Jugendliche leisten seit einem Monat Nachbarschaftshilfe: „Wir helfen weiterhin – freiwillig und kostenlos!“
BEZIRK FREISTADT. Jugendhilfe-Netzwerk konnte schon 150 Menschen zur Hand gehen.
Wenn Anna Lena Sitter ihre aktuellen E-Mails abruft, finden sich neben Nachrichten von Schule und Freunden regelmäßig auch Details für Hilfseinsätze in ihrer Nachbarschaft. Die 18-Jährige aus Freistadt ist eine von 200 Freiwilligen, die für die Initiative „Nachbarschaftshilfe in Zeiten von Corona – Bezirk Freistadt“ ihre Freizeit zur Verfügung stellen. „Die Koordinationsgruppe meldet sich bei mir, wenn jemand in meiner Nähe Hilfe benötigt. Per Mail bekomme ich alle relevanten Details zugesendet. Daraufhin gehe ich Einkaufen oder hole Medikamente von der Apotheke und bringe es zur angegebenen Adresse. Die Übergabe der Besorgungen erfolgt kontaktlos, indem ich nach den Erledigungen vereinbare, wo ich den Einkauf abstellen soll und wo mir der Geldbetrag für den Einkauf hinterlegt wird“, beschreibt die Maturantin den Ablauf ihrer Hilfseinsätze.
Seit dem Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkung Mitte März hat die von drei Schülern des Gymnasiums Freistadt gegründete Plattform bereits 150 Menschen, die zur Risikogruppe zählen, helfen können. Die Initiatoren, Johanna Haghofer (Summerau), Florian Haneder (St. Oswald/Fr.) und Sebastian Merten (Hagenberg) sind vom Ausmaß, dass ihre Plattform mittlerweile erreicht hat, überwältigt: „Wir freuen uns riesig, dass unsere Initiative so gut angenommen wird und wir in dieser herausfordernden Zeit einen Beitrag für die Gesellschaft leisten können“.
Auch wenn es im Handel mittlerweile einige Lockerungen gibt, haben die verordneten Ausgangsbeschränkungen nach wie vor ihre Gültigkeit. Und auch die Gefahr für Risikogruppen, sich mit dem Virus anzustecken und daran schwer zu erkranken, ist immer noch aktuell. Grund genug für die drei Mühlviertler Jugendlichen, ihre Nachbarschaftshilfe fortzusetzen: „Wir sind weiterhin täglich erreichbar und koordinieren je nach Anliegen Hilfe. Aufgrund des großen Netzwerkes haben wir genügend Ressourcen um jene zu unterstützen, die aktuell auf Hilfe angewiesen sind“, betont Johanna Haghofer.
Mit ihrem Service wollen die Jugendlichen vor allem mithelfen, ältere und für Infektionen anfällige Menschen zu schützen. Deshalb ruft Florian Haneder diese sogenannte Risikogruppe auf, weiterhin zu Hause zu bleiben und die Nachbarschaftshilfe in Anspruch zu nehmen: „Wenn Sie Hilfe benötigen können Sie uns entweder telefonisch unter 0681/107 975 46 oder per Mail unter nachbarschaftshilfe.freistadt@gmail.com kontaktieren. Da sich die HelferInnen alle freiwillig gemeldet haben, ist unser Service mit keinerlei Kosten verbunden!“
Bravo und danke!
Vielen, herzlichen Dank !
Über solch uneigennützige Hilfe sollte viel öfter berichtet werden !