Das Konzert im Linzer Brucknerhaus wäre für Fornacher Musik das i-Tüpferl
FORNACH. Trachtenmusikkapelle Fornach: Neben dem Musizieren ist der Zusammenhalt wichtig.
"Fad wird uns das ganze Jahr nicht", beschreibt Andreas Karl-Astegger, Obmann der Trachtenmusikkapelle Fornach, den vollen Terminkalender der Musiker in diesem Jahr. Nach Neujahrs- und Frühjahrskonzerten feierte die Musik kürzlich ihr 140-jähriges Bestehen, im August gilt es, eine Musikerhochzeit zu gestalten, am 22. Oktober tritt die Kapelle bei den internationalen Tagen der Blasmusik in Vöcklabruck an. Und vielleicht gibt es ja auch beim OÖN-Bewerb "Best of Blasmusik" einen Preis. "Das Tüpfelchen auf dem i wäre ein Konzert im Linzer Brucknerhaus", spielt Kapellmeister Markus Lidauer auf den möglichen Preis an.
Strenges Regiment geführt
Der Schulleiter Engelbert Koller hat die Musikkapelle 1877 gegründet. Anfangs unterrichtete er die acht Musiker selbst. Damals wurde ein strenges Regiment geführt, so hieß es in den Satzungen aus den 1920er-Jahren: "Wer die Schulen und Proben selten besucht und deshalb seine Stimme nicht beherrscht, kann ausgeschlossen werden, ebenso wie derjenige, der sich berauscht, Streitigkeiten anfängt und dadurch in den Verein Uneinigkeit bringt."
Markus Lidauer, erst der sechste Kapellmeister in der 140-jährigen Geschichte der Kapelle, muss darüber schmunzeln. "Ich gehe einen anderen Weg", betont er im Gespräch mit den OÖN. Dennoch: "Unsere große Stärke ist, dass diszipliniert musiziert wird und bei jedem Genre mit Gefühl ans Handwerk gegangen wird."
Der aus Bruckmühl stammende Lidauer, der in Wien studiert hat und ausgebildeter Fagottist ist, beschreibt den Klangkörper als "sehr gereifte Kapelle". Er führt das nicht zuletzt auf seinen Vor-vorgänger Walter Essenhofer zurück, der von 1968 bis 2000 die Kapelle geleitet hatte. "Er hat im musikalischen Bereich große Vorarbeit geleistet."
"Man kann auf jeden zählen"
Für Obmann Karl-Astegger ist der Zusammenhalt der Musiker charakteristisch für die Kapelle. "Wenn es darauf ankommt, kann man auf jeden zählen", sagt er. Der Fornacher ist wegen der Arbeit nach Vöcklabruck übersiedelt und pendelt nun bis zu drei Mal in der Woche als Musiker und Funktionär nach Fornach.
Das soziale Gefüge ist auch dem Kapellmeister sehr wichtig, gilt es doch die Musiker – der jüngste ist elf, der älteste 72 – unter einen Hut zu bringen. "Ich muss einen Bogen zwischen Jung und Alt spannen, das gilt musikalisch wie auch menschlich."
Dass dies gelingt, zeigt allein die Tatsache, dass es in der 980-Einwohner-Gemeinde 59 aktive Musikerinnen und Musiker gibt. 19 Jungmusiker befinden sich noch in Ausbildung und warten darauf, in die Stammkapelle aufgenommen zu werden. Die Trachtenkapelle Fornach, die im Vorjahr den "Hermes"-Preis für herausragende Leistungen bei Konzert- und Marschwertungen erhalten hat, verfügt damit über eine solide Basis für die weitere Zukunft.
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