Hallstatt als Wohnort gefallen. Die Menschen zählen.
Was ist mit Nebenwohnsitzen, Schulen, Heimen, Kurhäusern und touristischen Angeboten? Wenn man mehr Menschen als Autos auf den Straßen trifft, das ist Lebensqualität. Da findet man nur noch wenige Orte und Plätze in OÖ.

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Bergretter (2.317 Kommentare)
am 24.11.2018 11:36

Mein Tip: gleich nach Hallstatt ziehen, der Bürgermeister freut sich über jeden Zuzügler, die sind nämlich dort Mangelware.

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 23.11.2018 19:20

Die Zahlen, die die OÖN hier präsentieren zeigen einen schönen Anstieg der Bevölkerung seit 1971 - in einigen anderen Artikel wird ja wehement auf wachsende Bevölkerung durch Zuwanderung popagiert - wie die OÖN selber beweisen ist jener nicht von Nöten.

Weiters möchte ich anmerken, dass alleine durch die Aufzählung einiger kleinen Gemeinden noch lange nicht von einer Landflucht
gesprochen werden kann.
Der Artikel hat dahingehend Null Aussage.

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tyson4690 (993 Kommentare)
am 23.11.2018 17:50

wer will scho in Chinatown leben??

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Atasta (621 Kommentare)
am 23.11.2018 15:53

Für die Aussagen müsste man dem Bürgermeister eigentlich die Zurechnungsfähigkeit entziehen! HTL-Internatsschüler als Ersatz für Einwohner 😂, die Leute sind zwar weg aber jung und noch ein Hotel gegen den Schwund🤣 Der Grund warum in Hallstatt kein Mensch mehr leben möchte sind ja gerade die Touristen und vor allem die aus Asien - genau wie in st. Wolfgang auch. Köstlich diese Ortspolitiker!

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alpe (3.482 Kommentare)
am 24.11.2018 00:18

Tja, Schlaumeier.
Mit Touristen will man da nicht leben, ohne Touristen KANN man da nicht leben.

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Atasta (621 Kommentare)
am 25.11.2018 00:38

Die Frage ist nicht Touristen ja oder nein, sondern welche Art von Tourismus man haben will und soll.

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alpe (3.482 Kommentare)
am 25.11.2018 00:45

Na, die halt Geld bringen.
Die Wurstsemmel-Touristen sperrt man eh schon aus.

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Atasta (621 Kommentare)
am 25.11.2018 16:52

Geld alleine ist nicht alles - das sollte man im 21 Jahrhundert erkennen können. Umwelt- und Klimaschutz haben an Bedeutung gewonnen - das lässt sich im Grunde nicht mehr mit Massentourismus und Individualverkehr zu Freizeitzwecken vereinbaren. Eine Rückkehr zu dezentralen Angeboten wäre geboten aber die Konzentration des gastronomischen und touristischen Angebots, sowie die Dichte an Veranstaltungen in manchen Regionen, nimmt immer mehr zu. Wirte und Veranstalter in den weniger bevorzugten Gebieten sterben aus, der Verkehr nimmt zu, die Zeit die für An- und Abreise drauf geht, statt für das eigentliche Vergnügen, nimmt zu, der Stress, alles zu tun, was man tun will, nimmt zu - die Zufriedenheit nimmt ab. Das ließe sich endlos fortsetzen...

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 23.11.2018 09:59

In Hallstadt würde ich auch nicht wohnen wollen, diese Enge macht mich schon nach kurzer Zeit wahnsinnig.

Hätte Hallstadt nicht auch eine extrem hohe Selbstmord Rate?!

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Arnold1960 (97 Kommentare)
am 23.11.2018 12:31

Das von Ihnen zitiert "Hallstadt" ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Bamberg
Der Artikel handelt von einem Ort im Süden von Oberösterreich
- und der Ort endet nicht im (engen) Ortszentrum), sondern ist relativ weitläufig Richtung "Echerntal".

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il-capone (10.316 Kommentare)
am 23.11.2018 08:59

Obertraun u. Hoistott den Goiserern zuschlagen, u. die Statistik spricht eine andere Sprache.
Als Nebenurlaubsorte werdens sicher andere Sorgen haben.

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