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Nach Wahlmarathon heißt der neue evangelische Bischof Michael Chalupka

06. Mai 2019, 00:05 Uhr
Michael Chalupka Bild: Weihbold

WIEN. Zweidrittelmehrheit im zwölften Wahlgang – Bischof will "Zeichen" von Regierung sehen.

Der am Samstagabend zum künftigen Bischof der Evangelischen Kirche gewählte Michael Chalupka will das Vertrauen zwischen seiner Kirche und der Bundesregierung wiederherstellen. Es sei (von Regierungsseite, Anm.) "viel Vertrauen verspielt worden", sagte er mit Blick auf die Karfreitagsdebatte. "Dringlichste Aufgabe" aber werde es zunächst sein, den eigenen Gläubigen zuzuhören, betonte er.

Bevor Chalupka als Nachfolger des aus Altersgründen ausscheidenden Michael Bünker feststand, war allerdings ein echter Wahlmarathon nötig. Nicht weniger als zwölf Wahlgänge in der Synode brauchte es für eine Entscheidung. Wären nicht im letzten Moment ein paar Unterstützer von Chalupkas Gegner umgekehrt, hätte der gesamte Prozess neu gestartet werden müssen.

> Video: Michael Chalupka neuer evangelischer Bischof

Drei Bewerbungen um das höchste Amt der evangelischen Kirche Augsburger Bekenntnis (A.B.) waren eingegangen. Neben Chalupka trauten sich die Bünker-Nachfolge auch Kärntens Superintendent Manfred Sauer und Pfarrer Andreas Hochmeir aus Oberösterreich zu, der sich als Kandidat der Mitte positioniert hatte. Letzterer erwies sich schließlich als der härtere Kontrahent.

Als Manfred Sauer nur noch fünf Stimmen erlangte und deswegen schließlich aufgab, war das ganze Prozedere schon rund neun Stunden im Laufen.

"Wichtigkeit infrage gestellt"

Das Sauer-Lager neigte schließlich deutlich Chalupka zu. Im zwölften und damit im vorletzten möglichen Wahlgang schaffte es der langjährige Direktor der Diakonie, der sich über Jahrzehnte als wortgewaltiger Sozialexperte profiliert hatte, die notwendige Zweidrittelmehrheit zu erzielen. Hätte diese am Samstag kein Kandidat geschafft, wäre die gesamte Wahl neu aufgesetzt worden, und bei Bünkers Abtritt im September hätte der dienstälteste geistliche Oberkirchenrat interimistisch übernehmen müssen.

> Video: Diözesanbischof Scheuer gratuliert Chalupka

Dazu kam es dann aber nicht. Der 58-jährige gebürtige Steirer nahm seine Wahl dankend an und fand versöhnliche Worte. Er habe die Wahl nicht als "Pferderennen" betrachtet, sondern als "geistlichen Akt", verkündete das neue Oberhaupt von knapp 280.000 evangelischen Christen. Gleichzeitig machte Chalupka klar, dass er die zuletzt von der Diskussion über die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften irritierte Kirche wieder zusammenführen will: "Mir ist es wichtig, auf die Einheit zu achten, aufeinander zuzugehen, Brücken zu bauen."

Chalupka erinnerte an die Worte des ehemaligen Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger, der erklärt hatte, die evangelische Kirche sei "ein wichtiger Teil der österreichischen Gesellschaft". "Das war ein Wendepunkt, etwas, worauf diese Kirche Jahrhunderte gewartet hat, und das scheint ein bisschen infrage gestellt", sagte er. Er hoffe daher auf ein Zeichen der Regierung. Auch beim Klimawandel will Chalupka "konkrete und entscheidende Schritte" setzen.

 

> Lesen Sie hierzu auch den "Mensch des Tages"

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11  Kommentare
11  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
vinzenz2015 (46.403 Kommentare)
am 06.05.2019 22:21

Chalupka gerade in ZIB2.
Versuche mir sauer oder hochmeier in diesem interview vorzustellen.
Die synode hat gut gewählt!

