Menschenrechte: Symposium versammelt 1000 Teilnehmer in Mauthausen
MAUTHAUSEN. MAUTHAUSEN. An die 1000 Personen aus allen Teilen Europas haben sich für das morgen beginnende Menschenrechte-Symposium der Bewusstseinsregion Mauthausen-Gusen-St. Georgen angemeldet
Aus Polen, Tschechien, Italien oder Katalonien werden sich Teilnehmer vier Tage lang vor allem über die Spielarten und Folgen von Diskriminierung austauschen. "Das Verbot von Diskriminierung ist in Artikel zwei der Erklärung der Menschenrechte festgehalten. Dennoch stoßen wir im Alltag immer wieder auf Diskriminierungen: vom fehlenden Parkplatz für Menschen mit Beeinträchtigung bis zur Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Volksgruppe", sagt Erich Wahl, Vorsitzender der Bewusstseinsregion.
Als Kooperationspartner mit dabei sind heuer das Rote Kreuz sowie der Österreichische Gewerkschaftsbund. "Wir wollen erlebbar machen, was es heißt, mit einer Beeinträchtigung den Alltag bewältigen zu müssen", sagt Elfriede Reindl über die Rolle des Roten Kreuzes beim Symposium. Für Gaby Auinger Bezirksvorsitzende der ÖGB-Frauen, ist die Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen ein markantes Beispiel dafür, dass die Diskriminierung von Frauen keineswegs aus der Welt geschafft ist: "Der Equal Pay Day hat uns das zuletzt eindringlich vor Augen gehalten."
Vor zwei Jahren haben sich die Gemeinden Mauthausen, Langenstein und St. Georgen erstmals in der Bewusstseinsregion an die Organisation des Symposiums für Menschenrechte gewagt. "Dass wir heuer die dritte Auflage veranstalten, zeigt, dass das kein Strohfeuer war. Wir sind damit schon über die Grenzen Österreichs hinaus anerkannt", verweist Mauthausens Bürgermeister Thomas Punkenhofer auf die Teilnahme einer Delegation aus Florenz – inklusive Kultur-Stadtrat. "Ich hätte nicht zu hoffen gewagt, dass diese Veranstaltung so einschlägt", räumt Christian Aufreiter, Bürgermeister von Langenstein, ein. "Ich werde mittlerweile das ganze Jahr hindurch darauf angesprochen. Am meisten freut mich, dass es uns gelungen ist, die Bevölkerung vor Ort einzubinden."
Eröffnet wird das Symposium morgen, Donnerstag, um 18 Uhr, im Johann-Gruber-Pfarrheim von St. Georgen – unter anderem mit Beiträgen der Journalistin Mathilde Schwabeneder und dem Ethnologen Dieter Schimang. Moderieren wird "Welt der Frauen"-Chefredakteurin Christine Haiden. Mehr als 30 Workshops, Themenrundgänge und Kulturbeiträge werden bis einschließlich Sonntag in den drei Standort-Gemeinden abgehalten. Einer der Höhepunkte ist am Samstag – dem Jahrestag der Reichspogromnacht 1938 – um 19.30 Uhr ein Konzert mit der Wiener Tschuschenkapelle im Donausaal Mauthausen.
Nähere Informationen zum Programm: www.menschenrechtesymposium.eu