Die einzige Bierlieferung, die ausseerisch gefeiert wird
ALTAUSSEE.. Am Freitag wurde der Gerstensaft angekarrt, den man beim Kiritåg in zwei Wochen genießt.
In welches Gasthaus oder Festzelt auch immer Bierfässer geliefert werden: Wohl nirgends gibt es dermaßen große Feierlichkeiten wie in Altaussee. Von 6. bis 8. September findet hier das jährliche Kiritåg-Bierzelt der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr statt – Samstag und Sonntag für alle, die es genießen wollen, und am Montag hauptsächlich für die Einheimischen. Letzten Freitagabend wurde jenes Bier angeliefert, das während der Kiritåg-Zeit getrunken wird. Es trägt zwar den Schriftzug "Gösser", stammt aber aus der Falkenstein-Brauerei in Lienz/Osttirol. Werner Fischer, ehemaliger Altausseer Feuerwehrkommandant und Vater des jetzigen "FF-Häuptlings" Christian Fischer, war und bleibt Oberhoheit über eine der größten, großartigsten und publikumsträchtigsten Veranstaltungen im Salzkammergut.
OÖNachrichten: Werner, du (Altausseer unter sich – so wie der Befragte und der Autor dieser Zeilen – sind nicht per Sie) hast eine große Aufgabe vor dir.
Werner Fischer: Es ist eine schöne Aufgabe, vor allem: Man hat viel Arbeit. Aber man weiß auch, dass es sich auszahlt, und das liegt an den fast 400 Mitarbeitern. Mit diesem Erfolg arbeiten wir.
In zwei Wochen finden die tatsächlichen großen Feiertage für Altaussee, die Kiritåg, statt. Aber jetzt gerade wird der Bierempfang gefeiert.
Heute ist ein riesengroßer Feiertag. Wir haben auch eine Premiere: Es kommt zum ersten Mal die gesamte Lieferung. Früher haben wir das Bier auf zweimal bekommen, aber weil wir heuer zeitlich knapp dran sind, bekommen wir alles heute. Das heißt, es werden heute 650 Fass Bier antransportiert.
Was ist das für ein Bier? Man sagt ja, das ist ein spezielles für das Kiritåg-Bierzelt gebrautes.
In der Dampfbrauerei Lienz wird dieses Bier extra für uns gebraut. Der Braumeister ist heute da.
Zum Kiritåg selbst: Es gibt hier bestimmte Bräuche – etwa die Wanderung der Ebenseer übers "Rinner" nach Altaussee und der berühmte Einzug mit dem Fetzenmarsch. Aber es gibt auch sonst noch Regelungen.
Ja genau, die Grundregeln. Ganz wichtig ist der freie Eintritt. Wichtig für uns ist auch, dass wir keine Lautsprechermusik haben. Wir haben keinen Tanzboden – den braucht kein Mensch, denn wenn ich trinken will, brauche ich nicht auf den Tanzboden gehen. Dazu kommt, dass wir solide Preise und eine sehr gute Qualität haben.
Zum Bierempfang: Das ist ja eher ein Eingeweihten-Tipp. Aber es sind trotzdem heute sehr viele Gäste da.
Es ist eine einzigartige Veranstaltung, die es woanders nicht gibt. Und das gerade einmal, weil ein Lastwagen mit Bier kommt…