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( Kommentare)
am 06.05.2019 16:21

ok. Da gibt es echt Glaubenskonflikte, und ich habe mir gutgläubig wie ich bin, gedacht, wir sind ins 21 Jahrhundert angelangt.

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vinzenz2015 (46.403 Kommentare)
am 06.05.2019 17:03

Die Geschichte des Christentum ist von der ersten Generation an von "Streitigkeiten" begleitet, geprägt!
Die Menschlichkeit der Kirche ...
Wenn aber der Glaubensstreit die eigentliche Aufgabe der Kirchen behindert, dann wirds destruktiv!

Menschen für Menschen zu sein,
so wie Jesus Mensch für Menschen war -
DAS ist die Aufgabe der Kirche!

Nochmal Chaim Eisenberg, ehem.Oberrabbiner in Wien
-in dem ihm eigenen Humor-bekannte offen:

"Ich bin ein orthodoxer (=ein strengläubiger) Jude.
Was ich aber überhaupt nicht mag,
sind orthodoxe Juden,
die anderen vorschreiben wollen,
wie sie zu glauben haben!"

.

Die evang.Kirche i.Ö ist eine lutherische evangelische Kirche
auf der Basis des Evangeliums von Jesus Christus,
weltoffen, mutig,
im Rahmen ihrer Möglichkeiten sozial=diakonisch engagiert,
konfliktfähig, versöhnungsbereit,
praxisorientiert, demokratisch, vielfältig geprägt!
Defizite dürfen andere aufzählen!

Und manchmal hat der Herrgott an liaben evangelischen Tiergarten i.Ö.!

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vinzenz2015 (46.403 Kommentare)
am 06.05.2019 15:03

Interessant war die Phase der Kandidatenvorschläge aus den Diözesen!
Hochmeier, ein oö. Pfarrer wurde aus weit entfernten Diözesen vorgeschlagen.
Wie kam es dazu?
Ganz einfach!
In der Evang.Kirche i.Ö. gibt es
ein evangelikales Netzwerk,
ein "Lager", das sich selbst als "bibeltreu" bezeichnet.

"Bibeltreu" heißt für die Evangelikalen,
die wortwörtliche Auslegung der Bibel:
Schöpfung wörtlich in 7 Tagen.. ist weiter nicht schlimm -
wenn es nicht mit einer antiaufklärischen
Polemik gegen"die menschl.Vernunft"verbunden wäre!

Voraufklärerisch bei der Bibelauslegung auch
die Negierung historische Sitution
der Entstehung der Texte!
Klar:Die Bibel istja verbal,wörtlich vom Hl.Geist inspiriert!
Okay-wär auch nicht sooo schlimm,
wenn das nicht z.B. u.a.zu Ansicht führen würde,
dass Homosexualität der sog."Schöpfungsordung" widersprechen würde, evtl sogar Sünde sei!

"Bibeltreue" sind selbsternannte Wächter des reinen Glaubens!

Die Gesamtkirche sieht andere Aufgaben als vordringlich!

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 06.05.2019 09:31

Gut, dass bei den Evangelern die Superintendenten nicht dem Bischof untergeordnet sind und die Pfarrer nicht dem Superintendenten!

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vinzenz2015 (46.403 Kommentare)
am 06.05.2019 15:36

Raffiniert haben Sie das formuliert!
Welche Gemeinde pochen am häufigsten auf ihre angebliche "Gemeindeautonomie"??
Wann kommt denn die nächste Spaltungsdrohung??

Betr. der "Lehre" gibt es kein innerkirchliches Weisungrecht! Richtig!
Es gibt zwar die Möglichkeit eines "Lehrzuchtverfahrens" lt. Kirchenverfassung, aber .. meist verabschieden sich die "abweichenden" Pfr. selbst ..

Für alle Amtsträger, Pfarrer bis Bischof, gilt gemeinsam das Ordinationsgelöbnis.

Der Bischof hat aber als primus inter pares das WÄCHTERAMT

Und es gibt für alle Amtsträger gültig
die OdgA (Ordnung des geistlchen Amtes)und
die KV (Kirchenverfassung)!

In manchen Kreisen, auch bei "Evangelikalen" herrscht der Irrtum vor:
"In der Evangelischen Kirche ist alles erlaubt,
und nichteinmal dazu ist man verpflichtet!

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StefanieSuper (5.177 Kommentare)
am 06.05.2019 09:21

Des einen Freud, des anderen Leid!
So ganz einfach ist die Wahl bei den Protestanten nicht von statten gegangen. Hat es doch so viele Wahlgänge (12) gegeben, bis Herr Chalupka gewählt war. Ich kenne Herrn Andreas Hochmeir und habe ihn immer sehr geschätzt. Er hätte die Protestanten sicher weitergebracht. Natürlich hat ihm seine Gemeinde in Wallern alles Gute für die Wahl gewünscht und doch freuen sie sich nun, dass er ihnen als so beliebter Pfarrer erhalten bleibt. Sie sind die eigentlichen Gewinner der Wahl.
Ob es eine gute Wahl war, kann ich nicht beurteilen, da ich den Herrn Chalupka nicht so gut wie Hochmeir kennen. Er ist aber mit der Arbeit in einer Pfarre - mit dem Volk - nicht vertraut und man suchte für ihn nach der Leitung der Diakonie einen anderen Führungsjob und ein junger Pfarrer aus der oberösterreichischen Provinz, der die Arbeit der evangelischen Seelsorge gut kennt, hat da wohl keine Chance.
Trotzdem Wünsche ich ihm viel Glück!

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vinzenz2015 (46.403 Kommentare)
am 06.05.2019 15:54

Nuamoi-kurz gesagt:
Wollen Sie allen ernstes den Synodalen pauschal unterstellen,
dass ihre Wahlentscheiden von "man" (man suchte für ihn nach der Leitung der Diakonie einen anderen Führungsjob)
gezielt gelenkt wurde,
um einen Versorgungsjob zu vergeben??
Die Synodalen wurden von den Gemeinden in die Diözesen, von dort in Synode demokratisch gewählt!!
Wer ist "man" , der/die die Chance für Hochmeier geschmälert hätte, weil ja Chalupka zu "versorgen" war?

Ein solche Unterstellung beleidigt die Synodalen die eine 2/3 Entscheidung gefällt haben!

Chalupla hatte als Diakonie-Dir. i. Ö. Kontakt zu mehr Gemeinden als Hochmeier haben konnte!

Zuletzt PS:
Sie argumentieren in Zeitem wie diesen von Ihnen ausdrücklich hervorgehoben, dass Hochmeier guten Kontakt "- mit dem Volk -" hätte. Gratulation!
Aber hats jetzt nicht parteipolitisch geklingelt!
Wenn nicht - dann ists ja nicht so schlimm!

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caber (1.956 Kommentare)
am 06.05.2019 03:42

Alles Gute, Herr Chalupka!

Eine Buddhistin

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vinzenz2015 (46.403 Kommentare)
am 06.05.2019 17:48

@caber
Schön!
Namaste = dtsch.:
„das Göttliche in mir grüßt/verneigt sich vor dem Göttlichen in dir"

A bisserl mehr von solcher gegenseitige Achtung
wäre machmal schön in der Evangelischen Kirche!

Durfte voriges Jahr ganz allein! an einen Closed-day stundenlang das Buddistische Kopan-Monastery in Kathmandu besuchen ...

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salbeitee (3.135 Kommentare)
am 06.05.2019 00:32

Bumm Frack! Ein Österreicher ist der oberste aller Augsburger und Lutheraner? Das sind bestimmt hunderte Millionen, wenn nicht weniger.
Dieses ist die größte Ehre für einen unserer Söhne bzw Töchter, seitdem der Schwarzenegger Gouverneur von Kalifornien geworden ist. Da verblasst der Ruhm Kurzens und seiner EU-Regentschaft.
Mich als Konfessionslosen betrifft es sonst nicht sehr, es erinnert mich eher wehmütig daran, dass man in den meisten Supermärkten keine Augsburger mehr bekommt -- die sind im allgemeinen besser als die Knackwürste.

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